Gut für die Zukunft – Starkregenstudie im Eppelborner „big Epple“ vorgestellt

Wir alle erinnern uns an die schrecklichen Starkregenereignisse, die im Juni 2016 unseren Heimatort heimsuchten. Bis heute ist der 04. Juni und der 06. Juni 2016 fest in der Erinnerung unserer Bevölkerung verankert. Viele Menschen mussten um ihr Hab und Gut bangen, wobei viele schmerzliche Verluste hinnehmen mussten. Es waren Wochen, in denen unsere Bürgerinnen und Bürger in Angst und Sorge lebten. Binnen weniger Minuten ergoss sich über unserem Heimatort ein Regenguss, wie wir ihn bis dahin noch nicht erlebt hatten. Während den beiden Starkregenereignissen kam es zu Sturzfluten, die große Mengen an Schlamm mitführten. Große Teile der Ortsmitte wurde damals überflutet, mehrere Häuser waren in ihrem Bestand gefährdet, viele Straßen waren zeitweise unpassierbar. Bis in die Abendstunden wurden damals über 20 Container mit Geröll aus der Ortsmitte abgefahren.

Nach diesen Starkregenereignis im Jahr 2016 wurde unser Heimatort Dirmingen als eine von drei Pilotgemeinden zur Erstellung einer Starkregenstudie ausgewählt. Die Forschungsgruppe Wasser der HTW Saar unter Leitung von Professor Dr. Ing. Yörük hat in Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Ingenieurbüro Leibfried, Eppelborn, die Starkregenstudie Eppelborn erstellt. Die Kosten der Studie wurden vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zu 80 % bezuschusst. Nach den Starkregenereignissen in Eppelborn, Bubach/Calmesweiler und Wiesbach im Jahre 2018 wurde in langwierigen Abstimmungsgesprächen zwischen MUV, HTW und Gemeindeverwaltung erreicht, dass die für Dirmingen vorliegenden Untersuchungen (Risiko- und Gefahrenkarten) für alle anderen Ortsteile durchgeführt werden. Wesentlicher Bestandteil der Fortführung der Studie war eine größere Beteiligung. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit sollen Hilfsorganisationen wie Freiwillige Feuerwehr und DRK ebenso einbezogen werden wie Bürgerinnen und Bürger. Schon vorab wurde klargestellt, dass die Studie keinen absoluten Schutz vor Starkregenereignissen liefern kann. Vielmehr wurden Vorsorgemaßnahmen benannt und deren Wirksamkeit untersucht. Ziel war es, sowohl für private als auch für gewerbliche und kommunale Einrichtungen wirksame Maßnahmen zur möglichen Minderung von Schäden zu erarbeiten. Die nun vorgestellte Studie gibt allen Grund zur Hoffnung, dass dies gelungen ist.

Am Dienstag, 23. März 2021 fand im Eppelborner Big Eppel eine Infoveranstaltung über die Starkregenstudie statt. Eingeladen waren zunächst die Mitglieder des Gemeinderates und die Ortsvorsteher der Gemeinde. Dipl.- Ing. Andreas Biehler, der zum Zeitpunkt der Starkregenereignisse selbst in Dirmingen lebte, stellte anhand eine Power Point Präsentation die Ergebnisse dieser Studie vor. Zuvor erinnerte Bürgermeister Dr. Andreas Feld an die bisherige Historie in unserer Gemeinde. Neben Dirmingen waren insbesondere Eppelborn, Wiesbach sowie Bubach/Calmesweiler und Macherbach sehr betroffen. Aufgrund des Klimawandels müssen wir damit rechnen, dass zukünftig weitere Starkregenereignisse vorkommen. Eine Vorhersagbarkeit ist aufgrund der Kleinräumigkeit der Unwetterparzellen nicht möglich. Das Ziel dieser Studie war die Erarbeitung von gut verständlichen Karten mit unterschiedlichen Inhalten für die jeweiligen Ortschaften und Interessengruppen. Außerdem sollte eine Grundlage für die Einsatzplanung erschaffen werden. Die Bevölkerung soll zudem über einen sogenannten Webviewer sensibilisiert werden.

Nach Ostern soll die Bevölkerung mitgenommen werden und die Möglichkeit bekommen sich einzubringen. In verschiedenen Webinaren für Bürgerinnen und Bürger sollen im April 2021 (jeweils nach Voranmeldungen) die Menschen über die Studie informiert werden. Bürgermeister Dr. Andreas Feld wird rechtzeitig informieren ab wann Voranmeldungen möglich sind.

Hier die Termine:

21.04.: Hierscheid, Humes, 23.04.: Dirmingen, 26.04.: Habach, Wiesbach, 28.04.: Bubach/Calmesweiler, Macherbach, 30.04.: Eppelborn.

Die Webinare beginnen jeweils um 18:00 Uhr wobei man nach seiner Anmeldung gesondert eingeladen und informiert wird. Im Anschluss an diese Webinare sollen innerhalb der Gemeinde Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden. Über Flyer und auf der Homepage der Gemeinde soll ebenfalls informiert werden. Außerdem sollen die Ergebnisse der Studie in die Einsatzplanung der Feuerwehr eingebracht werden. Das alles kann nicht verhindern, dass wir vielleicht irgendwann wieder zum Opfer eines Starkregenereignissen werden. Die Studie bringt jedoch wichtige Erkenntnisse und kann zumindest bei der Vorsorge wichtige Unterstützung leisten.

Ab Montag, 29.03.21 finden Sie unter dem unten angefügten Link auf der Homepage der Gemeinde Eppelborn die Untersuchung der Auswirkungen von Überflutungen infolge von Starkregen auf dem Gebiet der Gemeinde Eppelborn. Der „Web-Viewer“ zeigt ab kommenden Montag die Auswirkungen von Starkregenereignissen auf das eigene Wohngebiet. Bitte den linke anklicken: