Frohe Weihnachten – „Fürchtet euch nicht!“

„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“

Jesaja 43

Unser Leben hat sich binnen eines Jahres grundliegend verändert. Es gibt keinen Weg, der uns an dieser Pandemie vorbeiführt. Wie sollen wir in dieser Zeit zur Besinnung kommen und Weihnachten feiern? Die Weihnachtszeit ist voller magischer Momente. In diesem Jahr fällt es uns jedoch schwer diese kostbaren Augenblicke zu erkennen. Jeder von uns freut sich auf ein paar Tage Ruhe und Besinnlichkeit. Dabei ist längst nicht mehr alles so, wie es früher einmal war. Von jetzt auf gleich wurde unser Leben ausgebremst. Dem „Volle-Bulle-Alltag“ folgte die Entschleunigung. Nicht jeder kommt damit zurecht und jetzt, wo alles brennt, ist auch noch Weihnachten.

Uns allen steht ein Weihnachtsfest bevor, wie wir es noch nicht erlebt haben. Die aktuelle Verordnung bezüglich der Corona-Pandemie sorgt allgemein für Kopfschütteln. Wie sollen wir so Weihnachten, dass wichtigste Fest des Jahres, feiern? Ernüchterung macht sich breit im Land der Dichter und Denker. Was bleibt ist die Hoffnung. Wir alle wünschen uns eine bessere Zukunft und vor allen Dingen unser altes Leben zurück. Genau darin liegt aber auch eine Chance: Nehmen wir die Erfahrungen, die diese Pandemie uns gelehrt hat mit und machen wir das Beste daraus. Es ist nichts so schlecht, dass es nicht für etwas gut ist. Vielleicht erleben wir dieses Weihnachtsfest viel intensiver. Vielleicht schenkt uns dieses Weihnachtsfest etwas ganz Besonderes, wer weiß? Wer weiß, wohin der Wind uns weht.

Weihnachten muss man im Herzen tragen. Nur so kann man das Fest angemessen feiern. Die Weihnachtsbotschaft ist über allem erhaben und lässt die Probleme dieser Zeit verblassen. Krieg, Elend und auch Seuchen gab es schon immer und wird es auch immer wieder geben. Viele sind gegangen und viele werden noch gehen. Das alles ist der unaufhaltsame Lauf der Zeit. Wichtig ist, was wir aus unserem Leben das Beste machen. Weihnachten kann in der kleinsten Hütte intensiver gefeiert werden als in jedem Palast. In einer Zeit, in der sich die Menschen immer mehr vom christlichen Glauben und der eigentlichen Weihnachtsbotschaft verabschiedet haben, bringt ausgerechnet eine Seuche so manch einen Zeitgenossen wieder zurück auf den Boden der Tatsache. Wir leben in unruhigen Zeiten und in stetiger Angst.

Ein schwarzer Schatten liegt über unserem Land. Mitten in dieser tiefschwarzen Nacht leuchtet der Weihnachtsstern. Was für die meisten von uns vielleicht kitschig klingen mag, ist auf der anderen Seite sehr trostreich. Warum fällt es uns immer schwerer uns auf Weihnachten und seine eigentliche Botschaft einzulassen? Was haben wir übersehen und wann haben wir verlernt zu glauben wie ein Kind. Wenn wir uns auf Weihnachten einlassen, kann etwas ganz besonders, etwas Wunderbares, geschehen.  Die Angst vor der Pandemie, vor Krankheit und Tod lähmt und raubt uns jede Hoffnung. Die Angst war schon immer ein schlechter Ratgeber. Ich wünsche uns allen weniger Furcht und vielmehr Mut. Ich denke genau das ist die eigentliche Weihnachtsbotschaft: Fürchtet euch nicht!

Als wir in diesem Advent unsere Weihnachtswunschengelaktion durchgeführt haben sind mir beim Anblick der selbstgemachten Stoffengel so einige Gedanken gekommen. Wie mögen die Engel unserer Zeit wohl aussehen und müssen wir uns vor diesen himmlischen Wesen fürchten. Gibt es tatsächlich Engel und sitzen die wirklich auf ihrer Wolke und spielen Harfe? Nein, wisst ihr:….es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel……….Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand, oder er wohnt neben dir, Wand an Wand, der Engel.“ (Die Engel – Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein – von Rudolf Otto Wiemer)

In dunklen und schweren Zeiten wünschen wir alle uns manchmal einen Engel. Ich möchte nicht wissen wie viele Stoßgebete gerade zu Weihnachten, in Zeiten der Pandemie, in Richtung Himmel gehen. Die Weihnachtsgeschichte vermittelt uns Hoffnung. Die schönste Stelle im bekannten Lukas-Evangelium hat natürlich mit Engeln zu tun:

…9Und siehe, des HERRN Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des HERRN leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids.…

Lukas 2

Das Kindlein und die Krippe, die Krippe und das Kind- es bebet Herz und Lippe- Geheimnis unergründ’t. Ein Wundern ohne Maßen: hier brennt das Glaubenslicht, und dort auf allen Straßen der Unglaub „Torheit“ spricht. Lass mich mit dir bewegen, Maria, voller Gnad, wie der Verheißung Segen sich so erfüllet hat, Lass mich mit dir bewahren im Herzen, was geschah: Heil ist mir widerfahren – mein Heiland, du bist da !

Pfarrer Engel

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest.

Bleiben Sie zuversichtlich und fürchten Sie sich nicht…..

Ihr

Frank Klein

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