Mein Traum von einem Dorfgemeinschaftshaus in Dirmingen

Wenn man in einem Ehrenamt Verantwortung übernimmt, darf man auch mal Visionen schmieden, laut nachdenken oder einfach mal träumen.

Seit einigen Jahren träume ich von einem Dorfgemeinschaftshaus für unseren Heimatort Dirmingen. Dabei ist mir längst klar, dass solch ein Projekt nur sehr schwer umsetzbar ist. In Zeiten leerer Gemeindekassen wird sehr schwer sein, eine Mehrheit für ein solches Projekt finden, Auch ein Umbau eines bestehenden Gebäudes ist in der Regel nur schwer zu realisieren. Das Problem beginnt schon bei der Suche eines geeigneten Projekts oder einer passenden Baustelle. Wenn man einen solchen Traum tatsächlich in die Tat umzusetzen möchte, muss man bereit sein dicke Bretter zu bohren. Neben einer Handvoll Mut, Eigeninitiative und ein Stückchen Wahnsinn braucht man am Ende Glück, Geld und eine Menge Verbündeter.

Dabei fehlt es in unserem Heimatort genau an einem solchen Gebäude. Ein Dorfgemeinschaftshaus ist ein, durch öffentliche Gelder finanziertes Gebäude, dass der gemeinschaftlichen Nutzung von Vereinen und Organisationen dient. Auch private Veranstaltungen wie Geburtstagsfeiern, Kommunionen oder Konfirmationen könnten dort stattfinden. Vorstandssitzungen oder Bürgerversammlungen sind ebenfalls gut vorstellbar. Gerade im ländlichen Raum wurde mit solchen Einrichtungen vielerorts großer Nutzen gezogen. Für unseren Heimatort wäre es wichtig ein solches Gebäude zu haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Gebäude am Ende Dorfgemeinschaftshaus, Bürgerhaus, Bürgerzentrum oder Nachbarschaftshaus heißt. Wichtig ist, dass unsere Dorfgemeinschaft daraus ihren Nutzen zieht. Es geht mir keineswegs darum den Vereinen, die noch ein Vereinsheim haben, die Einnahmequelle zu stehlen. Vielmehr glaube ich fest daran, dass es in unserem Dorf genügend Bedarf gibt. Schon auf meiner Suche nach einem geeigneten Raum für unser Jugendzentrum kam ich zu dem Schluss, dass mit einem solchen Dorfgemeinschaftshaus vieles einfacher wäre. Ein Raum für Jung und Alt – Wunderbar !

Das Leben im ländlichen Raum hat sich verändert. Vereine und Organisationen haben es zusehends schwerer ihr Vereinsheim zu halten. Auf der Anderen Seite gibt es in unserem Dorf nur noch wenige Möglichkeiten ein Fest oder eine private Feier zu gestalten. Neben der Borrwieshalle und ihrem Nebenraum gibt es Gottlob noch unsere Pfarrzentren, dass SVD- Sportheim, dass Tennisheim, das Vereinsheim des RK-Illtal oder vielleicht noch das Vereinsheim an der Kleinfeldanlage. Für Familienfeiern findet man in unserem Dorf kaum noch die passenden Räumlichkeiten. Ein Bürgerhaus könnte dafür Sorge tragen, dass unsere Dorfgemeinschaft enger zusammenrückt. Die Möglichkeiten für die Menschen in unserem Dorf wären vielfältig: Seniorentreffen, Krabbelgruppen für Kleinkinder, Vorstandssitzungen oder eben auch, wie bereits erwähnt, eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche. Vereine könnten dort ihre Seminare oder Schulungen abhalten und letztendlich könnte man auch gemeinsame Projekte wie z.B Kleiderbasar, Flohmärkte oder Ausstellungen ausrichten. Auch Mitgliederversammlungen, Bürgertreffen oder Infoveranstaltungen könnten dort ausgerichtet werden. Möglichkeiten gibt es mehr als genug. Letztendlich fehlt es uns eben an Glück und Geld. Natürlich würde ein solches Haus auch der Aufwertung unseres Dorfes dienen.

Ein Treffpunkt, eine Anlaufstelle, ein Zentrum für Vereine, Organisationen, für jung und alt. Eine Anlaufstelle für unsere Dorfjugend und ein Platz für unsere Senioren. Wäre das nicht wunderbar? Wo könnte das stattfinden? Wo könnten wir bauen oder welches Gebäude könnten wir umbauen und wer bezahlt am Ende die Rechnung?

