Stolpersteine – Ein Stein – ein Name – ein Mensch.

Der Schriftsteller Andreas Maier schrieb einmal in seinem Roman „Die Familie“ den Satz: „Wir sind die Kinder der Schweigekinder“. Mit den Schweigekindern ist die Nachkriegsgeneration bis zum Jahr 1960 gemeint. Dabei ist dies keineswegs als Beleidung zu verstehen. Die Schweigekinder wurden gelernt nicht darüber zu reden. Die Schrecken des 2. Weltkrieges und insbesondere des Holocaust sollten schnell vergessen werden. Wir sind die Kinder der Schweigekinder und haben mehr als zuvor die Aufgabe das Vergessen zu verhindern. Die letzten Zeitzeugen des Holocaust gehen uns mehr und mehr verloren. Wie können wir den nachfolgenden Generationen die Geschichte unseres Landes ans Herz legen? Wie erschaffen wir eine gesunde Erinnerungskultur? Einer Umfrage zufolge wissen bis zu 60 % der deutschen nicht wie viele Opfer der Holocaust kostete. Die menschenverachtende Rhetorik des Nationalsozialismus hingegen findet mittlerweile vermehrt in der Musik oder in den aktuellen Debatten des Alltages ihren Platz. Wir leben in Zeiten in denen der Davidstern gerne einmal als Opfersymbol für gekränkte Eitelkeiten herhalten muss. Verbrannte Wörter wie: Endlösung, Arisierung, Gleichschaltung, Überfremdung, Umvolkung, Euthanasie, Kristallnacht, Sonderbehandlung und Führer finden wieder vermehrt Gebrauch.

Die deutsche Widerstandskämpferin Sophie Scholl sagte einmal: „Als Beispiel wollen wir die Tatsache anführen, die Tatsache, dass seit der Eroberung Polens dreihunderttausend Juden in diesem Land auf bestialische Weise ermordet worden sind.“ Und „Ich kann es nicht begreifen, dass nun dauernd Menschen in Lebensgefahr gebracht werden von anderen Menschen. Ich kann es nie begreifen und ich finde es entsetzlich. Sag nicht, es ist fürs Vaterland.“ Ich persönlich glaube das Sophie Scholl und die Mitglieder der „Weißen Rose“ die wahren Patrioten ihrer Zeit waren. Der Antisemitismus frisst sich längst wieder in unsere Gesellschaft hinein, die Diskriminierung und Ausgrenzung von Minderheiten beherrscht unseren Alltag.  Am Donnerstag, 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, der Tag der Befreiung von Auschwitz wurden in ganz Deutschland Gedenkfeiern abgehalten. Ich habe mich einmal vor die Frage gestellt: Wie war es bei uns Zuhause? Haben unsere Leute nichts von alle dem gewusst? Die Tatsache, dass wir im Mai dieses Jahres einen Stolperstein in unserem Heimatort gesetzt bekommen, hat hat mich unheimlich berührt. Immerhin bin ich im weitesten Sinne mit der Familie Wohlfarth verwandt und habe mich über deren Engagement sehr gefreut. Ein weiteres Zitat von Sophie Scholl lautet „Man kann sich mit dem Nationalsozialismus geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist.“ Ich wollte es dennoch versuchen und habe mir mal so meine Gedanken gemacht.

