Alles neu in der Gemeinde? – Nein, es war nicht alles schlecht!
Die Kommunalwahlen 2019 sind Geschichte und inzwischen hat man sich mit den Ergebnissen abgefunden. Die konstituierenden Sitzungen der Ortsräte und des neuen Gemeinderates findet im August statt. Die Zukunft unseres Landes und bestimmt auch unserer Gemeinde wird zukünftig verstärkt „Grün“ beeinflusst. Zugegeben diese Farbe ist mir definitiv lieber als Schwarz, Gelb oder im schlimmsten Fall Braun.
Die SPD hat ihre Quittung und ihren Denkzettel erhalten. Ich denke, meine Partei ist gut beraten sich zukünftig neu zu ordnen und aufzustellen.
Die CDU wird im neuen Gemeinderat über die absolute Mehrheit verfügen. Ob dies für die Demokratie des Rates gut ist bleibt abzuwarten. Die Oppositionsparteien benötigen zukünftig gute Argumente und ein lautes Sprachrohr. Eine gute Opposition ist wichtig, wobei man noch nicht weiß, wie sich die Oppositionsparteien aufstellen werden. Wie reagiert im Zweifelsfall die FDP – die in der Regel ja eher den Konservativen zugeneigt ist – und wie reagiert die AFD? Es könnte passieren, dass die „linke“ Seite des Rates kleiner wird als bisher erwartet. Dabei stellt sich mir die Frage: Sind die Grünen überhaupt noch eine linke Partei und haben wir als SPD überhaupt noch eine linke Kante? Die Zukunft wird es zeigen.
Ganz anders ist es in den Ortsräten. Auch dort wurden andere Parteien gewählt und haben die Machtverhältnisse aufgewirbelt. Bei uns in Dirmingen sitzen nun die „Grünen“ im Ortsrat. Diese Wahl hat der Dirminger SPD mit Sicherheit mehr Stimmen gekostet als der CDU Dirmingen. Wobei, so ganz sicher kann man sich da nicht sein. Wenn man sich das Wahlergebnis mal genau anschaut, stellt man fest, dass die Dirminger SPD zwar deutlich verloren hat, aber die CDU Dirmingen, die offensichtlich ihre Stammwähler zurückgewinnen konnte, lediglich einen Sitz dazu gewinnen konnte.
Die Grünen gehören in Dirmingen zu den Gewinnern der Kommunalwahl 2019. Die FDP hingegen hat den Einzug in den Ortsrat nur knapp verpasst. Interessant wäre es zu wissen, wohin die Stimmen der FDP im Zweifelsfall gegangen wären und welche Partei bei einem Einzug der Liberalen einen Platz verloren hätte.
Fakt ist: Die Kommunalwahl ist auch eine Persönlichkeitswahl und da gibt es in allen Parteien unabhängig vom Parteibuch viele gute Leute. Am Ende spielt es keine Rolle ob FDP, SPD, CDU oder Grünen. Wichtig ist, dass unser Dorf vorankommt und für die Zukunft gut aufgestellt wird. Die Zukunft wird nun zeigen welche guten Ideen die „Grünen“ in unseren Ortsrat einfließen lassen. Wir sind gespannt! Die Vorschusslorbeeren wurden ja bereits verteilt.
Genau an dieser Stelle komme ich stets in grübeln. Man sagt doch immer: Kommunalwahlen sind Persönlichkeitswahlen. Unter diesem Aspekt ist der Verlust von fast 24 % der Dirminger SPD sehr schmerzhaft. Irgendwo haben wir etwas liegen gelassen und es nicht bemerkt. Kommunalwahlen sind Persönlichkeitswahlen: Unter diesem Aspekt wird auch das Drama der Bürgermeisterwahl erst so richtig schmerzhaft.
Für mich persönlich fiel die Wahlniederlage von Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset erschreckend deutlich aus. Ich finde, das hat die Bürgermeisterin so nicht verdient. Nein, dass war keine Wahlniederlage, das war eine Abstrafung. Aber wofür? Immerhin wurde in den letzten fünf Jahren so einiges erreicht. Dabei wurden erstaunlich viele „Grüne“ Gedanken umgesetzt.
Ich erinnere hier gerne an die Gründung der Bürgerenergie Eppelborn (BEE), an die Schaffung von zwei Solarparks ( wovon einer von der BEE geführt wird), die Einführung einer Fair-Trade Gemeinde, das Stadtradeln, die Anschaffung von E-Bike, die Einführung von Naturpark Schulen und Naturpark Kitas, Investitionen in erneuerbare Energien und das Thema Nachhaltigkeit. Zudem ist es ihr gelungen neue Kitas zu bauen und ein wichtiges Gebäude in der Eppelborner Ortsmitte zu erwerben. Gerade an diesem Projekt haben sich andere schon ihre Zähne ausgebissen.
Ich habe es bereits mehrfach erwähnt, in Dirmingen wurde in den letzten Jahren vieles verwirklicht. Natürlich muss man nicht mit allem einverstanden sein. Fakt ist jedoch, es wurde etwas bewegt und gemacht.
Ich erinnere an den Neubau der Dirminger Kita, die Kanalsanierung Ortsmitte, Bahnhofsparkplatz, Starkregenprävention, Schaffung eines Jugendzentrums und die Übergabe eines neuen Löschfahrzeugs HLF 20 an den Löschbezirk Dirmingen. In naher Zukunft werden weitere Maßnahmen in die Tat umgesetzt: Die Sanierung Schule- neuer Dach, Vollwärmeschutz, neue Fußböden, Möbel und Sonnenschutz werden noch in diesem Sommer angestoßen. Die Borrwieshalle Dirmingen bekommt zudem eine neue Heizungsanlage.
Natürlich hat die Bürgermeisterin diese Dinge nicht im Alleingang bewältigt. Letztendlich waren auch der Ortsrat und insbesondere der Gemeinderat involviert. Dennoch, die Bürgermeisterin war am Ball und hat diese Dinge forciert. Man kann am Ende von ihr halten was man will, aber man darf nicht behaupten, dass Birgit Müller-Closset nicht qualifiziert genug gewesen wäre.
Nachtreten ist nie fair und gerade von manchen etablierten Persönlichkeiten unserer Gemeinde hätte ich diesbezüglich mehr Stil und Größe erwartet.
Sei’s drum, es ist wie es ist! Der Wähler hat entschieden und als Demokraten müssen wir damit umgehen. Für mich und meinen Ortsverein ist es wichtig zunächst mal vor der eigenen Haustür zu kehren bevor wir andere attackieren. Dies haben wir in der Vergangenheit und insbesondere im Wahlkampf immer so gehalten. Die Menschen wollen keinen unnötigen Streit mit verbalen Entgleisungen. Die Menschen wollen Antworten auf die Fragen unserer Zeit. Alle Mandatsträger, in den einzelnen Parteien, sollten sich fragen, ob sie mit Antworten dienen können. Vor uns allen, liegt viel Arbeit. Ich hoffe, dass jeder einzelne verstanden hat, dass es um unser Dorf geht und nicht um irgendwelche Partei. Unserem neuen Bürgermeister Andreas Feld wünsche ich viel Glück im Sinne unserer Gemeinde. Mein Appell: Öfters mal ein Blick in den Osten der Gemeinde schadet nicht !
In der vergangenen Woche habe ich mein Mandat im Orts – und Gemeinderat angenommen. Ich werde mir Mühe geben den Ansprüchen gerecht zu werden und basisnähe zu pflegen. Anders kann das nicht funktionieren.
Glück auf Derminge