Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt stärkt die Dorfgemeinschaft – Hand in Hand zum Wohle unserer Heimat
Hoch die Hände, Wochenende! Endlich Freizeit, Beine hochlegen, entspannen und das Familienleben genießen. Endlich den Alltagsstress abstreifen und die Seele baumeln lassen. Wäre da nicht das geliebte Ehrenamt und der engagierte Einsatz für unseren Heimatort! Seit nunmehr zwei Wochen sind einige unerschrockene Landsleute mit den Aufbauarbeiten für den „Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt“, rund um die Borrwieshalle, beschäftigt. In dieser stressigen Zeit heißt es: Nach der Arbeit ist vor der Arbeit!
Der Weihnachtsmarkt findet am ersten Adventswochenende statt und bis dahin müssen noch die Burg aufgebaut, der Platz hergerichtet, die Lichterketten aufgehängt, das Holz geschnitten und die Verkaufsstände aufgestellt werden. Das alles in Ruhe, Hand in Hand mit Verstand und viel Engagement. Nein, Ehrenamt ist alles andere als einfach. Während die eine Seite während der Woche ihre verdiente Freizeit genießt, sorgt die andere dafür, dass unser Dorf nach vorne kommt.
„Du tauchst nicht aus der Masse auf, Wahre Helden brauchen keine Bühne, Sie leben nicht für den Applaus, Sie haben schon von sich aus edle Züge, Auch wenn sie mal Zweifel haben oder einen harten Tag, Auch nur irgendwas zu sagen widerspräche ihrer Art“
Liedzeile: Wahre Helden ( Ewig)
Im Laufe des Jahres gibt es verschiedene Veranstaltungen, bei denen sich die Leute treffen, gemeinsam feiern und ihre Freizeit sinnvoll verbringen. Der jährliche Weihnachtsmarkt gehört zu den Höhepunkten unseres Ortsgeschehens. Für ein Dorf in unserer Größenordnung ist dieser „Mittelalterliche Weihnachtsmarkt“ eine echte Hausnummer. Immerhin lockte der beschauliche Weihnachtsmarkt, in den letzten Jahren, im Schnitt 3000 Menschen in unser Dorf. Der Markt betreibt jedes Jahr Werbung in eigener Sache. Die „Kulturaner“ legen Wert darauf, sich ständig zu verbessern und neue Wege zu beschreiten. Stillstand ist bekanntlich der Tod!
Unser Weihnachtsmarkt kostet die ehrenamtlichen Mitstreiter viel Kraft, Energie und Aufopferung. Wie Eingangs bereits erwähnt, müssen bevor der erste Glühwein verzehrt wird, so einige Arbeiten verrichtet werden. Allein der Aufbau der Burg ist ein enormer Aufwand und nur im kollektiven Miteinander zu stemmen.
Wahre Helden wirken leise,Ganz bescheiden so wie du, Wahre Helden setzen Zeichen, Sehen nicht einfach nur so zu, Wahre Helden sind Grund zur Hoffnung, Dass jeder Herzschlag von uns zählt, Wahre Helden haben deine Augen,Wahre Helden braucht die Welt
Liedzeile: Wahre Helden (Ewig)
Ich erinnere mich an meine Kinderzeit. Als damals, am ersten Juliwochenende, das Volksfest stattfand waren alle Bewohner aufgerufen mitzuarbeiten. Damals gab es noch keinen Dienstplan oder eine WhatsApp Gruppe. Was in der Sitzung besprochen wurde hatte Bestand und wurde am Ende auch so umgesetzt. Die Frauen sorgten für die Versorgung und die Männer arbeiteten Hand in Hand für das eigene Dorffest. Zugegebenermaßen läuft das das heute nicht mehr ganz so harmonisch ab. Im Vorfeld ist einiges zu organisieren und wer schon mal ein Fest egal in welcher Größenordnung durchgeführt hat, kann sich vorstellen was es bedeutet einen solchen Weihnachtsmarkt auf die Beine zu stellen. Ganz abgesehen von der Verantwortung die ein Verein in unserer heutigen Zeit trägt.
