„Schuhhannesse“ – Ein echtes Stück Heimat !
Das ganze Saarland ist vom Kneipensterben bedroht……das ganze Saarland? Nein! In Dirmingen gibt es die kleine, alteingesessene Gaststätte Namens „Schuhhannesse“. In dieser feinen, recht kleinen, liebenswürdig eingerichteten Kneipe scheint die Welt noch in Ordnung. Im „Schuhhannesse“ trifft man sich noch heute auf ein Bier, zur Geburtstagsfeier oder zum „Event-Feiern“. Im „Schuhhannesse“ scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Dorfkneipen waren früher fester Bestandteil des Ortsgeschehens. Leider haben in den vergangenen Jahrzehnten etliche Kneipen im Saarland ihre Türen für immer geschlossen. Wirtshäuser wie das alteingesessene Gasthaus „Schuhhannesse“ waren vielerorts Mittelpunkt eines jeden Dorfes. Lange her, mittlerweile kämpfen die Dorfkneipen ums Überleben. Einer Studie zufolge schließen im Schnitt jedes Jahr mehr als tausend Wirtshäuser in Deutschland. Viele dieser Gaststätten sind historisch gewachsene Kneipen im traditionellen Familienbetrieb. Die noch verbliebenen Wirtshäuser mussten sich dem Wandel der Zeit anpassen und ihr Angebot ändern. Die alten Bierkneipen in ihrer bekannten Form gibt es heute kaum noch. Dem alteingesessenen Gasthaus „Schuhhannesse“ im Ortszentrum Dirmingens ist jedoch der Spagat von einer alteingesessenen Dorfkneipe zur „Event-Gastronomie“ gelungen.
Die kleine, verschlafenen Eckkneipe wurde unter neuer Leitung kurzerhand zu einer Event- Gastronomie umgestaltet. Die Mischung macht’s ! Neues taucht in altbekanntes ein und verleiht einen besonderen Charme. Früher war es eine Selbstverständlichkeit, dass die Bergmänner oder die Hüttenarbeiter nach ihrer Schicht noch auf ein Pils zum Stammtisch kamen. Heute kann sich eine Gaststätte von den wenigen, nur Bier trinkenden Stammgästen, kaum noch über Wasser halten. Viele Gaststätte haben sich deshalb in den letzten Jahren auf Familienfeiern und Ausflugsgäste spezialisiert. Genau auf einen solchen Weg hat man sich im Gasthaus „Schuhhannesse“ gemacht. Die „Event-Gastronomie“ bietet viele Möglichkeiten und neue Alternativen. Moderne Essenangebote in besonderem Flair und ein gutes gezapftes Glas Bier an der immer noch dominierenden Theke. Früher war die Nähe zur „Schäfer Brauerei“ ein Segen für viele Kneipen und Gaststätten unseres Ortes. In Spitzenzeiten gab es in unserem Dorf über 20 Wirtshäuser. Heute hat sich dies relativiert. Man kann in der heutigen Zeit froh sein, dass es überhaupt noch Anlaufstellen für die Dorfgemeinschaft gibt. Dirmingen hat noch einiges an Gastronomie aufzubieten. Nach der Neueröffnung des „Botanico Finkenrech“ besitzt unser Heimatort Dirmingen neben dem Gasthaus „Schuhhannesse“ auch noch die „Destille“ und das ehrwürdige Gasthaus „Wutze Walter“. Für ein Dorf unserer Größenordnung ist das ganz anständig.
Wo gibt es noch, bei einem gut gezapften Pils, dass klassische Thekengespräch? Wo kann man noch Mensch sein und die Seele baumeln lassen ? Die beiden „Wirtsfrauen“ Rita Guthörl und Inge Wilhelm haben vor wenigen Jahren das Zepter und die Wirtsleitung des Familienunternehmens in junge Hände gelegt. Für die beiden Wirtsfrauen war das bestimmt keine leichte Entscheidung. Immerhin wurde das Gasthaus „Schuhannesse“ über 120 Jahren, in alter Familientradition, von Rita Guthörl und ihrer Schwester Inge liebenswert und gut bürgerlich geführt. Heute leitet Dominik Krabbe die feine Gaststätte mit dem besonderen Flair. Das „Schuhhannesse“ steht für Qualität und gutes Handwerk. Hier kann man ausgezeichnet Essen, Trinken und Abfeiern. Die kleine Kneipe, in der Ortsmitte, ist Kult und zudem ein echtes Stück Dirminger Geschichte. Mittlerweile hat sich die Gaststätte über die Ortsgrenzen hinaus einen guten Namen verschaffen. Das „Schuhannesse“ ist Dorfzentrum, Anlaufstelle, Mittelpunkt und Partymeile zugleich. An den Wänden hängen alte Bilder aus unserem Dorf und in der Mitte der Wirtschaft können sich die Gäste im Winter am Kamin wärmen. Hier kann Mensch sich fallen lassen und wohlfühlen. Hier wird immer irgendwas geboten und nicht zuletzt, hört man im „Schuhhannesse“ auch immer, was gerade im Dorf los ist.