Fast schon etwas neidisch blicke ich in andere, oftmals sogar kleinere Ortschaften. In Humes z.B wurde unlängst sogar ein Haus von einem großen Unternehmen umgebaut und der Dorfgemeinschaft gewidmet. Ich kann den Ort dafür nur beglückwünschen und weiterhin von einem eigenen Bürgerzentrum träumen. Natürlich kann vieles im Kleinen entstehen. Unsere Dorfgemeinschaft könnte so manches in Eigeninitiative leisten. Dafür muss man jedoch wissen was man will und wohin man das ganze baut. Spendengelder und Sponsoren aus dem Dorf sind enorm wichtig. Projekte, wie ein Dorfgemeinschaftshaus entstehen meistens aus der Initiative der Dorfgemeinschaft. Man benötigt einen langen Atem und viel Durchsetzungsvermögen. Bei meiner Recherche im Netz habe ich gelesen, dass manche Dörfer fast 20 Jahre auf die Verwirklichung ihres Traumes hingewirkt haben. Dabei haben die Planungen und formellen Vorbereitungen länger gedauert als die eigentliche Bauzeit.

Unsere Gastronomie liegt nicht erst seit der Corona-Pandemie am Boden. Gottlob haben wir in unserem Heimatort noch einige wenige Gaststätten. Was aber bringt die Zukunft ? Mit dem Aussterben der Gastronomie wird uns wohlmöglich eine weitere wichtige Anlaufstelle für unsere Vereine und Organisationen wegfallen. Wohin gehen wir nach einer Beerdigung ? Wo feiern wir ein rundes Wiegenfest und wo können wir einfach mal eine Vorstandssitzung abhalten? Ich hoffe inständig, dass uns unsere Gastronomie noch eine Zeitlang erhalten bleibt.

Wenn man bereit ist die Verantwortung in einem Dorf zu übernehmen, sollte man auch den Mut haben zu Träumen. An Ideen und guten Ansätzen mangelt es nicht ! Vielmehr stellt sich die Frage: Wie fangen wir es an und wie kommen wir zu einem gemeinsamen Schulterschluss. In den 1920er Jahren entstanden in Deutschland die ersten Dorfgemeinschaftshäuser. Ziel war es damals, die eigene Kultur mit der Dorfgemeinschaft zu verknüpfen und zu pflegen. Zugegebenermaßen haben sich heute die Ziele und Ansprüche verändert. Manch einer mag die Auffassung vertreten, dass wir ein solches Bürgerzentrum nicht brauchen. Andere Zeitgenossen hingegen mögen die Meinung haben, dass man mit dem Geld besser Straßen saniert oder Wohnraum herstellt. Ein jeder nach seiner Façon. Natürlich sollte unser aller Geld für etwas Nützliches ausgegeben werden. Ich hingegen vertrete die Auffassung, dass die Anschaffung eines Dorfgemeinschaftshauses durchaus nützlich wäre. Im Ehrenamt sollte man seinen Visionen und Träumen freien Lauf lassen. Sind es nicht gerade unsere Visionen die uns antreiben und täglich motivieren ?

Solange ich ein Ehrenamt betreibe, nehme ich mir die Freiheit heraus meinen Träumen nachzulaufen. Ein Dorfgemeinschaftshaus für Dirmingen, wäre das nicht wunderbar ? Was meint ihr……..?

2 Kommentare

  • Gabriele Schneider

    Lieber Frank,
    Ich danke dir für deinen Traum. Durch die vielen Jahre die ich in der Gastronomie arbeite und immer mal den Ort gewechselt habe, konnte ich oft erleben, wie Sinnvoll solch ein Gemeinschaftshaus ist. Ich muss ja nicht nochmal alles Aufzählen, hast du schon gemacht.
    Ich gebe zu Bedenken, das solch ein Haus auch Fürsorge und Wartung bedarf. Nicht nur erbaut werden muss. Es muss auch gepflegt werden. Es muss Verantwortliche geben. Es muss ein Gastronomie Grundausstattung da sein. Und vieles mehr. Aber sicher hast du in deinen Träumen auch das gesehen. Ich würde uns wünschen, das das Projekt realisiert werden kann.

  • Martin Kauth

    Hallo. Ich finde die Idee super. Ich würde das Reservistenheim auf dem Rothenberg vorziehen. Da sind auch genug Parkplätze..

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