Vandalen hausen in Dirmingen – Meine Gedanken zu Vandalismus und Umweltverschmutzung
Jeder kennt den Spruch: „Die haben wie die Vandalen gehaust“. Wenn man diesen Spruch benutzt, weiß jeder, was damit gemeint ist.
Der Vandalismus, die Zerstörungswut oder auch die vorsätzliche Umweltverschmutzung kann in vielen verschiedenen Formen auftreten. In der Regel richten sich solche unsäglichen Aktionen immer gegen öffentliche Einrichtungen und fremdes Eigentum. Der Vandalismus tritt in den letzten Monaten auch vermehrt in kleinen Dörfern auf. Auch in Dirmingen können wir ein Lied davon singen.
Die Vandalen waren ein germanisches Volk, das während der Völkerwanderung die Schwäche des weströmischen Reiches ausnutzte und im Jahr 455 Rom eroberte, plünderte und zerstörte.
Dabei ist der eigentliche Vorwurf, die Vandalen hätten in Rom geplündert, gemordet, gebrandschatzt und zerstört überhaupt nicht historisch belegt und zum Teil ungerechtfertigt.
Der Spruch „die hausen wie die Vandalen“ wurde übrigens erst viel später während der Französischen Revolution geprägt.
Sei’s drum. Der Begriff Vandalismus hat sich bis heute gehalten und wird mit mutwilligen Schaden anrichten, etwas blindwütig zerstören, etwas verwüsten und sich völlig unzivilisiert benehmen in Verbindung gebracht.
Eines vorneweg: Ich bleibe dabei, unsere Jugend ist viel besser als ihr Ruf und bösartige Formen von Vandalismus gab es schon in meiner Jugendzeit und sicherlich auch zu Zeiten meiner Eltern. Leider hat sich jedoch in den letzten Monaten die Jugendkriminalität erhöht und unter dem Einfluss der Gruppe werden Kinder und Jugendliche oft zu einem unkontrollierten kollektiven Verhalten gedrängt. Verstärkt wird das Ganze oft noch durch Alkoholeinfluss.
In den vielen Fällen ist Vandalismus reiner Zeitvertreib. Aus Langeweile und Zeitvertreib werden Dinge einfach so zerstört. Oft fehlt es an Einrichtungen, Angebote oder Aktivitäten für Jugendliche und Kinder.
Auch individuelle Probleme führen zu Vandalismus. Die Jugendlichen wollen ihre Art von Zeichen setzen und möchten sich abreagieren.
Genau das macht mich so wütend! Gerade in Dirmingen wurde in den letzten Jahren viel für die Dorfjugend getan! Das neue Jugendtreff im ehemaligen evangelischen Kindergarten wird derzeit sehr gut von zahlreichen Jugendlichen angenommen.
Scheinbar gibt es dennoch in unserem Dorf Jugendliche, die wir mit diesem Angebot nicht erreichen. Wir alle müssen diesbezüglich mehr tun und noch mehr den Dialog suchen.
Manchmal urteilt man jedoch zu schnell und schiebt alles den Kindern und Jugendlichen in die Schuhe. Jüngsten Presseberichten zufolge ist die Zahl der kriminellen Aktivitäten im Bereich von Vandalismus und Zerstörungswut auch Erwachsenen zuzuordnen. In diesem Fall spielen individuelle Probleme, Rachegelüste oder Nachbarschaftsstreitereien eine gewichtige Rolle.
Der Gesetzgeber sagt: „Vandalismus ist ein Phänomen, das sich vordergründig in der sinnlosen Zerstörung oder Beschädigung von Sachen äußert (*Straßenkriminalität) (Quelle: Google).
In einem interessanten Presseartikel habe ich gelesen, dass Vandalismus gegen fremdes Eigentum eine psychologische Reaktion auf die eigenen vorhandenen Depressionen darstellt. Die tieferliegende Motivation des Vandalismus ist, eine Bestätigung dafür zu erhalten, dass auch machtlose Menschen, die sonst von mächtigen Institutionen und Mächten kontrolliert werden, von Zeit zu Zeit aus ihrer Ohnmacht entfliehen, rebellieren und auch ihre Umwelt kontrollieren können.
Obwohl der gesamte Text letztlich etwas zu viel Fachchinesisch beinhaltet, wird eines ganz deutlich: Vandalismus ist kein Problem das ausschließlich nur die Jugend betrifft.
In Dirmingen haben wir in diesem Jahr wieder mit erhöhtem Vandalismus, Zerstörungswut und Umweltverschmutzung zu tun.Manchmal kommt es mir so vor, als hätte die Dummheit ihre Saison!
Jedes Jahr müssen wir uns erneut über die kriminellen Aktivitäten einiger unverbesserlicher Mitmenschen aufregen. Alleine in den letzten Wochen und Monaten wurden Schautafeln und Hinweisschilder verkritzelt, Unterstände versprüht und Gegenstände zerstört. An der „Schönen Aussicht“ wurde ebenso vandaliert wie am Dirminger Bahnhof oder im Brühlpark, wobei letztgenannter in seiner Geschichte ohnehin schon einiges ertragen musste.
Die Vorfälle haben sich deutlich vermehrt und wir alle müssen dies zur Kenntnis nehmen.
Wie treten wir also diesem Missstand entgegen? Mir persönlich kommt es mittlerweile so vor, als würden wir den Vandalen machtlos entgegenstehen. Wir verurteilen diese Umweltverbrechen und gehen kopfschüttelnd unseren Weg.
Aus meiner Sicht ist Zivilcourage gefragt! Wir dürfen nicht davor zurückschrecken auch mal einen Mitmenschen anzuzeigen. Wie heißt es so schön: Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
Wer hat den Mut Eigeninitiative zu ergreifen? Wir dürfen nicht wegsehen, sondern vielmehr hinsehen und eingreifen.
Ich persönlich habe mir das für die Zukunft mit dicker Tinte auf meine Fahne geschrieben.
Ich liebe dieses Dorf und lasse mir das von irgendwelchen unzufriedenen Mitmenschen nicht versauen!