Stirbt erst die Biene und dann der Mensch? – Noch ist es Zeit umzudenken

Der berühmte deutsche Physiker Albert Einstein mahnte einmal die Menschheit: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.” Als ich diesen Satz zum ersten Mal hörte, war ich schon ein Stückweit erschrocken. Fakt ist, dass Aussterben der Bienen hätte fatale Folgen. Allein durch Ernteausfälle könnte die Hungersnot dazu führen, dass bis zu 1,42 Millionen Menschen pro Jahr sterben. Ist es wirklich so schlecht um uns bestellt?

Weltweit gibt es mehr als 20.000 Bienenarten auf der Erde. Fakt ist, die Biene leistet wichtige Arbeit für uns Menschen. Seit Jahren machen sich die Wissenschaftler sorgen um das weltweite Bienensterben. Dabei sind die genauen Ursachen unbekannt. Ein wichtiger Grund dürfte der Einsatz von Pestiziden sein. Jedes Jahr sterben zahlreiche Völker, wobei der Abstand der sogenannten Verlustraten immer kürzer wird.  Allein in Deutschland ist nach Angaben des Deutschen Imkerbundes die Zahl der Bienenvölker drastisch zurückgegangen.

Ohne unsere Bienen würde es keinen Honig und auch kein Obst und kein Gemüse geben. Die kleinen Insekten bestäuben rund 80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen. Wenn es nicht gelingt, die Bienenbestände zu halten, müssten wir uns zumindest gewaltig umstellen. Ob wir jedoch tatsächlich Aussterben würden, kann man nicht vorhersagen.

Ich glaube wir alle müssen uns sensibilisieren. Das Leben auf diesem Planeten ändert sich und wir müssen uns den neuen Gegebenheiten anpassen. Dazu gehört auch, dass wir lernen das Leben von Insekten zu schätzen. Das jährliche Insektensterben sollte uns allen eine Warnung sein.

Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass die „Grünen“ ab September in unserem Land eine gewichtige Rolle spielen werden. Wird dann alles besser? Ich glaube das die Umsetzung des eigenen Wahlprogramms mit kaum einer Partei zu machen sein wird. Die „Grünen“ werden gezwungen Kompromisse einzugehen. Welchen Preis ist die Partei bereit für ihre Regierungsbeteiligung zu bezahlen ? Die Gefahr, dass auch die „Grünen“ irgendwann an ihre Grenzen stoßen werden, ist nicht von der Hand zu weisen. Dazu kommt, dass in Europa oder vielmehr weltweit nicht jedes Land bereit ist, unsere Erde zu schützen. Wir dürfen jedoch nicht den Fehler machen irgendeiner Partei alleine die Schuld für das Elend der Welt zu geben. Wir alle sind mit verantwortlich, dass sich die Zeiten ändern. Dies sind wir nicht zuletzt auch unseren Kindern und den nächsten Generationen schuldig. Ich habe schon großes Interesse daran, dass meine Kinder und vielleicht auch mal meine Enkel auf diesem Planeten gesund weiterleben dürfen. Von daher habe ich schon eine gewisse Sympathie dafür, wenn sich junge Menschen für unseren Planeten einsetzen. Bleibt die Frage, wie weit sind sie bereit zu gehen und welchen Preis möchten sie bezahlen.

Der Strom kommt aus der Steckdose, dass Fleisch und Gemüse vom Discounter. Wir leben auf Raten und greifen auf Dinge zurück, die unserem Planeten schaden. Dabei wird oft deutlich, wie kleinkariert und scheinheilig wir doch alle sind. In den sozialen Medien tobt der Kampf um die Rettung der Welt. Um unsere Meinung zu sagen oder Dinge zu posten benötigen wir unser Smartphone. Zum Laden der Smartphone-Akkus wird Kobalt benötigt. Auch in den Elektroautos von Daimler und Volkswagen ist dieser Rohstoff zu finden. Fakt ist: Der beliebte Rohstoff wird zu 80 % mit Kinderarbeit gewonnen. Diese Kinderarbeit passt aber so gar nicht in die schöne feine Welt der großen Unternehmen und auch nicht in das Profil zahlreicher Politiker. Dabei gehört auch zur Wahrheit, dass die Kinder das Kobalt in den Minen ohne Schutzkleidung abbauen müssen.

Die Welt verändert sich und tatsächlich benötigen wir ein großes Umdenken. Ob dazu eine Bundestagswahl und eine neue Sitzverteilung genügt, wage ich zu bezweifeln. Übrigens schließe ich meine eigene Partei aus dieser Kritik nicht aus. Das Umdenken muss im eigenen Kopf beginnen. Wir nehmen mehr als wir benötigen. Allein dies zu erkennen ist schwierig. Wenn man den Luxus erst mal gewöhnt ist, kommt man nur schwer davon los. Das auf unserer Welt nichts mehr ist, wie es einmal war, zeigen auch die jüngsten Naturkatastrophen. Während es in den 1970-gern oder 1980-gern noch die Angst vor dem Atomaren Super Gau war, wächst nun die Angst vor den Naturgewalten. Die Erde schlägt zurück und kennt dabei kein Erbarmen. Wer jetzt noch die Meinung vertritt, dass alles nur Zufall ist und wir solche Ereignisse alle paar Jahrzehnte aushalten müssen, hat nichts verstanden. Die Gletscher schmelzen, die Wüste wird noch heißer und die Wälder vertrocknen. Willkommen im Klimawandel!

