Warum ein Blick nach rechts nicht schadet !

Laut einer aktuellen Umfrage, einer großen deutschen Zeitung, sind rund 40 Prozent der Teilnehmer der Ansicht, dass Deutschland durch den Islam unterwandert wird. Jeder fünfte Einwohner äußerte eine muslimfeindliche Einstellung.

Obwohl es nur eine kleine Umfrage ist, offenbart dies ganz deutlich, dass Rechtspopulistische Ansichten in Deutschland weiterverbreitet sind als dies noch vor zwei Jahren der Fall gewesen war. Die Gründe für diesen Sinneswandel sind unlängst bekannt und jeder von uns hat diesbezüglich schon seine eigenen Erfahrungen mit den neuen rechts angehauchten Parolen gemacht.

„In der U-Bahn kreisen Sprüche und die Sprüche sind nicht neu vor 80 Jahren klang das ähnlich und war im Sinne der Partei, In den Kneipen erzählen sie Witze, brutale Witze und lachen kalt und sie beschließen, wer ihnen den Job klaut wird vergast oder abgeknallt…und viele sagen immer noch: So schlimm ist das doch wirklich nicht, es ist doch hier weit und breit kein neues Drittes Reich in Sicht.“ (Liedtext: Udo Lindenberg: Nein sie brauchen keinen Führer)

Die Neue Rechte in unserem Land formt sich mit der gleichen Ideologie aber mit neuen Begriffen wie z. B „Identität“ oder „Widerstand“. Laut einer Untersuchung von Politexperten wird der offene Rechtsextremismus abgelöst von einer salonfähigeren, modernen Variante rechten Gedankengutes. Dies macht die Sache keineswegs sympathischer und auch nicht ungefährlicher. Die neuen Rechten berufen sich auf neue Verschwörungsmythen und auf das eigene christliche Abendland. Dabei haben die meisten Extremisten mit den Sitten und Bräuchen dieses Abendlandes  überhaupt nichts zu tun und kennen meistens noch nicht einmal die Bedeutung unserer Feiertage.

Während die meisten deutschen Bürgerinnen und Bürger nach wie vor demokratische Grundwerte vertreten, gibt es mittlerweile eine nicht ganz kleine und umso lautere rechte Minderheit in Deutschland. Machen wir uns nichts vor, die schleichendes braune Brut hat sich systematisch wieder in das Moderne, weltoffene denken der Deutschen eingenistet. Ich rieche die Gefahr! Auf der anderen Seite ist nicht jeder Mensch der Kritik an der derzeitigen Einwanderungspolitik äußert rechtsextrem. Es muss weiterhin erlaubt sein die eigene Meinung laut zu vertreten.

Mir persönlich geht es wie den meisten deutschen Zeitgenossen. Der Antisemitismus und der darauffolgende zweite Weltkrieg haben meiner Familie nichts Gutes gebracht. Mein Ur-Großvater fiel bereits im ersten Weltkrieg, mein Großvater im zweiten Weltkrieg und meine Groß-Tante während eines Bombenangriffes auf unseren Heimatort Dirmingen. Ich weiß nicht, was ich persönlich diesem Land schulden sollte. Natürlich muss es irgendwann auch mal gut sein. Unsere Generation trägt keine Verantwortung für die Untaten des Nazi-Regime. Dennoch hat sich jeder schon mal gefragt: Warum habt ihr nichts unternommen ? Warum unternehmen wir heute nichts ?

Der Holocaust -Überlebende Max Mannheimer sagte einmal: „Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht“.

Mit diesem Satz kann ich mich sehr gut identifizieren. Dabei ist das rechtsextreme Gedankengut keineswegs alleine ein „deutsches“ Problem. Seit vielen Jahrzehnten haben zahlreiche andere Länder ähnlich Probleme mit dem Missbrauch des eigenen Patriotismus. Ein Blick nach rechts kann in diesen Zeiten nicht schaden! Wir sollten gerade Jugendlichen, die gerade dabei sind sich ein eigenes Weltbild zu verschaffen, diesen wichtigen Blick nach rechts nicht versperren. Natürlich sollte sich jeder seine eigene Meinung aneignen. Dafür ist es jedoch erforderlich, dass man alle Seiten kennt und nicht nur diese die gerade in Mode ist oder dem Zeitgeist entspricht. Meistens verbreitet die braune Gesellschaft überwiegend heiße Luft. Als bestes Beispiel dient die Arbeit der AFD in unserem Landtag. In einem Bericht des SR wurde die Fraktionsarbeit der AFD einmal genau in Augenschein genommen. Fakt ist: Diese Fraktion stellt kaum Anträge und beteiligt sich kaum konstruktiv an der politischen Arbeit des Landtages. Außer Späßen nichts gewesen. Diejenigen Wähler die sich mehr von der Partei am rechten Rande gewünscht hätten, wurden bisher bitter enttäuscht.

Am Mittwoch, 09.Mai werde ich im Jugendtreff Dirmingen, dem alten evangelischen Kindergarten, eine Bilderpräsentation anbieten. Gezeigt werden alte Bilder vom zweiten Weltkrieg und im direkten Gegensatz dazu aktuelle Bilder aus unserem Heimatort. Welche Auswirkungen hatte der Faschismus auf unser kleines Dörfchen. Eines vorweg: Mehr als man sich vorstellen kann!

Natürlich lernen Kinder und Jugendliche schon in der Schule was während des zweiten Weltkrieges und der Nazi-Diktatur passierte. Dieses Allgemeinwissen spreche ich keinem ab und bin mir dessen auch bewusst. Interessant wird es jedoch, wenn man erkennt, was dieser unnütze Krieg in unserem Dorf und vor der eigenen Haustür angestellt hat.

Die Veranstaltung am 09.Mai beginnt um 18:30 Uhr im Jugendtreff Dirmingen. Als Veranstalter fungieren die Jugendlichen des Jugendtreffs Dirmingen und das Jugendbüro der Gemeinde Eppelborn. Der Eintritt ist frei. Für Speis und Trank wird gesorgt sein. Der Erlös dieser Veranstaltung kommt dem Jugendtreff Dirmingen zugute. Eingeladen sind alle das Interesse an dieser Geschichte haben. Ich freue mich über jeden Besucher auch über diejenigen die das jugendliche Alter schon überschritten haben. Willkommen ist jeder!