Faszination „Derminga Kerb“ verbindet Generationen
Seit nun 20. Jahren wird die „Derminga Kerb“ in der Tradition des „Kerwe-Lisjes“ gefeiert. Die Idee dieses uralte Brauchtum aufleben zu lassen hatte der damalige Ortsvorsteher Rudi Hell. Seitdem wird in unserem Heimatdorf die Tradition des „Kerwepaars“ gepflegt. Das ist gut so denn ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Ausgrabung und die Personifizierung der „Kerb“ maßgeblich zu ihrer Aufwertung beigetragen hat. Wenn wir junge Menschen für den Erhalt alter Traditionen gewinnen möchten, müssen wir auf sie zugehen und ihnen Möglichkeiten anbieten. Genau das gelingt dem Kulturverein Dirmingen derzeit ganz gut.
Ja es stimmt, die „Kerb“ verbindet Generationen. Von dem was mir noch in Erinnerung geblieben ist, wurde unsere Kerb auch in diesem Jahr von Jung und alt ausgiebig gefeiert. Früher strahlte unsere Kirmes wenig Glanz aus, heute hingegen herrscht Faszination, Glimmer und Kultur. Die Dirminger feiern ihre „Kerb“ und leben diese auf besondere Art und Weise aus. Zweifellos wird mit der „Kerb“ unsere Dorfkultur aufgewertet. Unsere Aufgabe liegt zukünftig darin gerade junge Menschen von dieser Idee zu begeistern. Nicht zuletzt deswegen mache ich mich jedes Jahr gerne auf die Suche nach jungen Menschen, um sie davon zu überzeugen als „Kerwe-Lisje“ oder „Kerwe-Hennes“ aktiv zu werden.
Faszination „Kerb“! Was begeistert die Menschen an diesem in die Jahre gekommenen Brauchtum? Vielerorts erleben wir ein Aussterben der eigenen Dorfkirmes. In Dirmingen wird, obwohl die Bedrohung in jedem Jahr gegenwärtig ist, weiterhin wie wild Kirmes gefeiert. Liegt das allein daran, dass der Kulturverein diesen Brauchtum durch sein Engagement aufwertet? Ich glaube nicht! Vielmehr ist der Erhalt einer solchen Dorftradition auch eine Einstellungssache. Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Dirminger ihre „Kerb“ lieben und auch gerne feiern. Das Ganze hat zudem viel mit Identifikation und Heimatgefühl zu tun.
Das Rahmenprogramm der „Kerb“ ist jedes Mal vielschichtig wobei mich in diesem Jahr zwei Dinge besonders bewegt haben. Zum einen war dies der Kirchweih-Gottesdienst der durch die Mitwirkung der Kulturaner und die gelungene Predigt des Pfarrers ein besonderes Flair erfuhr. Zum anderen haben mich die zahlreichen Besucher auf dem Festplatz besonders gefreut. Während wir zur Eröffnung der „Kerb“ schon mal einige Leute mehr am Start hatten, wurde der Festplatz trotz schlechter Witterung gerade am „Kerwe-Sonntag“ und besonders am „Kerwe-Montag“ außerordentlich gut besucht. Das ist gut für die Schausteller und für die Zukunft der „Kerb“. Der Betrieb in den Gaststätten ist zur „Kerb“ ohnehin immer ausgezeichnet. Darüber müssen wir uns die wenigsten Sorgen machen. Unsere Gastronomie bekommt das immer sehr gut geregelt und bietet neben einem reibungslosen Service auch tolle Live-Musik.
Wo wir abschließend beim Thema Service sind: Dieser Service fehlte dem diesjährigen rustikalen „Kerwe-Frühstück“ in der Borrwieshalle. Die Kulturaner haben sich längst öffentlich für diese Veranstaltung entschuldigt. Diejenigen die den Kulturverein kennen, wissen am aller besten, dass sich keiner mehr ärgert als die Kulturaner selbst. Mit dieser ersten Veranstaltung in der Borrwieshalle wollte der Kulturverein das traditionsreiche „Kerwe-Frühstück“ erhalten. Nun, dieses Unterfangen ging buchstäblich in die Hose. Schade! Jedem Gast, der diese Veranstaltung besucht hatte, dürfte jedoch längst klar sein woran es letztlich gelegen hat. Nun heißt es aufstehen, Mund abputzen und weitermachen. Der Kulturverein steht in der Verantwortung es im nächsten Jahr besser zu machen. Ich bin davon überzeugt, dass dies gelingen wird! Die 273. „Derminga Kerb“ ist also Geschichte. Was bleibt am Ende? Ich denke es überwiegen die positiven Erinnerungen: Ausgelassene Stimmung, freundliche Gesichter, zufriedene Schausteller und eine einverstandene Gastronomie. Uns Dirmingern muss keiner zeigen wie man „Kerb“ feiert! Wir machen das aus dem Bauch heraus in alter Tradition. Für mich ist die „Kerb“ immer auch ein Familienfest. Meine beiden Töchter waren schon „Kerwe-Lisje“ und meine Frau feiert grundsätzlich zur „Kerb“ ihr Wiegenfest. Wie beschrieben: Die „Kerb“ vereint Generationen !