Leider ist diese Tatsache noch nicht bei jedem Erdenbewohner angekommen. Am schlimmsten ist, dass sogar große Regierungschefs keinen Wert auf die Rettung dieser Erde legen. Regenwälder werden abgeholzt und Braunkohle wird hemmungslos gefördert. Der weltweite Ausstoß von Kohlenstoffdioxid hat im Jahr 2019 seinen bisherigen Höchstwert von rund 36,4 Milliarden Tonnen Kohlenstoffdioxid erreicht. Muss man sich mal vorstellen!

Dennoch möchten viele nichts von diesen Gefahren wissen. Großunternehmen stehlen den Menschen in der dritten Welt das Wasser und Milliardäre reisen ins Weltall während in Westdeutschland die Menschen um ihre Existenz kämpfen. Verrückte Welt. Würde ein Milliardär nur etwas von seinem Geld abgeben, könnten viele Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wieder Hoffnung schöpfen. Immer weiter im Takt, noch hält der Planet es aus! Dabei habe ich auch für dieses Verhalten so manches Verständnis. Wie sollen die Menschen ohne ihren Job in der Autoindustrie oder im Stahlwerk ihre Familie ernähren? Manch einer fragt sich, was kann ich schon verändern. Dabei entsteht gerade großes im Kleinen. Wir Saarländer sollten das am besten wissen.

Noch gibt es Hoffnung. Wie sagte Luther: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“

Noch fliegen die Bienen, noch gibt es Schwalben, noch grünen die Bäume und noch nehmen die Jahreszeiten ihren Lauf. Jeder von uns kann dazu beitragen, dass es besser wird. Es ist ganz einfach, wenn man nicht blind durch Leben läuft, sagt einem das eigene Gewissen was gut oder schlecht ist. Muss diese Plastiktasche wirklich sein, esse ich derzeit nicht zu viel Fleisch oder könnte ich heute nicht mal mit dem Fahrrad fahren ? Gutes zu tun bedeutet Opfer zu bringen.

Manchmal ist es wichtig Zeichen zu setzen. Kommen wir zurück zu den Bienen. Im Freizeitzentrum Finkenrech soll bereits im September ein interaktiver Mitmach-Wanderweg gemäß dem Motto „Eine Bienenreise“ entstehen. Auf diesem Wanderweg wird den Kindern an verschiedenen Spielstationen aufgezeigt, wie wichtig Bienen für unser Leben sind. Dieser interaktive Themenweg bedeutet nicht nur eine weitere Aufwertung für unser Naherholungsgebiet, sondern könnte helfen besser zu verstehen. Wichtig ist, dass wir unseren Kindern erklären, was gut und wichtig ist. Von den schlechten Dingen erfahren sie auch ohne unsere Hilfe früh genug. Wir müssen unsere Kinder aufklären und ihnen von unseren Fehlern erzählen. Ich möchte von meinen Leuten später nicht hören: Was habt ihr euch dabei gedacht oder warum hast du nichts getan.

Noch gibt es Hoffnung und wenn auch das Licht am Ende des Tunnels noch weit entfernt scheint, lohnt es sich diesen dunklen Weg zu gehen. Jeden Tag erkenne ich viele kleine Hoffnungsschimmer. Gerade jetzt nach einer quälend langen Pandemie, die kein Ende findet, haben die Menschen noch Kraft zu helfen. Aus meinem Heimatort gibt es viele Menschen die täglich großartiges leisten und helfen möchten. Wenn ich richtig informiert bin sind nach der Hochwasserkatastrophe bisher über 40 Menschen aus Dirmingen in die Krisenorte gereist, um anzupacken. Andere die Zuhause geblieben sind, sammeln Sach- oder Geldspenden. Wir Dirminger haben ein solches Naturereignis am eigenen Leibe erlebt und wissen was es heißt wenn man um die eigene Existenz bangen muss. Muss man immer erst etwas schlimmes erleben um sich selbst zu sensibilisieren ? Ich glaube nicht, vielmehr zeugt das Verhalten meiner Landsleute von großer Empathie und Mitgefühl. Darauf können wir in Dirmingen sehr stolz sein.

Bleibt in diesen schwierigen Zeiten voller Angst, Qual, Hass, Neid, Unglück und Krankheit überhaupt noch Platz für die Sorge um den Bestand der Bienen?

Ich finde wir sollten uns diesen Platz schaffen – besser wäre es darüber nachzudenken ! Wenn wir uns um das Wohl der Bienen kümmern, kann sich dies positiv auf unsere Erde auswirken. Darum geht’s !

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