Netz Fund aus den sozialen Medien: Es fing nicht mit Gaskammern an. Es fing an mit einer Politik, die von WIR gegen DIE sprach. Es fing an mit Hass, Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit. Es fing an mit dem Aberkennen von demokratischen oder sozialen Grundrechten. Es fing an mit Menschen, die einfach wegschauten. Es fing an mit brennenden Büchern und brennenden Häusern. Danach brannten auch Menschen. Der Holocaust, begann mit der Reichskristallnacht im November 1938 und kostete 6 Mio. Juden das Leben. Ein Reporter sagte einmal: Wenn wir für jedes Opfer des Holocaust eine Schweigeminute abhalten würden, müssten wir 11 Jahre still sein. Im Jahre 1938 beschloss die Reichszentrale die Bekämpfung des Zigeunerunwesens. SS-Chef Heinrich Himmler unterschrieb einen Erlass zur “Bekämpfung der Zigeunerplage”. Der Begriff der „unnützen Brotfresser“ wurde ins Leben gerufen. Im Oktober 1939 verschärft Adolf Hitler die sogenannte Rassenhygiene. Sein “Euthanasie”-Erlass wird zum Todesurteil für Hunderttausende psychisch kranke und behinderte Menschen. Die Euthanasie“- Programm „Aktion T4“ wurde von der Kanzlei des Führers geplant und eingeführt. Die Selektion der Opfer nahmen überwiegend Ärzte und Psychiater vor. Die Ermordung der kranken Menschen erfolgte mittels Kohlenmonoxids in stationären Gaskammern. Zu diesem Zweck wurden vier Tötungsanstalten eingeführt. Diese befanden sich in Brandenburg/Havel, Grafeneck (bei Württemberg), Hartheim (bei Linz/Donau), Sonnenstein (in Pirna, Sachsen), Bernburg/Saale und Hadamar (bei Limburg, Hessen). Später kamen noch aus Platzgründen Klingenmünster und Weilmünster hinzu.

In der Zeit von 1939 bis 1945 wurden schätzungsweise 300.000 psychisch kranke und geistig behinderte Menschen im unter dem Deckmantel der „Euthanasie“ ermordet. Hunderttausende Menschen wurden Zwangssterilisiert, denunziert, gefoltert, in Beugehaft genommen oder in Straflager versetzt. Das ganze passierte nicht irgendwo im deutschen Reich sondern genau hier, vor unserer Haustür. Unter den Opfern befanden sich auch Patienten der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Merzig. Damals munkelte man, dass der Weg von Merzig nach Hadamar nicht weit wäre. Die ersten Morde wurden noch anonym durchgeführt. Meistens kam es zu Gruppenerschießungen oder zu tödlichen Menschenversuchen. Das Alter spielte keine Rolle. Nicht selten wurden auch Kinder zum Opfer. Am 20. Januar 1942 beschloss das Nazi- Regime auf der sogenannten Wannseekonferenz die „Endlösung der Judenfrage“ Dies bedeutete zeitgleich das Todesurteil für Millionen Menschen in Europa. Die Vernichtungsmaschinerie Ausschwitz kam ins Rollen. Letztendlich bildeten die nationalsozialistischen Krankenmorde den Auftakt zum Massen- und Völkermord. Mit den Kranken und Schwachen fing damals alles an. Viele saarländische Opfer wurden aus der Heil- und Pflegeanstalt Merzig mit der Bahn nach Hadamar transportiert. Endstation waren die Anstalten Weilmünster, Klingenmünster und Scheuern in der Provinz Hessen-Nassau. Die Häftlinge waren meistens äußerst harten Lebensbedingungen ausgesetzt. Dabei prägten auch Überbelegungen, Personalknappheit und Mangelernährung den Alltag. Für viele Menschen waren Weilmünster oder Klingenmünster nur Zwischenstationen auf dem Weg nach Hadamar. Die Tötungsanstalt Hadamar war ein von insgesamt sechs NS-Tötungseinrichtungen. Bei meinen Recherchen habe ich erfahren, dass in einigen Dörfern und Gemeinden sehr wohl Widerstand und Proteste gegen das T4 Programm aufkamen. Offensichtlich hatte diese Bewegung ihren Erfolg. Letztendlich endeten die nationalsozialistischen Krankenmorde im August 1941 aufgrund des wachsenden öffentlichen Drucks.

