Derminga Babbelschniss
„…..und ist auch unsre Sprache mal etwas kompliziert, wir sprechen mit dem Herzen, was jeder gleich kapiert“. ( Liedzeile: „Mir läwe gerre an der Saar – Rastlos)
Eines vorneweg : Es gibt keinen reinen saarländischen Dialekt. Vielmehr gibt es ein breites Spektrum an Dialektvarietäten. Im Saarland werden sowohl der rheinfränkische als auch der moselfränkische Dialekt gesprochen. Ausserdem nehmen die Menschen unserer Landeshauptstadt Saarbrücken für sich das „Saarbricka Platt“ in Anspruch. Viele saarländische Dörfer haben im Laufe der Jahrhunderte ihren ureigenen Dialekt entwickelt. Wir befinden wir uns leider in einer Zeit, in der die Mundart vom Aussterben bedroht ist.
In Dirmingen wird rheinfränkisch „geschwätz“ wobei auch in unserem Dorf ein gewisser „Derminga Slang“ entstanden ist. Die Mundart ensteht auf der Strasse und wird in der Regel in der Familie von Generation zu Generation weitergereicht. „Et es wie et es“.
Dirmingen befindet sich in der sogenannten“Das-Dat-Linie“ die im Grunde quer durch das schönste Bundesland der Welt führt. Während im moselfränkischen das „Dat“ vorkommt, wird im rheinfränkischen das „Das“ ausgesprochen. Die beiden Dialektformen kann man sehr gut an der Aussprache der Fürwörter: das, was , es erkennen. Während man im moselfränkischen „dat, wat, et“ sagt, kommt man im rheinfränkischen im „das, was , es“ daher. In vielen saarländischen Ortschaft ist es im Laufe der Jahrhunderte zu einer Vermischung der beiden vorhandenen Mundarten gekommen. Dies hat mit Sicherheit auch mit diversen Umzügen und Heiraten zu tun.
Dirmingen gehört mit Sicherheit zu den saarländischen Ortschaften die im Laufe der Jahre einen eigenen Dialekt entwickelt haben. In unserer Mundart werden, obwohl wir eigentlich rheinfränkisch „schwätze“, zahlreiche moselfränkische Wörter übernommen: Zum Beispiel : moselfränkische :“ Lu mo lo“ oder reheinfränkische „gu mol do“. Diese beiden Varianten haben sich im „Derminga Platt vermischt. Im Dorf sagt man: „Lu mo do“. Wobei die Form der Aussprache auch wieder mal von der Elternstube abhängig ist. Der Dirminger Dialekt ist geprägt durch das „rr“ sprechen. Hier sagt man z.B : “ Werra“ ( Wetter) oder „Orra“ (Oder). Am Beispiel unserer Gemeinde Eppelborn kann man sehr gut die verschiedenen Dialektvarianten erkennen. Wenn man von Dirmingen in Richtung Bubach/Calmesweiler wandert, stellt man fest, dass sich der Dialekt von Ortschaft zu Ortschaft verändert. Die Menschen in Bubach/Calmesweiler z.B sprechen schon vielmehr das moselfränkische. Früher war die Dialektgrenze deutlich spürbar. Die Alten konnten noch, am Dialekt, einen Eppelborner von einem Dirminger unterscheiden. Dies ist in der heutigen Zeit deutlich schwieriger. Dennoch gibt es auch heute noch deutliche Unterschiede.
Auf meiner Seite möchte ich den Menschen den „Derminga“ Dialekt etwas näherbringen. Dabei steckt der Teufel im Detail. Wie beschreibt man eine Mundart ? Geht das überhaupt ? Die Antwort ist ganz einfach: Natürlich geht das nicht. Eine Mundart ist nicht zu vergleichen mit dem reinen hochdeutsch. Grammatik und Rechtschreibung stehen beim Schreiben eines Textes naturgemäß hinten an. Wichtig ist, dass unsere Mundart erhalten bleibt. Wenn „ma se schwätze gett se net verlor“