Dirminger Kulturecke – Von der Einführung der Schulpflicht in Dirmingen

In der Dirminger Kulturecke erfahren Sie alles was Sie schon immer über Dirmingen wissen wollten oder wissen sollten. Wussten Sie schon, dass bereits im 17.Jahrhundert in unserer Region nur einzelne Schulen existierten?

Meistens wurde der örtliche Pfarrer damit beauftragt den Schulunterricht zu leiten. Die Schuldisziplin ließ vielerorts zu wünschen übrig. Gerade im ländlichen Raum benötigten die Bauern ihre Kinder für die Arbeit auf dem Hof und dem Feld. Aus Sicht der Bauern wurde der Schulbesuch völlig überbewertet.

Als in der Grafschaft Nassau – Saarbrücken die allgemeinen Volksschulen eingeführt wurden, ordnete die Grafschaft Nassau-Saarbrücken zeitgleich im Jahre 1612 die Schulpflicht ein. Diese Schulpflicht wurde in den ländlichen Gegenden zunächst nur mäßig angenommen. Der Schule fehlte es an Anerkennung und nicht zuletzt an Lehrern. Die örtlichen Pfarrer waren meistens mit der Aufgabe des Schulunterrichts überfordert. In den Jahren 1676, 1685 und 1717 forderte eine Verordnungen der Grafschaft Saarbrücken die Untertanen wiederholt zum Schulbesuch auf.

Durchgeführte Visitationen der Regentin Charlotte Amalie von Nassau-Usingen in den Jahren 1729 bis 1731 brachten diesbezüglich die Erkenntnis, dass es höchste Zeit zum Handeln wurde. Aus diesem Grunde erließ die Regentin im Jahre 1736 die „Ordnung und Einrichtung der teutschen und lateinischen Schulen zu Saarbrücken und St.Johann“. Zu den Hauptaufgaben einer regierenden Herrschaft, so die Regentin, gehöre es für die „Anordnung christlicher Schulen“ zu sorgen. In der Verordnung ordnete die Regentin täglich 5 – 6 Stunden Unterricht an.

Das auf dem oben angefügte Titelbild befindliche Gebäude dürfte das erste Schulgebäude in Dirmingen gewesen sein. Dieses evangelische Gemeindehaus wurde im Jahre 1766 erbaut und diente zunächst als Kindergarten und Schulgebäude.

Am kommenden Montag, 17. August beginnt für die Schülerinnen und Schüler im Saarland wieder der Schulunterricht. Gerade in Zeiten der Pandemie freuen sich die Kinder wieder auf den Unterricht.

Damals im Jahre 1612 konnten sich die Kinder nicht vorstellen, dass Schule Spaß machen kann und lernen durchaus auch einen Sinn ergibt.

Es waren halt andere Zeiten …….

2 Kommentare

  • kleinfrank

    Hallo, das Produktionsgebäude, der um das Jahr 1900 erbauten Dampfzieglei, wurde weit vor meiner Geburt im Jahre 1961 abgebrochen.Der Standort Dirmingen war nicht zuletzt wegen seiner guten Infrastruktur und damit verbundenen Bahnverbindung sehr interessant für das Unternehmen Picard-Gross. In der Backsteinfabrik Dirmingen wurden Ton- und Mauerziegel hergestellt. Jahrzehntelang arbeitete das Unternehmen eng mit dem Neunkircher Hüttenwerk zusammen.Im Jahre 1973 wurde, aus Sicherheitsgründen, das alte Bürogebäude abgerissen. Im September des Jahres 1977 schenkte die Firma Picard-Gross der damaligen Gemeinde Eppelborn, insbesondere dem Ortsteil Dirmingen, das Gelände der ehemaligen Fabrik. Auf Wunsch des Schenkers sollte auf diesem Gelände ein Schutzgebiet für die einheimischen Pflanzen und Tierwelt entstehen.https://echta-derminga.de/?p=1800 Vielen Dank für ihre Rückmeldung und das Interesse- Hoffe ich konnte helfen ! Viele Grüße Frank Klein

  • Hans-Werner Zapp

    Hallo, hier wird sich ja wirklich viel Arbeit gemacht. Ich hätte mal eine Frage weiß jemand, wann die Backsteinfabrik stillgelegt wurde? Die wurde doch im Krieg bei Flugangriffen stark beschädigt, laut Aussage von eine Bekannten.
    Für Ihre Bemühungen vielen Dank und bleibt Gesund.
    Hans-Werner Zapp

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