Genau hier komme ich zu meiner Kritik: Ich finde, dass die Vereine in den Ortschaften heute viel zu sehr im Stich gelassen werden und die Anforderungen oftmals völlig übertrieben sind. Damit wir uns nicht falsch verstehen, Sicherheit hat oberste Priorität und ein Sicherheitskonzept ist bestimmt auch notwendig. Dieses Konzept muss jedoch zu stemmen sein und sollte die Vereine nicht an den Rand ihrer Möglichkeiten bringen. Im Vorfeld unseres Weihnachtsmarktes muss unser Kulturverein nicht nur körperlich, sondern auch finanziell an seine Schmerzgrenzen gehen. Allein der finanzielle Aufwand bringt jeden kleinen Dorfverein an den Rand seiner Möglichkeiten. Hier sehe ich das Land und die Kommune noch mehr in Verantwortung. Wenn wir weiterhin Dorffeste wollen, müssen wir sie auch machbar gestalten. Zu hohe Anforderungen schrecken ab und sorgen letztlich dafür, dass nichts mehr in den Dörfern geschieht!
Zurück zu unseren fleißigen, nimmermüden Arbeitsbienen. Ich finde die Arbeit unseres Kulturvereins enorm wichtig! Ohne das Engagement der „Kulturaner“ wäre unser Dorf arm dran. Im Laufe eines Jahres wird viel geleistet. Das eigene Interesse wird hintenangestellt, um für die Dorfgemeinschaft zu arbeiten. Ich denke an dieser Stelle ist zumindest mal ein DANKE angebracht.
Wahre Helden wirken leise, Ganz bescheiden so wie du, Wahre Helden setzen Zeichen, Sehen nicht einfach nur so zu, Wahre Helden sind Grund zur Hoffnung, Dass jeder Herzschlag von uns zählt, Wahre Helden haben deine Augen,Wahre Helden braucht die Welt
Liedzeile: Wahre Helden (Ewig)
In Dirmingen gibt es noch hilfsbereite Menschen, die zum Wohle der Gemeinschaft anpacken und mithelfen. Dies ist mit Sicherheit nicht überall so und ich denke darauf kann man auch ein wenig stolz sein. Natürlich kann es immer noch besser sein und natürlich ist man vor Ort immer froh, wenn noch mehr Landsleute mit anpacken. Aber es ist ok und gut so wie es ist! Wichtig ist, dass wir ein Ziel vor Augen haben und gemeinsam für unser Dorf den Schulterschluss finden.
Der ehrenamtliche Einsatz der Menschen und Vereine in unserem Dorf ist bemerkenswert und vorbildlich. Im Laufe eines Jahres wird vieles erarbeitet und auf die Beine gestellt. Viele Helferinnen und Helfer stoßen dabei an ihre Grenzen. In der Regel sind es ohnehin immer die gleichen die mit anpacken und ohne zu klagen, bei Bedarf, wiederkommen. Auch unsere Vereine leisten viel und tragen eine große Verantwortung. Das Thema Außendarstellung spielt für einen Dorfverein keine unwichtige Rolle. In den letzten Jahren sind die Dirminger Vereine ein Stückweit näher zusammengerückt. Wir alle brauchen uns und profitieren am Ende auch von dem anderen. Keiner sollte sich in sein Schneckenhaus zurückziehen. Unser Dorf braucht eine intakte Dorfgemeinschaft und ein aktives Miteinander. Diesbezüglich sind wir auf dem Weg. Natürlich kann und muss noch vieles besser werden, aber nicht alles ist schlecht. Die diesjährigen Aufbauarbeiten zum Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt haben dies wiedermal eindrucksvoll bewiesen.
Mit Sicherheit wird am Sonntagabend, nach dem Weihnachtsmarkt, vielerorts keine gute Laune herrschen. Vermutlich ist noch schlechtes, kaltes Wetter und so mancher möchte nur noch Heim auf seine Couch. Die bevorstehenden Abbauarbeiten sind gerade dann entmutigend und nur schwer zu bewerkstelligen. Viele werden wiedermal sagen: „Keine Lust mehr, das war das letzte Mal“!
Ich weiß jedoch genau, dass dies nur eine Momentaufnahme ist und dieselben Leute nächstes Jahr, Gott sei Dank, wieder parat stehen werden. Das ist gut so!
Immerhin ist kaum Zeit Luft zu holen! Unmittelbar nach dem „Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt“ beginnen die Vorarbeiten zu der „Weihnachtsbaumaktion“, am „Kläse Keller“. Auch hier muss so manches im Vorfeld vorbereitet und abgesprochen werden. So mancher fragt sich, wer das in dieser stressigen Zeit wohl noch übernimmt. Na, der Kulturverein, so ganz nebenbei!
Am Ende entscheidet das „Wir-Gefühl“, schön, dass es UNS gibt – Glück auf Derminge!