Die Geschichte der Gaststätte „Schuhhannesse“ begann vor über 120 Jahren in unserer Ortsmitte. Der Gaststättengründer war der damalige Landwirt und Ortsvorsteher Peter Heintz, ein Nachkomme des ehemaligen evangelischen Pfarrers Heintz. Im Jahre 1860 richtete Peter Heintz in seinem Bauernhaus eine Gaststätte ein. Genau gegenüber der heutigen Gaststätte „Schuhhannesse“ entstand damals eine Weinwirtschaft. Zu der damaligen Familie gehörte ein lediger Onkel, der neben der Gaststube das ehrbare Schumacher-Handwerk betrieb. Aus diesem Zusammenhang ergab sich im Dirminger Volksmund die Bezeichnung „Schuhannesse Wirtschaft“. Diese Bezeichnung hat sich auf die nunmehr gegenüberliegende heutige Wirtschaft bis zum heutigen Tag gehalten. Die frühere Gastwirtschaft „Alt-Schuhannesse“ diente im vorigen Jahrhundert als Raststätte für den Transportverkehr mit Fuhrwerken aller Art auf der sogenannten „Kohlen -und Erzstraße“. Irgendwann übergab der Land- und Gastwirt Peter Heintz, dem aus der Verwandtschaft der nahe gelegenen “Guthörls Mühle” kommenden Sohn Jakob Guthörl, den Gesamtbetrieb des Hauses „Schuhannesse“. Zu der damaligen Zeit umfasste der Betrieb „Schuhannesse“ drei Gebäudeteile: das Stammhaus mit Wohnung, Gaststube, Schuhmacherei und Scheune, die Stallung und Geräteschuppen, mit einem im 2.Stockwerk hergerichteten Fest – und Tanzsaal. Im Jahre 1903 heiratete Jakob Guthörl, alias „Schuhannesse Jäb“, die Ida Guthörl vom Hosterhof. Nachdem das alte Gasthaus „Alt „Schuhannesse“ aufgegeben wurde eröffnete Jakob Guthörl im Jahre 1904 die noch heute existierende Gaststätte „Schuhannesse“. Seitdem hat das Gasthaus „Schuhannesse“, in alter Tradition, bis heute Bestand. Jakob Guthörl starb 1964 im Alter von 94 Jahren und überließ seinem Sohn Richard das Anwesen samt Gaststätte. Auch der Sohn Richard leitete, mit seiner Ehefrau Else und mit viel Hingabe, die Wirtschaft mit Nebenraum für Sonderveranstaltungen. Die beiden Töchter Rita und Inge führen den Familienbetrieb bis heute erfolgreich weiter. Im Jahre 1940 wurde das alte Gast -und Bauernhaus Guthörl abgerissen und der Platz eingeebnet. Heute befindet sich genau an dieser Stelle ein Geschäfts- und Arzthaus. Den vorliegenden Quellen zufolge müsste das ehemalige Gasthaus „Alt-Schuhannesse“ um das Jahr 1750 erbaut worden sein. Na, wenn das mal nicht ein Stück echte Dirminger Geschichte ist!
Es ist wichtig und gut, dass unser „Schuhhannesse“ auch im Jahre 2024 immer noch existiert. Aus der schmucken Wirtschaft ist eine Event-Gaststätte mit besonderem Flair geworden. In Zeiten in denen vielerorts die Gastronomie um das Überleben kämpft, steht das „Schuhhannesse“ auf festen Beinen. Nicht alles ist einfach und oft muss man gegen Widerstände ankämpfen. Genau das macht jedoch den besonderen Charme aus ! Alte Traditionen sollte man pflegen und alt bewährtes erhalten. Was wäre unser Dorf ohne „Schuhhannesse“ ? Hopfen und Malz, Gott Erhalts !