Dirminger Kulturecke – KKV Garde
In der Dirminger Kulturecke erfahren Sie alles was Sie schon immer über Dirmingen wissen wollten oder wissen sollten.
Wussten Sie schon, dass Karnevalsgarden mit dem Wiederaufleben des Straßenkarnevals in den 1820er und 1830er Jahren als Persiflage auf Napoleons Truppen entstanden sind ? Die „Roten Funken“ aus Köln gründeten als erstes eine karnevalistische Garde. In Mainz, einer weiteren Karnevalshochburg, bildete sich im Jahre 1837 mit der „Mainzer Ranzengarde“ die erste männliche Garde. Noch heute orientieren sich die traditionsreichen Uniformen an den historischen Kostümen des 17. und 18. Jahrhunderts.
Im Saarland dürften die Roten Funken aus Neunkirchen, als ältester Karnevalsverein, die erste karnevalistische Garde gestellt haben. Wegen ihrer Ähnlichkeit zum Militär wurden vielen Garden nach dem zweiten Weltkrieg ihre Teilnahme auf verschiedenen Karnevalsumzügen untersagt.
Weibliche Tanzgarden hingegen gibt es noch nicht solange. Die erste weibliche Tanzgarde entstand überraschender Weise in Stuttgart. Die Blaue Tanzgarde der KG Möbelwagen Stuttgarter Karnevalgesellschaft e.V. wurde im Jahre 1947 gegründet.
Karnevalsgarden sind heute in eigenen Vereinen oder als Abteilungen innerhalb eines Karnevalvereins organisiert. Gerade Tanzgarden sind in der Regel als Abteilung in einem Verein integriert. In unserem Heimatort Dirmingen wird dies ebenfalls so gehandhabt. Die Garde, sowie die Kinder und Jugendgarde sind als fester Bestandteil des KKV Dirmingen ein Teil des großen Ganzen.
Weil Tradition gerade bei der Garde großgeschrieben wird, orientieren sich viele Garden stark an historischen Vorbildern des 17.und 18 Jahrhunderts. Gerade die Jecken in der Hochburg Köln nutzten früher die Bildung einer Garde, um sich über diesen listigen Umweg über die französischen Besatzer lustig zu machen. Die typische Kleidung einer Tanzgarde, wie z.B beim KKV Dirmingen, ist oft an den Uniformen des 18. Jahrhundert angelehnt. In der Regel tragen die Mädchen in verschiedenen Varianten und an die Tradition des eigenen Karnevalsvereins: Dreispitz, Perücke, Uniformjacke, Spitzenjabot, dazu ein kurzes Röckchen. Unter dem Kleid wird in der Regel Petticoat, Spitzen- oder Rüschenunterhöschen und natürlich Strumpfhose getragen.
Die Garde geht immer vorneweg und präsentiert den Höhepunkt eines Zuges oder einer Sitzung. Aus diesem Grunde gibt es Prinzengarden, Ehrengarden oder einfach nur Tanzgarden. In Dirmingen hat die Tanzgarde große Tradition. Der eigene Anspruch ist in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen und die Mädchen verlangen sehr viel von sich selbst. Im Laufe eines Jahres wird mit viel Trainingsfleiß für die kommende Session geprobt. Dabei müssen die Mädchen einiges entbehren und viel Disziplin an den Tag legen.
Die Garde des KKV Dirmingen genießt bei ihrem Publikum und in ihrem Verein einen hohen Stellenwert. Dies gilt für die Funkengarde genauso wie für die Showgarde des KKV Dirmingen. Der Showtanz der Großgarde gehört zum jährlichen Höhepunkt des Bühnenprogramms der Kappensitzungen des KKV Dirmingen. Dabei zeigen die Verantwortlichen Trainerinnen und Leiterinnen unserer Garde stets großen Einfallsreichtum. Aus vielen ehemaligen Gardemädchen sind inzwischen gewachsene Trainerinnen geworden. Die Großgarde wird seit vielen Jahren von Beate Ames und Bärbel Wohlfahrt-Hell trainiert. Von der Kinder-über die Jugend-bis hin zur Großgarde investiert der Verein und die jeweiligen verantwortlichen Leiterinnen viel Zeit und Engagement. Auch Tanzmariechen gehören in der Regel zu dem Bestandteil einer Garde. Beim KKV Dirmingen gibt es mit Lea Detzler seit einigen Jahren ein Funkenmariechen.
Die Garde des KKV Dirmingen gehört aus meiner Sicht zu den besten in unserem Umkreis.
Der KKV kann zurecht Stolz auf seine Mädchen sein. Ich für meinen Teil bin stolz auf die „Määre“.
Viele kenne ich seit Kindesbeinen und habe miterlebt wie aus Kindern zunächst Teenager und heute gestandene Karnevalistinnen wurden.