Mit Rückblick auf die „Derminga Kappensitzungen“ – Fastnacht ist auch ein Stück Heimat

Das Festkomitee Kölner Karneval hat das Motto der Session 2019 vorgestellt: „Uns Sproch es Heimat”! Die Veranstalter möchten damit ihre Kölsche Sprache in den Fokus karnevalistischer Aktivitäten rücken. Bei den Umzügen, bei Sitzungen und in den Liedtexten soll insbesondere darauf geachtet werden, dass „Kölsch“ gebabbelt wird. Der Präsident des Kölner Festkomitee stellt fest: „Sprache ist die Basis für das Miteinander in jeder Gesellschaft. Sie stiftet Identität und Gemeinschaftsgefühl. Gerade die kölsche Sprache lässt Sprecher und Zuhörer enger zusammenrücken“.

Ich finde dies ist ein interessanter Ansatz und der richtige Weg. Nur, was hat dies alles mit unserem närrischen Treiben im Saarland zu tun?  Ich finde jede Menge! Im Saarland ist dies nicht viel anders als im Rheinland. Zur „Fasend“ wird verstärkt Dialekt geredet und traditionell vor der Haustür des Nachbarn gekehrt. Im Karneval pflegt man verstärkt die eigene Mundart und die damit verbundenen Traditionen. Die Fastnacht verdeutlicht uns, dass Dialekte auch heute noch in Mode sind. Gerade im Karneval fallen unterschiedliche Dialekte besonders auf. Ich finde das erfrischend authentisch! Gerade der „Kölsche“ Dialekt war in 1970ger Jahren vielerorts verpönt. In den letzten Jahren hat diese Mundart wieder eine erstaunliche Entwicklung genommen. Natürlich haben wir dies auch den bekannten Bands wie den Bläck Fööss, Brings, Höhner oder BAP zu verdanken. Unabhängig davon finde ich, dass Mundart und Fastnacht zusammengehören. Der gemeinsame Dialekt verschafft eine gewisse Verbundenheit mit der Heimat. Dieses Gefühl wird gerade zur Fastnacht besonders verdeutlicht. Unser Dialekt verrät unsere Herkunft. Von daher finde ich das Motto des Festkomitees des Kölner Karnevals echt gut. Aus meiner Sicht hat Fastnacht immer auch etwas mit Heimat zu tun.

Nicht nur unsere Mundart schafft zur Fastnacht ein gewisses Heimatgefühl. Gerade solche Veranstaltungen wie unsere Kappensitzungen in der Borrwieshalle stärken das „Wir-Gefühl“. Der KKV Dirmingen leistet im Laufe eines Jahres ohnehin viel für unseren Heimatort. Die närrischen Aktivitäten des KKV bauen Brücken und halten Traditionen am Leben. In Dirmingen kann man Stolz auf die KKV „Faasebooze“ und die eigene „Faasend“ sein. Unser KKV investiert viel Liebe und Zeit in den närrischen Brauchtum. Der KKV Dirmingen ist ein stolzer Verein und stolz kann er auch zurecht auf seine Mitglieder und Akteure sein. Beim Kolping Karnevalsverein Dirmingen wird „Faasend“ gelebt. Die Besucher der beiden Kappensitzungen haben das auch in diesem Jahr zu spüren bekommen. Fantastische Tanzvorführungen, witzige Büttenreden, grandioses Showprogramm und eine ausgelassene Stimmung auf dem Siedepunkt. Gut das wir unseren KKV Dirmingen haben.

Die Garde des KKV Dirmingen dient hier als wunderbares Beispiel. Durch ihre wunderbaren Tanzvorführungen haben sich die Mädchen und Frauen längst einen überregionalen Ruf erarbeitet. Jedes Jahr endet die Dirminger Kappensitzung traditionell mit dem Showtanz der KKV Garde. Das ist schon seit Menschengedenken so und wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Auch bei unserer Garde wird Tradition gepflegt. Die früheren Gardemädchen der Kinder- und Teenagergarde sind längst aus den Kinderschuhen herausgewachsen und viele haben heute ihrerseits Ehrenamt in Form von Nachwuchsarbeit übernommen. Aus kleinen „Tanzmäusen“ wurden hübsche junge Frauen, die mit der Dirminger Fastnacht gewachsen sind. Aus meiner Sicht haben wir ohnehin die „Beste“ Garde. Viele der jungen Frauen kenne ich seit ihrer Kinderzeit.

Ähnlich ist dies natürlich bei den Mitgliedern des Elferrates, des Büttenredner-stammes oder sogar das Männerballetts. Fastnacht verbindet auch hinter den Kulissen. An der Theke arbeiten Vater und Sohn Hand in Hand zusammen und beim Service-personal sind viele Mamas tätig. Fastnacht ist Tradition, Stolz und Heimatliebe! Spätestens wenn zum Finale einer jeden Kappensitzung Mac Gabler den alten RASTLOS- Klassiker „Mir lääwe gerre an der Saar“ trällert können es alle verstehen: Fasend verbindet. Der Chef-Organisator der „Derminga Faasend“ Frank Schlicher brachte es nach der letzten Kappensitzung im Laufe eines kleinen Gesprächs auf den Punkt. Seine Worte waren Musik in meinen Ohren: „Wir sind eine große Familie und die Tür ist immer auf“…. So ist „dat halt in Derminge“ und dies nicht nur zur „Faasend“.

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