Welches Erbe überlassen wir unseren Kindern?

Zugegeben, auch mich belasten die täglichen Diskussionen um den Klimawandel. Kaum ein Tag an dem nicht irgendwelche neue Horrormeldungen über den Bildschirm huschen. Die kleine Greta Thunberg ist längst allgegenwärtig und erstaunlicherweise wächst die Zahl ihrer Kritiker täglich. Die Menschen, die völlig uneinsichtig sind und mittlerweile sogar einen Hass auf das Mädchen hegen werden von Tag zu Tag mehr. Warum eigentlich? Man kann von der Kleinen halten was man will letztendlich hat sie immerhin erreicht, dass die Welt sich verstärkt mit dem Thema Klimawandel beschäftigt. Man kann es drehen wie man möchte, seitdem Greta Thunberg in unser aller Leben trat beschäftigen wir uns mehr mit dem Problem Klimawandel. Am Ende fehlen mir einige Schulstunden und ein paar aktive Zellen, um einen intelligenten Blogeintrag zum Thema Klimawandel zu schreiben. Ich möchte mir nicht anmaßen der Weisheit letzten Schluss zu besitzen. Ich denke bei diesem Thema gibt es Menschen, die wissen wovon sie schreiben und dafür weitaus prädestinierter als meine Wenigkeit sind. Ich frage mich jedoch immer öfter wohin die Reise geht und was aus unserem schönen Erdball einmal wird. Dürfen unsere Kinder noch gesund auf dieser Erde alt werden?

Klar, wir haben eine Verantwortung und sollten schnellstens aktiv werden. Nur, was kann der kleine Mann schon ausrichten? Ich denke da ist so einiges möglich. Das Thema Plastik führt uns deutlich vor Augen welche Schwächen wir alle haben und wie schändlich wir mit unserer Erde umgehen. Der Wohlstand macht uns träge und wir kaufen vieles was wir letztlich überhaupt nicht brauchen. Ich frage mich welches Erbe übergeben wir am Ende unseren Kindern? Oder ist am Ende vielleicht alles doch nur halb so schlimm? Man erntet immer das was man säät. Was bleibt also zu tun und wie können wir es zukünftig besser machen?

Ich glaube auch ohne Greta Thunberg haben die meisten längst begriffen, dass die Welt sich verändert hat. Ein Rekord-Sommer jagt den nächsten und wir stecken inmitten einer langen Dürreperiode. Klar, wir sollten unbedingt unser Konsumverhalten ändern. Weniger wegwerfen, sinnvoller kaufen und am besten auf Plastik verzichten. Unser aller Verbraucherverhalten ist alles andere als vorbildlich. Ich denke damit offenbare ich der Menschheit keine Neuigkeit. Was aber sage ich dem Familienvater, der sein Auto dringend benötigt und sich auch keine teure Pelletheizung leisten kann? Was sage ich der Mutter, die beim täglichen Einkauf auf jeden Cent achten muss und sich keine frischen Produkte leisten kann?

So manch einer mag denken: Was geht mich der Klimawandel an? Natürlich kann ich mich zurücklehnen und den lieben Gott ein guter Mann sein lassen. Es gibt längst keinen Zweifel mehr daran, dass unser Konsumverhalten nicht nachhaltig ist. Unsere Erde ist heute schon ein Grad wärmer als noch vor Beginn der Industrialisierung. Schuld daran ist unter anderem unsere Energieversorgung. Heute wissen wir, dass Kohle-, Öl- und Gas- Verbrennung unserer Erde nicht gut tun. Das Resultat ist nicht von der Hand zu weisen. Auch hier auf dem Land haben wir in den letzten Jahren starke Wetterextreme erlebt. Das schreckliche Starkregenereigniss des Jahres 2016 ist in unserem Dorf bis heute unvergessen. Nur kurze Zeit später folgten weitere Wetterextreme in unserer Gemeinde und in unserem Bundesland. Vielerorts gibt es immer öfter Dürren, Überflutungen, Stürme oder Waldbrände. Die Gletscher und Eisberge schmelzen und wir machen es uns weiterhin vor dem Fernseher gemütlich. Genau dort ist das alles noch zu ertragen. Im Fernseher sieht das alles so schön weit entfernt aus und so wunderbar unrealistisch. Was kümmert es mich, dass in 80 Jahren die Welt nicht mehr die sein wird die sie heute noch ist. Nach mir die Sintflut oder der letzte macht das Licht aus.