Hadamar blieb jedoch eine Hinrichtungsstätte. Nach den Krankenmorden fanden dort Menschen den Tod, die sich nicht dem Nationalsozialismus beugen wollten oder als sogenannter “Asozialer” dem Volk auf der Tasche lag. Der Tod in den Konzentrationslagern wie Hadamer, Grafeneck, Weilmünster oder Klingenmünster war bei weitem nicht so anonym wie in Auschwitz.  Während in Dachau oder Ausschwitz die Menschen mit Zügen zu Gaskammer gebracht wurden, hatten die kleineren Lager den Hauch eines Straflagers. In Natzweiler/ Struthof oder Hadamer starben diejenigen, die zu „lebensunwerten“ Menschen degradiert wurden. Menschen, die aufgrund ihrer Krankheit sterilisiert wurden, durften nach ihrer Operation zurück in ihre Heimat. Gebrandmarkt und gedemütigt trifteten sie in ein trostloses Leben voller Schamgefühl. Gerade in kleineren Lagern waren die Häftlinge verstärkt der Willkür der Nazischergen ausgeliefert. Oftmals verstarben die inhaftierten an Hunger, Erkrankung, Verletzungen, Erschöpfung oder halt durch diverse Hinrichtungs- und Foltermethoden. Das langsame oder schnelle Erhängen war ebenso üblich wie das Erschießen oder das Totschlagen. Nach der Hinrichtung wurden die Leichen verbrannt. Fast jede Tötungsanstalt hatte ein Krematorium. Goldzähne, Kleider und sogar Haare wurden gesammelt. Am Ende blieben die vielen Opfer die durch Diskriminierung, Misshandlung, Zwangssterilisierung oder Folter für das Leben geprägt waren übrig. Die Opfer waren nicht würdig der arischen deutschen Rasse anzugehören. Diese Menschen durften sich nicht vermehren und hatten durch ihre Krankheit ihr Recht auf ein normales Leben verwirkt. Dann gab es noch eine Opfer-Kategorie, für die es keine genaue Definition gab. Dabei ging es um Menschen, die nicht in die nationalsozialistische Weltsicht passten.  Politische Gefangene überwiegend Kommunisten oder Mitglieder der SPD, Zuhälter, Alkoholiker oder sogar Wohlfahrtsempfänger. Diese Menschen wurde wie bereits erwähnt Asoziale bezeichnet und mit einem schwarzen Winkel auf ihrer Häftlingsuniform gekennzeichnet. Im Jahre 1938 stieg die Zahl der Deportation der sogenannten Asozialen nach landesweiten Verhaftungswellen sprunghaft an. KZ Lagerchef Rudolf Höß, wurde am 11. März 1946 festgenommen. Im 1947 wurde er zum Tode verurteilt und am 16. April 1947 auf dem Gelände seines Konzentrationslagers öffentlich hingerichtet. Während der Zeit der gerichtlichen Untersuchungen bezog Höß auf eigenen Wunsch Stellung zu den Massenmorden. So schildert er „ich durfte nicht die geringste Rührung zeigen. Ich musste alle Vorgänge mitansehen. Ich musste, ob Tag oder Nacht, beim Heranschaffen, beim Verbrennen der Leichen zusehen, musste das Zahnausbrechen, das Haarabschneiden, all das Grausige stundenlang mitansehen. Ich musste selbst bei dem grausigen, unheimlichen Gestank verbreitenden Ausgrabung der Massengräber und dem Verbrennen stundenlang dabeistehen. Ich musste auch durch das Guckloch des Gasraumes den Tod selbst ansehen, weil die Ärzte mich darauf aufmerksam machten.“ Waren am Ende auch manche Täter zu Opfern geworden? Schwer vorstellbar, man hat am Ende doch immer eine Wahl.

