Naherholungsgebiet „Steinrausche“ in einem bedenklichen Zustand !

Wir leben dort, wo andere gerne Urlaub machen würden. In den letzten Jahren konnte man zusehends den Eindruck gewinnen, dass wir verlernt haben, die Schönheit unseres Heimatortes zu schätzen. In Dirmingen gibt es immer noch viele wunderbare Orte. Mit seinen Naherholungsgebieten und den vielen verschiedenen Wanderrouten bereichert Dirmingen den sanften Tourismus unserer Region. Dirmingen, liegt an der Südpforte zum Naturpark Saar-Hunsrück. Inmitten unserer Gemarkung liegt das bekannte Naherholungsgebiet „Steinrausche“ mit seinem bedeutenden geologische Naturdenkmal die „Steinrutsch“. Bei den, wie von Riesen aufgetürmten Steinblöcken mitten im Wald handelt es sich um ein quarzitisches Konglomerat, das am Nordwesthang des Großen Elmersberges im Laufe der Jahrtausende herausgewittert ist. Neben diesem beeindruckenden Naturdenkmal findet wir weitere wunderbare Besonderheiten wir zum Beispiel die Marienkapelle, das alte historische Denkmal, die drei Eichen oder die Wassertretanlage inmitten des Waldes. Leider ist von der einstigen Pracht und Herrlichkeit nicht mehr allzu viel vorhanden. Das ehemals stolze und weitreichende Waldgebiet hat in den letzten Jahren massiv gelitten. Der Klimawandel, die Trockenheit, der Borkenkäfer und auch mangelnde Gegenwehr haben dem dichten Wald stark zugesetzt. Daran ändern auch die immer wieder gutgemeinten Aufforstungsaktionen nichts. Unser Wald hat in den letzten Jahren stark gelitten und braucht wiederum viele Jahrzehnte, um sich zu erholen.

Schöne Aussicht- Heute ??
Schöne Aussicht – Früher !!

Ein kleines Tierchen Namens Borkenkäfer trägt eine große Verantwortung am bedenklichen Zustand unseres Waldes. Der kleine Käfer ist wieder auf dem Vormarsch und bedroht in erster Linie die Fichte. Der Saarforst Landesbetrieb musste im vergangenen Jahr wegen Borkenkäfer-Schäden so viele Fichten fällen wie nie zuvor. Dadurch sind auch in unserem Wald im Naherholungsgebiet Steinrausche große Kahlfläche entstanden. Das ist nicht nur für alle Naturliebhaber eine schreckliche Entwicklung sondern auch für die im Wald lebenden Tiere.  Das Umweltministerium geht davon aus, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird. Ein weiterer Grund dafür ist das milde und feuchte Klima in unserer Region. Wir alle lieben die Sonne und freuen uns, wenn der Regen ausbleibt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir uns inmitten des Klimawandels befinden.

Fakt ist, dass der Borkenkäfer das Waldsterben durch Befall von geschwächten Bäumen verstärken. Das Ganze wird in Kombination mit Dürre und Hitze vorangetrieben. Wir müssen uns eingestehen, dass unser Waldsterben durch verschiedene Faktoren verursacht wird. Neben dem Klimawandel (extreme Temperaturen, Trockenheit, Stürme) und Schädlingsbefall wie durch Borkenkäfer sind auch die extreme Wetterlage (Hitzewellen, Trockenheit, Starkregen) ein Garant für den Negativtrend.

Besonders unsere Fichten sind stark gefährdet und bedroht. Der Saarforst möchte befallene Fichten so schnell wie möglich fällen und aus dem Wald abtransportieren. Dadurch will der Saarforst einen Übertritt des Schädlings auf gesunde Bäume verhindern. Genau das ist auch in großem Masse im Wald des Naherholungsgebietes Steinrausche geschehen. Die vielen Wanderer und Spaziergänger sprechen längst von einem Kahlschlag sondergleichen und beklagen den negativen Trend.

Auf Sicht wird die Fichte unsere Wälder verlassen und der Trend geht verstärkt hin zu Laubmischwäldern. Die Hauptbaumarten unserer Wälder sind Buche und Eiche. Obwohl der Borkenkäfer auch Bäume aus einem Mischwald angreifen kann, ist das Risiko großer Schäden geringer. Berichten zufolge müssen bei Lärchen, Buchen oder Eichen die Bäume von vornherein in einem schlechten Zustand sein, damit der Borkenkäfer sein Werk vollziehen kann. Obwohl ich öfters im Wald des Naherholungsgebietes Steinrauche unterwegs bin, gewinne ich mehr und mehr den Eindruck, dass es immer schlimmer wird. Ich frage mich, wann wird dieser negative Trend enden?

Hinzu kommen unsere hausgemachte Probleme, für die wir keine Lösungen finden. Der Zustand des alten historischen Denkmals oder unserer Wassertretanlage ist bedenklich. Während die Fichten an der Wassertretanlage bereits entfernt wurden, befinden sich um das alte Denkmal noch viele Nadelbäume in einem verheerenden Zustand. Was passiert, wenn der nächste Sturm diese Bäume umknickt? Im Moment brauchen wir uns über eine Pflege des alten Denkmals keine Gedanken zu machen. Beim Zustand der herumstehenden Bäume ist ein Aufenthalt am Denkmal besonders beim Wind und Sturm nicht ratsam.

Die Welt und unsere Natur verändern sich stetig und auf unsere Nachkommen warten große Herausforderungen. Selbst die größten Klimawandelleugner werden einsehen müssen, dass sich unsere Natur im Umbruch befindet. Wer hat Schuld? Die Politik, die Wirtschaft, das Geld, oder der Borkenkäfer? Die Antwort ist ganz einfach: Der Mensch!

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