Erfüllung eines Traums – Ein Wappen für Dirmingen

Schon vor der Gebietsverwaltungsreform mit der dazugehörigen Eingliederung unseres Heimatortes in die Gemeinde Eppelborn, im Jahre 1974, wuchs bei vielen Dirminger/innen der Wunsch nach einem eigenen Wappen. Die Bevölkerung musste jedoch, aus den unterschiedlichsten Gründen, viele Jahre auf die Erfüllung ihres Traums warten.

Nach der Gebietsverwaltungsreform wurde die Verleihung eines eigenen Wappens als Hoheitszeichen unmöglich. Dennoch wuchs in der Bevölkerung der Wunsch nach einem eigenen Identitätszeichen. Der Heimat- und Verkehrsverein griff in den späten 1980-ger Jahren das Bestreben der eigenen Bevölkerung auf und initiierte zusammen mit den örtlichen Vereinen und dem Ortsrat ein Wappen für Dirmingen.

Am 27. Mai 1988 wurde aus einer Vielzahl von erarbeiteten Entwürfen des bekannten Heraldikers Kohler das uns heute bekannte Exemplar einstimmig ausgewählt und in Auftrag gegeben. Der Dirminger Ortsrat bestätigte in seiner Sitzung am 10. Juli 1988 den Vorschlag der Vereinsvertreter ebenfalls einstimmig. Somit war der Weg frei zu einem eigenen Wappen. Das Wappen wurde anschließend auf dem Volksfest 1988 dem Bürgermeister der Gemeinde Eppelborn Fritz Hermann Lutz überreicht. Der Rathauschef wiederum übergab post-wendet das Wappen an den Dirminger Ortsvorsteher Gerhard Wagner.

Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei dem Dirminger Wappen um kein Hoheitszeichen, sondern um ein Idenditätszeichen handelt darf das Wappen für den eigenen privaten Gebrauch verwendet werden. Sollte es sich jedoch um kommerzielle Angelegenheiten handeln, sollte man sich zuvor die Zustimmung des Ortsrates einnehmen. Das Dirminger Wappen dient der Darstellung unseres Heimatortes und darf keineswegs verunglimpft werden. Am besten man informiert sich vor der Nutzung bei den Mitgliedern des Ortsrates oder der Gemeindeverwaltung. Gegen eine private Nutzung im angemessen Rahmen spricht jedoch überhaupt nichts.

Vorentwurf 1987

Interessanterweise hatte die Gemeinde Eppelborn bereits im Oktober des Jahres 1987 einen Vorentwurf für ein mögliches Wappen für Dirmingen erarbeitet. Dieser Entwurf fand jedoch bei den Überlegungen der Vereine und Gremien in Dirmingen keine Berücksichtigung. Jedoch kann man schon bei diesem ersten Entwurf ganz gut erkennen, in welche Richtung das Wappen gehen sollte.

Die Blasonierung des Dirminger Wappens lautet wie folgt:

“Unter silbernem Schildhaupt, darin zwischen drei grünen Eichenblättern zwei goldene Eicheln mit grünen Fruchthülsen, in Blau ein silberner Wellenpfahl, begleitet rechts von einem linksgewendeten, schräglinksgestellten goldenen Doppelhaken mit einer Mittelsprosse und lotschnittigen Enden, links von zwei schräg übereinander gestellten, vierspeichigen goldenen Mühlrädern.”

Unser Wappen

Begründung:

Die Ortschaft Dirmingen gehörte seit ihrer urkundlichen Erstnennung 1281 bis zur Französischen Revolution territorial stets zur Grafschaft Saarbrücken. Innerhalb der Grafschaft war Dirmingen eigene Meierei im Oberamt bzw. in der Herrschaft Ottweiler. Im 16.Jahrhundert war Dirmingen das wohlhabendste Dorf der Herrschaft. Diese stete Zugehörigkeit zur Grafschaft Saarbrücken (1281 bis 1381 Saarbrücken-Commercy, 1381 bis 1793 zu Nassau-Saarbrücken) wird im Ortswappen durch die sogenannte “Nassauische Wolfsangel” symbolisiert. Der Doppelhaken in seiner charakteristischen Form mit einer Mittelsprosse und den stumpfen Enden ist heute noch auf den alten Grenzsteinen, die entlang der Herrschaftsgrenze errichtet wurden, zu sehen. Der  Doppelhaken wurde in seiner Funktion als Grenzzeichen damit als Hoheitszeichen zur Markierung des Territoriums – neben dem gräflichen Wappen im Siegel – verwendet. Im Dirminger Ortswappen erscheint die Wolfsangel wie auf den Grenzsteinen (heraldisch gesehen) nach links gewendet und außerdem in den Farben von Nassau-Saarbrücken: Golden in blauem Feld. Der Wolfsangel gegenüber stehen zwei Mühlräder, aus Gründen der Symmetrie und weil die sie symbolisierenden Dirminger Mühlen in nassauischer Zeit errichtet und betrieben wurden, ebenfalls golden in blauem Feld. Die Mühlräder stehen als pars pro toto (Teil für das Ganze) für die auf der Gemarkung Dirmingen betriebenen Mühlen: die alte Mühle, die neue Mühle, die Sägemühle und die Lochmühle. Sie waren in herrschaftlicher Zeit stets Ausdruck der Wohlhabenheit eines Dorfes. Der Wellenpfahl in der Schildmitte deutet die geografische Lage von Dirmingen am Zusammenfluss von Ill- und Alsbach und in deren Tälern. Ein Abschnitt der Ill wird am Klingelfloß auch Dirmingerbach genannt. Die Eichblätter und die Eicheln im Schildhaupt weisen ebenfalls auf die reizvolle landschaftliche Lage der Gemarkung von Dirmingen im Herzen des Saarlandes und im Kern des Prims-Blies-Hügellandes hin. Sie stehen dabei insbesondere für den Waldreichtum auf der Gemarkung und für die beliebten Naherholungsgebiete.

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