Stolpersteine, ein Stein, ein Name ein Mensch. Der Künstler Gunter Demnig erinnert mit seinen Stolpersteinen an die Opfer der NS-Zeit. Auf Wunsch werden vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers kleine goldene Gedenktafeln aus Messing in den Bürgersteig gelegt. Inzwischen gibt es in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas diese Stolpersteine. Wenn alles glatt läuft, soll im Mai ein solcher Stolperstein in Dirmingen gelegt werden. Die Familie des Euthanasieopfers Rudolf Wohlfahrt hat sich um einen solchen Gedenkstein bemüht und eine Zusage erhalten. Es wird der erste Stolperstein in der Gemeinde Eppelborn werden. Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE… Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch. Wer aber waren die Menschen hinter den Gedenksteinen? Wer aber waren die Opfer, die in unserem Dorf und den angrenzenden Ortschaften lebten. Der Dirminger Rudolf Wohlfahrt wurde in Hadamar ermordet, weil er vielleicht eine andere Meinung vertrat oder nicht mehr dazugehören wollte. Rudolf Wohlfahrt war der Ehemann der Schwester meiner Großmutter. Nach der Hinrichtung des Familienoberhaupts wurde auch meine Großtante Caroline Wohlfahrt während eines Bombenangriffes auf Dirmingen getötet. Zuviel Leid auf einmal ! Auch Katharina Detzler aus Dirmingen war anders und musste dies mit ihrem Leben bezahlen. Genauso wie Luise Wagner aus Dirmingen die im Alter von 64 Jahren in Weilmünster hingerichtet wurde. In der heutigen Gemeinde Eppelborn fielen insgesamt 18 Menschen dem Euthanasieprogramm der Nazis zum Opfer. Das jüngste Opfer war gerade einmal Anfang zwanzig. Damals war es nicht gut anders zu sein. Es war nicht gut gegen den Strom zu schwimmen. Wenn man überleben wollte, musste man mitmachen. Die Gründe für die Morde oder die Diffamierungen waren vielschichtig. Maria Benzmüller aus Dirmingen wurde vom eigenen Hof gejagt und deportiert. Manchmal genügte es schon, wenn eine leichte Behinderung vorlag. Eine Zwangssterilisierung wegen Taubheit war nicht selten. In unserer Dorfchronik gibt es keinen Hinweis auf jüdisches Leben in Dirmingen. Viktor Gottschalk musste sich jedoch antisemitischen Diffamierungen unterwerfen. Friedrich Kleißle aus Wiesbach war Zeuge Jehovas und musste sich deshalb einer Beugehaft unterziehen. Irmgard Maron aus Dirmingen litt unter Epilepsie. Für das Regime war dies Grund genug die Frau zu sterilisieren. Der Polizist Johann Wilhelm aus Dirmingen war bekennender Antifaschist und wurde daraufhin denunziert und zwangspensioniert. Wenn es um die eigene politische Meinung ging, verstanden die Nationalsozialisten keinen Spaß. Dies mussten auch Matthias Lambert und Alois Müller aus unseren Nachbarorten am eigenen Leibe feststellen. Als bekennende Mitglieder der SPD gehörten Sie zu den Vaterlandsverrätern. Die Nazis konnten nie verzeihen, dass die SPD im Jahre 1933 als einzige Partei im Reichstag das Ermächtigungsgesetz Hitlers ablehnte. Die Mitglieder der Sozialdemokratie mussten für ihre Standhaftigkeit teuer bezahlen. Anders zu sein war nicht gut. Rückgrat zu zeigen war nicht gut. Das Zauberwort des Nazi-Regimes lautete Unterwerfung und Unterordnung. Für den Oskar Neufang war dies jedoch keine Option. Der Dirminger schloss sich der französischen Fremdenlegion an und schwor einen Eid auf die französische Fahne. Die Nationalsozialisten empfanden dies als Verrat und steckten Oskar Neufang in die SS Sonderlager Hinzert und später in das KZ Kislau. Nach harter Beugehaft entschied sich Neufang doch mitzumachen. Sein Umdenken musste er mit seinem Tod an der Front bezahlen. Immerhin fiel er für das Deutsche Reich. Iwan Schernobajew war Kriegsgefangener und war zur Zwangsarbeit in Dirmingen verurteilt. Die ständigen Diffamierungen waren am Ende Zuviel für den russischen Soldaten. In seiner Verzweiflung nahm sich der Gefangene das Leben.

