Vom „Poschde-Haus“ zur Bäckerei-Filiale
Mitten im Dorf prägt der Nachfolgebau des altehrwürdigen“Post-Hauses“die Ortsmitte. Das Postwesen in Dirmingen geht auf eine 130-jährige Geschichte zurück. Am 01.Juni 1885 wurde in Dirmingen die erste Postagentur eingerichtet. Bis zum 31.Juli 1904 verwaltete der einheimische Ackerer Peter Guthörl die erste Dirminger Post. Das vorhandene Postwesen wurde im Laufe der Jahre ständig verbessert und auch in Dirmingen kannte der Fortschritt keinen Halt. Im Jahre 1896 wurden auch im Saarland erstmals Fahrräder zur Verteilung der Post eingesetzt. Die erste Fernsprechstelle in den Posträumen wurden vermutlich am 30.August 1900 eingerichtet. Das Dirminger Postwesen unterstand bis zum 31.März 1909 dem Postamt Illingen. Danach kamen weitere Änderungen zum tragen wobei die Dirminger Postagentur am 31.August 1909 dem selbständigen Postamt Eppelborn unterstellt wurde.
Am 01.August 1904 wurde die Post von dem Dirminger Johann Nikolaus Heintz übernommen. Der „Poschdevatter“ leitete bis zum 30.November 1935 ,im eigenen Anwesen in der Ortsmitte, die Postagentur. Der „Poschdevatter“ Johann Nikloaus Heintz war in Dirmingen eine anerkannte Persönlichkeit. Die Post galt schon damals als zentrale Anlaufstelle und die Inhaber einer Postagentur waren meistens die ersten, die irgendwelche Neuigkeiten erfuhren. Johann Nikolaus Heintz verstarb am 04.Dezember 1941 im Alter von fast 90.Jahren. Bis dahin hatte er viel für sein Dorf und das Postwesen in Dirmingen getan. Gerade den älteren Mitbürgern dürfte das alte „Poste Haus“ noch in guter Erinnerung sein. Der evangelische Pfarrer Brandt hatte das Haus damals erbauen lassen. Als das Gebäude abgerissen wurde entstand an gleicher Ort und Stelle ein neues Gebäude mit Gastwirtschaft, Verkaufsräumen und Wohnungen.
Vom 01.Dezember 1935 bis zum 15.April 1954 leitete der Dirminger Kaufmann Otto Schwammbach die Poststelle in Dirmingen. Im zweiten Weltkrieg wurde die Poststelle im Hause Schwammbach zerstört. Die evangelische Volksschule in der Urexweilerstrasse diente kurzzeitig als neuer Geschäftsraum. Nach dem Krieg wurde die Dirminger Poststelle aufgelöst. Im Jahre 1954 übernahm der Postbetriebsleiter Heinrich Guthörl das neue Dirminger Postamt in der Guthörl’schen Mühle, auf dem Gelände des heutigen Zentrums „Alte Mühle“. Mit dem Ausscheiden des Postbetriebsleiters Heinrich Guthörl übernahmen Bedienstete der Deutschen Bundespost die Aufgaben des Zweigpostamtes Dirmingen. In der Zeit vom 22.Juli 1957 bis zum 21.November 1959 wurde die Post im früheren Dirminger Gemeindehaus untergebracht. Am 24.November 1964 wurde die Post in das Untergeschoss des neue evangelische Gemeindehaus verlegt. Heute hat die Poststelle ihre Heimat in den Geschäftsräumen von „Schreiben und Schenken“ Seibert /Gordner in der Ortsmitte gefunden. Gut das es in Dirmingen noch eine Poststelle gibt.
Dort wo früher das alte historische „Post Hause“ stand, findet man heute eine Bäckerei, Geschäftsräume und Mietwohnungen. So wurde aus der historischen Anlaufstelle, dem „Poschde-Haus“,eine neue Anlaufstelle mit Brötchen, Kaffee und Kuchen.