Wie kann der kleine Mann die Welt retten. Was müssen wir tun, um uns endlich von dieser nervigen Klimadebatte zu befreien? Ich denke wir haben schon viel erreicht, wenn es uns gelingt an unseren Werten zu arbeiten. Verschwendung, Gier, Habsucht und Gleichgültigkeit sind schlechte Wegberater. Wenn wir unseren Kindern Bescheidenheit und Demut vorleben haben wir schon vieles gewonnen. Mit der Veränderung unserer eigenen Werte werden wir uns selbst und unsere Kinder auf den richtigen Weg bringen.

Ist das alles? Ist das so einfach? Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht was wir noch zusätzlich für unseren Erdball tun können. Das heißt, ich weiß es schon nur fehlt mir die Kraft und das Durchsetzungsvermögen den richtigen Weg einzuschlagen. Lieber verstecke ich mich hinter der Politik oder den Managern. Die dienen ja bekanntlich immer sehr gut als Prügelknabe. Was will man von mir schon groß erwarten? Bevor nicht die großen Weltmächte bereit sind den Klimawandel zu bekämpfen werde auch ich nicht aktiv werden. Ist das die richtige Einstellung? Wir wissen was zu tun ist und bleiben doch tatenlos? Manchmal fühle ich mich wie ein Trinker oder Raucher, der sich täglich selbst anlügt. Morgen, ja morgen da fange ich ein neues Leben an. Morgen wird alles gut und morgen werde ich es besser machen. Nur, wie viele Morgen gibt es noch und wie viele Chancen haben wir noch, um unseren Kindern ein besseres Erbe zu übergeben? Wir allen haben uns an den vorhandenen Luxus gewöhnt. Ich sehe es an mir selbst am besten. Ein Leben ohne PC, Handy oder Fernseher ist kaum noch vorstellbar. Eigentlich bin ich rundum die Uhr “online”. Obwohl ich genau weiß, was dies für meine Umwelt bedeutet schließe ich die Augen und schalte die Ohren auf Durchzug. Ich bin unverbesserlich !

Ein Blick in die sozialen Medien zeigt deutlich wie gespalten unser Land tatsächlich ist. Hinter den Gardinen herrscht der Neid, der Hass und die Gleichgültigkeit. Ein kleines Mädchen hat unsere scheinbar heile Welt zerstört. Ein kleines Mädchen zeigt mit dem Finger auf unsere Fehler. Ein kleines Mädchen sagt uns was wir besser machen müssen. Auch wenn man die Demonstrationen „Friday’s for Future“ für unnötig hält muss man doch zugeben, dass die Jugend von heute wach, aktiv, entschlossen und rhetorisch stark ist.  Immerhin nehmen diese Jugendlichen ihr Herz in die Hand und kämpfen für ihre Zukunft. Was kann daran schlecht sein? Natürlich kann man darüber streiten ob diese Demos während des Unterrichts sein müssen. Zweifellos erwirkt man so aber eine größere Aufmerksamkeit. Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir uns alle davor scheuen der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Dabei beginnt die Zukunft genau JETZT. Wir alle haben es in der Hand. Es gibt viel Gutes auf dieser Erde. Unsere Aufgabe ist es dies zu verdeutlichen und hervorzuheben. Wir brauchen mehr Träumer, Macher, Anpacker, Visionäre und Ermutiger.

Solang’ das Herz noch Hoffnung nährt, bleibt unser Leben lebenswert.

(Liedzeile Udo Jürgens)

Was also vererben wir unseren Kindern? Ich bleibe dabei, am Ende sind es unsere Werte. Wenn wir an unseren Werten arbeiten und diese unseren Kindern beibringen kann es gelingen. Umdenken, Antreiben, Mut fassen und die Welt verändern. Gemeinsam ist das alles möglich. Wir müssen es nur einsehen, angehen und wollen. Eigentlich ganz einfach…orra?

Es ist schon viel erreicht, wenn jeder vor seiner eigenen Tür kehrt!

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert