Vandalismus und Umweltverschmutzung – Vom täglichen Kampf gegen Windmühlen

Kein Ende in Sicht: Versprühte Wände, beschmierte Hauswände, demolierte Mülleimer, illegale Müllablagerung beziehungsweise illegale Reifenablagerung. Die Verschmutzung und mutwillige Zerstörung oder Beschädigung von privaten oder öffentlichen Eigentum hat in den letzten Wochen massiv zugenommen. Auf der Suche nach sinnvollen präventiven Maßnahmen, gerate ich in letzter Zeit ständig in Gefahr die Nerven zu verlieren.

Keine Frage: Wir alle haben in unserer Jugend schonmal Mist gebaut. In den letzten Wochen geht es jedoch nicht mehr nur um irgendwelche Jugendsünden. Aus meiner Sicht haben wir es hier mit bösartigem Vandalismus und einer gehörigen Portion Respektlosigkeit zu tun. Den Tätern fehlt es nicht nur an dem besagten Respekt, sondern auch an jeglicher Empathie. Mit irgendeiner Form von Rebellion oder Protest haben diese unsinnigen Taten nur wenig zu tun.

Die jüngsten Vorkommisse in unserem Dorf lassen mich kopfschüttelt zurück. Mülleimer werden demontiert und in die Ill geworfen, Altglas wird über den Brühlpark verstreut in die Ill geworfen, Mülltüten und Grünschnitt werden im Wald abgelagert und Sondermüll einfach den Abhang runtergeworfen. Das Recht und Eigentum des anderen wird mit Füßen getreten. Dort, wo sich Menschen ehrenamtliche betätigen, wird deren Arbeit einfach kurzerhand zerstört. Blumen werden ausgerissen und privater Besitz zerstört. Einfach so, ohne ersichtlichen Grund. Unser Heimatort hat einen relativ großen Bann der mit reichlich Waldgebiet gesegnet ist. Die zahlreichen Wanderwege laden zum Spazieren, Wandern oder Fahrradfahren ein. Dies hält einige Unverbesserliche jedoch nicht davon ab, ihren Sondermüll einfach so auf den Feldweg abzulegen. Es ist zum verzweifeln !

In den letzten Wochen haben sich vermehrt Bürgerinnen und Bürger dazu bereit erklärt Verantwortung zu übernehmen und mitzuhelfen, dass unser Dorf schöner wird. Leider tragen andere wiederum dazu bei, dass den ehrenamtlichen Mitstreitern sehr schnell die Lust vergeht.

Wir alle können uns noch gut daran erinnern, mit welchen Anstrengungen um eine neue Kita in Dirmingen gerungen wurde. In diesem Projekt steckt sehr viel Herzblut. Als nur kurze Zeit später auch unsere Grundschule saniert wurde, haben wir uns alle sehr gefreut. Mittlerweile wurde der Schulhof und das Kindergartengelände schon mehrmals Tatort sinnloser Verschmutzung und Graffiti -Sprüherei. Ich frage mich, was treibt die Täter an und was will man mit solchen Aktionen bewirken. Irgendetwas scheint hier schon bei der Erziehung schief gelaufen zu sein. Warum tut man so etwas? Was führt dazu, dass man fremdes Eigentum mit den Füßen tritt. Handelt es sich hier vielleicht um eine missverstandene Persönlichkeit, die ihrer Trauer Ausdruck geben möchten oder um irgendeine Form von Protest? Fakt ist, die Rechnung zahlt der Steuerzahler.

Auch das organisierte Verbrechen ist beim Thema Umweltsünde am Start. In Dirmingen klagen wir schon seit geraumer Zeit über einen zunehmenden Diebstahl von Altkleidern. Eigentlich müssten die regionalen Dienstleistungsunternehmen viel öfter die Container leeren. Allein dafür fehlt jegliches Personal. Wir sind gut beraten die Säcke, die nicht mehr in den Container passen wieder mitzunehmen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) berichtet in dem Zusammenhang von einer Altkleider-Mafia. Die durchwollten, zerstörten Altkleidersäcke werden irgendwo im Wald oder auf der Wiese abgelegt. Wegräumen dürfen diese dann die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung oder ehrenamtliche Mitstreiter. Mittlerweile verliert der Baubetriebshof der Gemeindeverwaltung jede Woche enorm viel Arbeitszeit, um den Müll anderer Leute aufzusammeln. In dieser Zeit hätten die Mitarbeiter mit Sicherheit wichtigeres zu tun gehabt.

Was ist also zu tun? Wie können wir dieses Problem angehen oder sogar lösen? Videokameras, Alarmanlagen und eine dauerhafte Beleuchtung können mit Sicherheit helfen. Das Thema Datenschutz sorgt jedoch dafür, dass die Anbringung einer Kamera nur bedingt Sinn macht. Aus meiner Sicht der Dinge gibt es nur eine relevante Lösung gegen dieses Problem: Zivilcourage zeigen! Wir alle sind aufgerufen mitzumachen und anzupacken. Bürger, es ist auch dein Dorf!

Immer wieder erlebe ich es, dass Menschen zu mir kommen und einen Tatverdächtigen melden. Ganz oft fehlt den Mitbürgern der Mut die Sache selbst zur Anzeige zu bringen. Eine Meldung über dritte wird von der Polizei nicht angenommen und bringt kaum den gewünschten Erfolg. Beim Thema Umweltverschmutzung und Vandalismus müssen wir alle viel mehr tun und auch nicht davor zurückscheuen selbst eine Anzeige zu schalten. Am besten man fotografiert den Schaden und meldet sich umgehend bei der Polizei. Wegducken und umdrehen hilft uns bei diesem Problem leider nicht weiter. Wichtig ist: Schaut nicht weg, wenn jemand Sachen mutwillig beschädigt oder zerstört. Macht laut oder sucht Hilfe in unmittelbarer Umgebung. Am besten ist jedoch man ruft sofort die Polizei. Dabei ist es wichtig keineswegs selbst einzugreifen. Es kann durchaus geschehen, dass es zu Gewalt gegen Personen kommen kann. Wenn man eine Tat beobachtet, hat man aus meiner Sicht der Dinge auch eine gewisse Verantwortung Ross und Reiter zu nennen.

Im täglichen Leben sollten wir im Umgang mit Kindern eine Vorbildfunktion übernehmen. Unsere Kinder sollten früh erfahren wie man mit öffentlichem, fremden oder privatem Eigentum umgeht. Vandalismus und Umweltsünden gehen uns schließlich alle an. Wer eine „Gemeinschädliche Sachbeschädigung“ (§ 304 StGB) begeht, muss mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe rechnen. Jedes Jahr entsteht bundesweit Schäden in Millionenhöhe, die WIR alle gemeinsam bezahlen müssen. Ich für meinen Teil werde mich nicht wegducken und auch nicht weichen. Ich kann und möchte mir das nicht weiter gefallen lassen…..

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