Der Brühlpark – Fluch oder Segen ?
Wenn wir ehrlich sind, müssen wir uns eingestehen, dass der Brühlpark schon immer polarisiert hat. Solang ich denken kann, wird unser beschaulicher Brühlpark immer wieder Opfer von sinnlosem Vandalismus. Wohl kaum ein anders Dorf in unserer Region verfügt über einen solchen Schatz in seinem Ortszentrum. Ein Erholungspark inmitten eines Ortskerns ist selten und vermutlich schon eher eine Rarität. Das Herz unseres Dorfes schlägt zweifelsfrei im Brühlpark. Das diesjährigen 2. Park-und Strandfest hat uns Dirmingern wieder mal vor Augen geführt über welchen Schatz wir eigentlich verfügen.
Auf der einen Seite beschäftigen Vandalismus, Drogenkonsum, Randale und Schlägereien nicht nur die Polizei, sondern auch ein Großteil der Bevölkerung. Auf der anderen Seite bietet uns der Park eine riesengroße Chance: Erholung, Ruhe, Freizeit und Gemeinschaftssinn können im Brühlpark wachsen und gedeihen.
Schon zu meiner Sturm- und- Drang-Zeit war der Brühlpark Anlaufstelle für Jugendliche und Halbstarke. Ich erinnere mich an viele Stunden in denen wir nicht nur brav auf der Bank abhingen, sondern auch den ein oder anderen Streich ausheckten. Später nutzten wir den Park als Rückzugsort und tranken dort heimlich das erste „Schäfer-Bier“ oder rauchten die erste Zigarette. Die Kinder von damals sind die Eltern von heute. Warum sollte das heute anders oder besser sein ? Lediglich beim Ausmaß des Vandalismus spalten sich die Geister. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob der Unsinn von früher mit der gleichen Brutalität und Härte wie in der heutigen Zeit zelebriert wurde. Sei’s drum, der Vandalismus lässt sich nicht schönreden. Während sich die einen an diesem wunderschönen Kleinod in der Ortsmitte erfreuen, beklagen andere den Zustand des Parks. Das war früher genauso wie heute.
Im Jahre 1974 wurde der Brühlpark in seiner heutigen Form erbaut. Der Heimat -und Verkehrsverein Dirmingen hatte sich damals bemüht und die entsprechenden Anträge eingereicht und Arbeiten verrichtet. Damals wurde nach dem Bau eines neuen Sportplatzes, auf dem Belker, der Brühlpark erstmals überarbeitet und als Erholungsanlage umgestaltet. Es wurde ein Kinderspielplatz angelegt, Bäume und Sträucher gepflanzt, Ruhebänke aufgestellt und Wege hergerichtet. Nach einer Bauzeit von eineinhalb Jahren erfolgte am 30.08.1975 die Einweihung des Brühlparks in der Dirminger Ortsmitte. Immer wieder suchte man nach Möglichkeiten den Erholungspark aufzuwerten und zu verschönern. In den 1980-er Jahren wurde eine Minigolfanlage in den Park gebaut. Ehrlichgesagt, gab es schon damals immer wieder schlimme Formen von Vandalismus und sogar Brandstiftung. Ich erinnere mich daran, dass in regelmäßigen Abständen Holzbänke angezündet wurden.
Vandalismus ist eine Pest. Ich werde nie verstehen können, was die Täter antreibt. Warum lässt man seine Wut an fremden Eigentum aus? Was soll das?
Der Brühlpark wird in diesem Jahr saniert werden! Ein neuer Bouleplatz soll gebaut, neue Laternen angebracht, neue Wege gezogen, neue Sitzmöglichkeiten errichtet und Strom und Wasserversorgung gewährleistet werden. Das alles kostet viel Geld, Mühe und Arbeit. Lohnt sich der Aufwand? Ich meine: Ja!
Wir dürfen uns nicht von diesen Spielverderbern entmutigen lassen. Ich muss gestehen, dass mich die Zerstörung der vom Naturpark-Saar-Hunsrück gestifteten Winterlinde sehr geschmerzt hat. Für mich persönlich symbolisierte die Linde einen Neuanfang. Der Park sollte mit dem Setzen der Linde Stück für Stück aufgewertet werden. Die Linde war der Anfang. Nun ist Sie am Ende! So dachte ich zumindest bis vor kurzer Zeit ! Irgendwie setzt sich das Leben immer wieder durch und kommt mit voller Wucht zurück. Nicht wenige kamen ins staunen, als die angeschlagene Linde plötzlich wieder aufblühte. Ist das ein Fingerzeig ? Es stellt sich nun die Frage, ob wir gemeinsam weitermachen oder wir uns hängen lassen und aufgeben. Ich für meinen Teil habe mich bereits entschieden: Weitermachen! „Graad se lääds“ Wir dürfen dem Vandalismus keinen Millimeter weichen.
Die aktuelle Wirtschaftskrise die besonders im Baugeschäft niederschlägt stellen unsere Sanierungspläne immer wieder vor neue Herausforderungen. Die Baukosten sind in den letzten Monaten explodiert und werden so schnell auch nicht wieder sinken. Von daher freue ich mich darüber, dass mir Bürgermeister Dr. Andreas Feld nach einem gemeinsamen Gespräch weiterhin seine Unterstützung zugesagt hat. Unser Brühlpark wird in absehbarer Zeit aufgewertet und verschönert. Bis hierhin war es ein langer Weg mit vielen Hürden und Hindernissen. Wünsche gibt es genug ! Natürlich könnte man noch vieles mehr in die Tat umsetzen. Ideen gibt es zu Genüge. Man könnte die vorhandenen Strukturen für festliche Aktivitäten verbessern oder mehr Angebote für Kinder schaffen. Wir sollten jedoch einen Schritt nach dem anderen machen. Am Ende sollten wir eines nicht vergessen: Unser Brühlpark ist ein Erholungspark! Diesen Kleinod für die nachfolgenden Generationen zu erhalten, ist Arbeit genug. Packen wir’s an, es lohnt sich ! Bleibt die Frage: Was hat es nun mit dem Brühlpark auf sich ? Ist er Fluch oder Segen ? Für mich kann es nur eine Antwort geben: Segen !