Stolpersteine- Ein Stein- Ein Name- Ein Mensch. Viele Opfer wurden als minderwertig abgestempelt und einfach so wie Müll entsorgt. Wenn es um die eigene Ideologie geht, ist der Mensch zu vielem im Stande. Aufgrund der unmenschlichen Lebensbedingungen in den Konzentrationslagern lag die Todesrate zeitweilig zwischen 43 und 50%. Wenn man erstmal in einem Konzentrationslager untergebracht war, hatte man nur noch wenige Chance das zu überleben. Mitten unter uns wurden Menschen deportiert, verschleppt, denunziert oder weggesperrt. Haben die Dorfbewohner nicht gewusst was passiert? Hatten Sie Angst oder sogar Verständnis? Am Ende spielt diese Frage keine Rolle. Das Nazi-Regime stürzte auch unseren Heimatort ins Verderben. Einer aktuellen Umfrage zufolge nimmt heute ein Großteil der deutschen Bevölkerung den Begriff “Befreiung” als wörtlich. Unmittelbar nach Kriegsende wuschen viele ihre Hände in Unschuld. Keiner will etwas gehört oder gesehen haben.  Als der Zweite Weltkrieg am 18. März 1945 gegen 17:00 Uhr, mit dem Einrücken amerikanischer Truppen für unsere Einwohner zu Ende ging, war Dirmingen eine der stärkst beschädigtsten Landgemeinde des damaligen Landkreises Ottweiler. Am Ende mussten die Dorfbewohner 23 Bombenangriffe über sich ergehen lassen. Warum wir? Gab es in Dirmingen so viele Nazis oder kampfbereite Soldaten? Vieles hatte mit der Bahnverbindung und der topografischen Lage unseres Dorfes zu tun. Fakt ist, die Bevölkerung musste das Nazi-Regime und den 2. Weltkrieg teuer bezahlen. Richtig ist auch, dass Angehörige systematisch über das Schicksal ihrer Familienmitglieder belogen wurden. Dies gilt für die Opfer des Euthanasieprogramms genauso wie für den geliebten Mann, Bruder oder Sohn, der an der Front für das deutsche Reich starb. Die deutsche Widerstandskämpferin Sophie Scholl schrieb in einem Flugblatt: „Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig. Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt! Entscheidet Euch, ehe es zu spät ist! Noch ist es nicht zu spät, um dem neu aufflammenden Antisemitismus entgegenzuwirken. Noch können wir aufstehen und uns wehren. Der Holocaust-Überlebende Max Mannheimer sagte einmal: “Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.” Genau dies ist unser gemeinsames Erbe. Es darf nicht wieder geschehen. Ich zitiere gerne Sophie Scholl. Für mich gehört Sie zu den beeindruckendsten Persönlichkeiten Deutschlands. Mit nur 21 Jahren wurde die junge Frau, am 23. Februar 1943 in München, durch das Fallbeil hingerichtet. Ihr Handeln, ihr Mut, ihr Engagement für die Menschlichkeit und auch ihre Heimatliebe faszinieren mich persönlich bis zum heutigen Tag. Selbst im Angesicht des Todes ließ sich Sophie Scholl und auch ihr Bruder Hans Scholl nicht von den Nazis kleinmachen. Lieber stehend sterben als kniend leben. Deshalb möchte ich mit einem letzten Zitat von Sophie Scholl meinen Beitrag beenden: „Ich bin nach wie vor der Meinung, das Beste getan zu haben, was ich gerade jetzt für mein Volk tun konnte. Ich bereue deshalb meine Handlungsweise nicht und will die Folgen, die mir aus meiner Handlungsweise erwachsen, auf mich nehmen.“ Haben wir heute die Kraft ihr nachzueifern?

Quellen: Bücher: Landkreis Neunkrichen, Eppelborner Biografisches Lexikon, 700-Jahre Dirmingen, Eppelborner Heimatheft, Homepage KZ Tötungseinrichtung Hadamar, KZ Ausschwitz, KZ Weilmünster, Homepage: Stolpersteine Gunter Demnig, Wikipedia,