Frohes neues Jahr – Mein Neujahrsvorsatz: Loslassen lernen- Man kann es nicht jedem recht machen

Mit dem Jahreswechsel nehmen sich viele Menschen immer wieder neue Vorsätze zur Brust. Unmittelbar vor Silvester blicken die meisten Menschen unweigerlich auf das fast beendete Jahr zurück und nehmen sich vor, so manches im neuen Jahr besser zu machen. Ein neues Jahr bildet die Möglichkeit Veränderungen voranzutreiben und einen Neuanfang zu starten. Dabei stehen die Themen: Gewichtsverlust, weniger Alkohol, mehr Sport und gesünder Leben immer ganz oben auf der Liste. Nach einigen Jahren ohne Neujahrsvorsätze habe ich mir für das kommende Jahr wieder mal etwas vorgenommen. Ich möchte „loslassen lernen“
Immer dann, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren oder eine Beziehung oder Freundschaft in die Brüche geht, müssen wir loslassen. Dabei spielt das Thema Loslassen nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich eine Rolle. Wo Licht ist, findet man immer auch Schatten. Loslassen oder Abschied nehmen ist immer mit einem gewissen Schmerz oder Unannehmlichkeiten verbunden. Dabei geht es nicht allein darum sich von einem Menschen zu verabschieden, sondern auch von Eigenschaften, Einstellungen oder eigenen Verhaltensformen.
Ich persönlich habe seit den Kommunalwahlen 2024 gelernt, dass man es nicht allen recht machen kann und muss. So sehr ich mich auch bemühe, es wird immer einen geben, der mich nicht gut findet. In der letzten Zeit merke ich verstärkt, dass es Zeit wird, mich von einer Lebenseinstellung zu verabschieden. Ich muss mir eingestehen, dass ich nicht jedem nach der Nase tanzen und es nicht jedem recht machen kann. Ich muss loslassen lernen. Es wird immer Leute geben, die irgendetwas an mir zum Aussetzen finden. Einen „Everybody’s Darling“ gibt es nicht! Zumindest schaffe ich persönlich es nicht diesem Ideal gerecht zu werden. Der erste Weg zur Veränderung ist die eigene Einsicht. Bei mir hat es lange gedauert, bis ich zu der Erkenntnis kam, es nicht jedem recht machen zu können.
Loslassen kann zu einem echten persönlichen Reinigungsprozess werden. Dabei bedarf es Mut und Selbstachtung, um eine überholte und bisher bewährte Gewohnheit aufzugeben. Dabei kann genau diese Trennung zu einer gewissen Weiterentwicklung werden. Dieser Schritt kann zudem Platz für Neues zu schaffen. Ich bin so weit, dass ich es versuchen und lernen möchte loszulassen. Ich habe verstanden, dass man sich von Überzeugungen, Denkmustern und Lebensformen auch einmal verabschieden sollte.
Seit einigen Wochen lese ich im Netz verschiedene Text von Psychologen und Fachleuten. Schließlich muss man wissen, wovon man redet. Dabei ist mir bewusst, dass sich das Allermeiste in meinem Kopf abspielt. Jeder gut gemeinte Ratschlag kommt nur an, wenn ich es zulasse. Es muss erst „klick“ machen. Das meiste von dem, was mir täglich durch meinen Kopf geht, sind Dinge, die mich runterziehen oder negativ beeinflussen. Ich habe gelesen, dass nur ein Bruchteil der Gedanken, die wir ständig mit uns herumschleppen positiv oder neu sind. Die meisten Gedanken sind alte Sorgen oder Ängste.

Wenn man loslassen lernen möchte muss man an sich selbst arbeiten. Das dürfte in meinem Fall ein langer, weiter, steiniger Weg werden. Man sollte sich von Selbstvorwürfen, Bedauern, selbstgemachten inneren Druck oder der Illusion, alles im Griff zu haben und alles kontrollieren zu müssen lösen. In meinem Fall eine riesengroße Hürde. Ich muss mich von meinem Drang alles selbst machen zu müssen lösen und meine Ansprüche runterschrauben. Meine Angst vor Fehlern und falschen Entscheidungen wird mir ebenfalls im Wege stehen. Genauso muss ich mich vor Schuldgefühlen und Angst vor Ablehnung lösen. Das könnte ein langer Weg mit vielen Zweifeln und Rückschlägen werden. Schließlich kommt man aus seiner Haut nicht raus. Ich bin, wer ich bin! Selbst diese Erkenntnis kann schon befreiend wirken.
Ich möchte versuchen mich von einigen Verhaltensmustern zu befreien. Vielleicht wird am Ende meines Weges tatsächlich nicht alles besser und einfacher. Wenn es mir jedoch gelingt, nur ein paar Dinge zu verändern, wird vielleicht das Atmen leichter. Man sollte es versuchen, ich werde es versuchen! Letztendlich geht es darum, sich den eigenen Dämonen zu stellen. Eine Sache, die nicht jedermann etwas angeht und eigentlich sehr persönlich daher geht. Gemäß dem Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert, gebe ich auch diese persönlichen Infos der Öffentlichkeit preis.
Es wird Zeit meinen Kopf aufzuräumen. Zuviel Altlast und ungelöste Probleme. Mein Ehrenamt trägt nicht gerade zur Erleichterung bei. In den letzten Jahren musste ich immer wieder lernen, dass ich, egal was ich mache, viele Menschen nicht erreichen werde. Ich kann es nicht jedem recht machen und werde auch niemals von jedem geliebt. Dieses Gefühl kann sehr beklemmend sein. Wie viele Menschen schauen mir beim Lügen ins Gesicht und denken in Wahrheit etwas ganz anderes über mich und meine Arbeit. Ich muss mich lösen und mir mehr Freiraum schaffen. Genau das werde ich im kommenden Jahr versuchen. Mal sehen, wie weit ich kommen werde und wann ich meine Vorsätze in den Eimer klopfe. Im Moment bin ich hochmotiviert. Aber, dass sollte bei Neujahrsvorsätzen auch die wichtigste Voraussetzung sein.
Was bringen Neujahrsvorsätze? Macht es Sinn sich zum Jahreswechsel Veränderungen vorzunehmen? Ich habe gelesen, dass die wenigsten Vorsätze tatsächlich in die Realität umgesetzt werden. Beim möglichen Scheitern meines Vorsatzes dürfte ich also in guter Gesellschaft sein. Ich frage mich, ob es Sinn macht eine Herausforderung anzunehmen, wenn man insgeheim schon mit dem Scheitern der Mission rechnet. Naja, wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.
Man sollte alles im Leben einmal versuchen oder prüfen. Genau das will uns auch die Jahreslosung 2025 der beiden Kirchen vermitteln: „Prüft alles und behaltet das Gute“. Keine schlechte Idee, oder ? Mir scheint als hätten wir genau dieses prüfen und checken, was gut oder schlecht ist vergessen. Beim surfen durch das Netz und beim hören der täglichen Nachrichten kann einem echt Angst und Bange werden. Wohin führt uns der Weg ? Hetze, Angst, Hass, Neid und Egoismus. Das alles sind keine besonders gute Vorrausetzungen für eine gute Zukunft. Ein wenig loslassen lernen und prüfen welcher Weg der bessere ist, könnte gerade in dieser Zeit nicht schaden.

Ich wünsche Euch die Kraft und den Mut Veränderungen anzustreben und anzugehen. So wie es ist, muss es nicht bleiben. Ich wünschte Euch einen guten Start in ein gesundes, erfolgreiches und glückliches neues Jahr 2025. Bleibt behütet, zuversichtlich und ECHT !