Mein trauriger Blick auf das Ergebnis der Kommunalwahl 2019
……es hat einige Tage gedauert bis ich das Ergebnis der Kommunalwahlen 2019 fassen konnte.
Wirklich verkraftet habe ich diese Wahl immer noch nicht. Bestimmt müssen noch einige Tage und Nächte vergehen bis ich mit diesem Ergebnis umgehen kann.
Damit das hier nicht in die falsche Richtung läuft: Als Demokrat muss man ein Wahlergebnis akzeptieren und mit allen Eventualitäten umgehen können. Die Wahlbeteiligung von 72,3 % in unserer Gemeinde war überragend und hat mich sehr gefreut.
Ich möchte mich bei allen Wählerinnen und Wählern ganz herzlich bedanken. Mein Glückwunsch geht an den neuen Bürgermeister Andreas Feld und an die CDU in der Gemeinde Eppelborn. Ganz herzlich gratulieren möchte ich auch dem CDU Ortsverband Dirmingen der einen weiteren Sitz im Ortsrat gewonnen hat. Meine Gratulation geht außerdem an die „Grünen“ die erstmals in den Dirminger Ortsrat einziehen.
Die SPD in der Gemeinde Eppelborn musste hingegen herbe Verluste hinnehmen. Einzig die SPD Wiesbach und die SPD Hierscheid konnten Erfolge verbuchen. Meinen SPD Ortsverein Dirmingen hat es am härtesten getroffen hat. Wir Dirminger Sozialdemokraten mussten bei den diesjährigen Ortsratswahlen über 23% Prozent, im Gegensatz zur letzten Kommunalwahl 2014, einbüßen. Dieser gewaltige Stimmverlust macht ratlos und traurig. Klar, die Dirminger SPD ist immer noch stärkste Kraft in Dirmingen und verfügt weiterhin über die absolute Mehrheit im Ortsrat. Angesichts der herben Verluste ist dies jedoch nur ein schwacher Trost.
Ich habe nun einige schlaflose Nächte hinter mir und muss zugeben, dass mich das Ergebnis der diesjährigen Kommunalwahl aus der Bahn geworfen hat. Mit diesem Resultat hatte ich nicht gerechnet. Es wird ein wenig dauern bis wir uns von diesem Schock erholt haben.
Natürlich war uns bewusst, dass die CDU Dirmingen mit jungen Leuten einen guten Wahlkampf machen würde und Wähler mobilisieren kann. Auch die Listenaufstellung der „Grünen“, die Bundespolitisch einen enormen Höhenflug erleben und das Comeback der FDP in unserem Dorf haben uns natürlich nachdenklich gemacht. Wir haben damit gerechnet, dass wir das Ergebnis des Jahres 2014 nicht wiederholen werden. Das wir jedoch einen solchen Dämpfer hinnehmen müssen, haben wir nicht gedacht. Dementsprechend war die Stimmung am Wahlabend katastrophal. Bis heute sind wir ratlos und irritiert. Wenn man über 20 % der Stimmen verliert, hat man bestimmt nicht alles richtig gemacht. Irgendwo auf dem Weg haben wir etwas liegen gelassen oder übersehen. Damit müssen wir umgehen und dieses Ergebnis schnellstmöglich analysieren.
Ziel muss es sein, dieses Ergebnis aufzuarbeiten und unsere kommunalpolitische Arbeit zu verbessern. Bei diesen Wahlen ist es uns offensichtlich nicht gelungen alle Bürgerinnen und Bürger zu erreichen oder bestenfalls zu überzeugen. Wir sind unseren Wählerinnen und Wählern verpflichtet es zukünftig besser zu machen. Nur wo setzen wir an und wie legen wir den Hebel um?
Man muss uns nicht mögen, aber wir haben in den letzten Jahren vieles für Dirmingen erreicht. Eine Bestätigung für unsere Bemühungen blieb uns jedoch verwehrt. Scheinbar reicht es nicht mehr aus Wahlversprechen zu halten und eine bürgernahe Politik zu betreiben. Immerhin haben wir in den letzten 5 Jahren zahlreiche Wahlversprechen in die Tat umgesetzt. Der Neubau der Kita Dirmingen, die Einrichtung eines Jugendzentrums, die Fertigstellung eines Bahnhofsparklatzes, die geplanten Investitionen in den Brühlpark, Unwetterprävention, Beteiligung und Unterstützung an allen Vereinsfesten, Rückgrat des Kulturvereins Dirmingen und Förderung der Kulturlandschaft. Dies alles hat am Ende nichts genutzt! Zudem hat die SPD Ortsratsfraktion in den letzten 5 Jahren fast über 20 Anträge eingereicht, von denen eine Vielzahl auch umgesetzt wurden.
Egal jetzt, nachkarten bringt nichts! Wir müssen das Votum der Wählerinnen und Wähler akzeptieren und daraus unsere Schlüsse ziehen. Auf der anderen Seite sind wir aber auch Menschen. Ich muss ehrlich zugestehen, dass dieses Wahlergebnis schmerzt. Unser Ortsvorsteher Manfred Klein tut mir leid. Wir haben in den letzten Jahren vieles investiert und dabei offensichtlich so manches übersehen.
Die Wahlniederlage unserer Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset hat uns einen weiteren Schlag versetzt. Bis zum Wahlsonntag gingen wir von einem offenen Rennen aus, dessen Ende offen schien. Das Birgit Müller-Closset am Ende so deutlich abgestraft wurde und bei lediglich 27 % der Stimmanteile landete, machte uns ratlos. Nein, eine dermaßen harte Niederlage hat Birgit Müller-Closset nicht verdient. Mir erscheint diese Klatsche wahrhaftig zu hart und etwas überzogen. Birgit Müller-Closset hatte es in unserer Gemeinde von Beginn an sehr schwer gehabt und wurde nie richtig akzeptiert. Von ihren Errungenschaften als Bürgermeisterin wird ihr Nachfolger profilieren.
Nein, Nachkarten bringt nichts, nachtreten auch nicht! Auf einen am Boden liegenden politischen Mitbewerber zu schimpfen und ihn als unqualifiziert zu bezeichnen gehört sich nicht und hat mit Anstand nichts zu tun.
Als Kommunalpolitiker muss man mit Wahlergebnissen umgehen können. Ich werde jedoch das Gefühl nicht los, dass hinter diesem Ergebnis weitaus mehr steckt.
Alle 5 Jahre wählen wir unsere Vertreter für die kommunalen Gremien wie Orts- und Gemeinderat. Man sagt: Kommunalwahlen sind Persönlichkeitswahlen! Genau das macht diese Angelegenheit so emotional. Offensichtlich haben wir bei vielen Bekannten und Freunden Vertrauen verloren. Schade.
Auf der anderen Seite haben wir mit 50,9 % die Mehrheit im Ortsrat und immerhin drei Vertreter der Dirminger SPD im Gemeinderat. Zudem werden wir auch zukünftig des Ortsvorsteher unseres Heimatortes stellen. Das wiederum bedeutet im Umkehrschluss, dass immer noch viele Menschen in Dirmingen an uns glauben. In den letzten Tagen nach der Wahl hatte ich viele gute, interessante und aufbauende Gespräche. Vielleicht muss es erst wehtun bevor es gut wird……