Kann ein „Weihnachtssäckchen“ helfen unsere Dorfgemeinschaft aufzuwerten ?

Nach der erfolgreichen „Wunschengelaktion“ des vergangenen Jahres haben wir auch in diesem Jahr überlegt, wie wir den Menschen unseres Dorfes eine Freude bereiten können. Dabei ging es uns darum das Miteinander und die Gemeinschaft in unserem Dorf zu fördern und zu heben. Einer Umfrage zufolge ist die Anzahl der Nachbarschaftsstreitereien im Saarland in den letzten Jahren enorm angestiegen. Die Zeiten haben sich geändert und der Egoismus hat an Überhand gewonnen. Das Miteinander steht längst nicht mehr im Vordergrund. „Was kümmert mich mein Nachbar oder die Dorfgemeinschaft ?“ oder „Alleine ergeht es mir doch viel besser und ich muss mich über niemanden ärgern“. Ist das wirklich unsere Einstellung oder ist das alles überhaupt nicht so schlimm wie man vielleicht annimmt ?

Im Laufe eines Jahres kommt es immer wieder vor, dass man sich über einen Nachbarn oder die Menschen in seinem Heimatort ärgert. Dabei geht es ganz oft um die Lautstärke oder um Grenzstreitigkeiten. Oftmals geht das gegenseitige Verständnis und die Empathie für den anderen verloren. Wir können uns nicht vorstellen welche Sorgen den anderen Plagen und welche Probleme er vor sich herschiebt. Das „Wir-Gefühl“ liegt am Boden und der Egoismus hat die Vorherrschaft.

Dieser Einstellung gilt es mit der „Weihnachtssäckchenaktion“ entgegenzuwirken ! Lange haben wir überlegt welchen Weg wir gehen und wie wir zu Weihnachten unser „Wir-Gefühl“ aufwerten. Die rettende Idee kam schließlich von Vera Spaniol, Edeltrud Reichert und Manuela Beicht. Die drei Damen vertreiben sich ihre Freizeit gerne mit Nähen und Stricken. Kurzum entstand aus diesem Hobby die Idee der „Weihnachtssäckchen“.

Für mich war es eine Selbstverständlichkeit diese Aktion finanziell und mit aller Tatkraft zu unterstützen. In kürzester Zeit standen mir einige Helferinnen und Helfer zur Seite. Binnen weniger Tage sollten die „Weihnachtssäckchen“ jedem Dirminger Haushalt zur Verfügung stehen.

Die Idee: Jede oder Jeder sollte das „Weihnachtssäckchen“ mit einem kleinen Präsent füllen und seinem Nachbarn schenken. Dabei ist es gar nicht wichtig wie wertvoll oder groß das Geschenk tatsächlich ist. Am Ende sollte alleine die Geste im Vordergrund stehen. Das „Weihnachtssäckchen“ kann Brücken schlagen, Solidarität schaffen, Grenzen überwinden und Menschen zum einlenken bringen. Vielleicht ergibt es sich, dass sich Nachbarn nach vielen Jahren im Streit wieder die Hände reichen. Vielleicht ergibt es sich, dass unsere Dorfgemeinschaft von dieser kleinen Geste profitiert. Vielleicht ergibt es sich, dass wir alle wieder verstärkt dieses „Wir-Gefühl“ spüren. Dabei spielt es keine Rolle ob dies in der Nachbarschaft, unter zerstrittenen Freunden oder unter vergessenen Bekannten zum Vorschein kommt.

Ich wünsche mir, dass möglichst viele Landsleute dieses „Weihnachtssäckchen“ als Chance annehmen und mitmachen. Gerade in dieser schwierigen Zeit voller Hass und Spaltung bietet das „Derminga Weihnachtssäckchen“ die Möglichkeit die Menschlichkeit in den Vordergrund zu rücken.

Ganz herzlich danken möchte ich der Mittelaltergruppe „Ars Vendi“, Vera Spaniol, Edeltrud Reichert, Manuela Beicht sowie allen Helferinnen und Helfern die beim Austeilen geholfen haben: Catherine und Benjamin Rödiger, Vanessa Klein und Nils, Luca Heinen, Tobias Jung, Annika Klein, Michael Polotzek, Susanne Pesch, Stephan Brück und auch dem Ortsrat Dirmingen, der meinem Vorschlag zur Unterstützung dieser Aktion folgte.

Ich wünsche euch allen bei dieser „Derminga Weihnachtsaktion“ einige wunderschöne und unvergessliche Momente. Der Zauber des Schenkens soll eure Herzen mit Wärme erfüllen!