Bei uus Dehemm gebt’s kenn Halloween, do gebt’s Rommelbootze schnitzen !

Seit dem vergangenen Jahr 2021 haben wir inmitten der pandemischen Zeit die passende Antwort auf Halloween wiederentdeckt. Dabei haben wir uns in Dirmingen auf unsere ureigene Geschichte und die damit verbundenen Tradition des „Rommelbootze“ schnitzen besinnt. Nein, wir wollen den Kindern und Jugendlichen nicht den Spaß an Halloween verderben. Das Eine sollte jedoch nicht das Andere ausschließen ! Halloween hat seit den 1990-er Jahren einen festen Platz im deutschen Terminkalender. Ich persönlich kann mit diesem Fest nicht so besonders viel anfangen und feiere am 31.Oktober viel lieber das Fest der Reformation. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Der Herbst kann so schön sein: Drachen steigen lassen, „Rommelkepp“ schnitze, Kastanien und bunte Blätter sammeln und Kartoffeln am offenen Feuer zubereiten. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass uns der Bauer einmal dabei erwischte, wie wir aus seinem Feld die „Rommelkepp“ stibitzen um daraus Zuhause die bekannten Fratzen zu schnitzen. Der Bauer war damals nachsichtig und wusste, dass ihm die ein oder andere Rommel ohnehin verloren gegangen wäre. Heute gibt es im Saarland aufgrund des immer weniger werdenden Futterrübenanbaus nur noch wenige Bauern die im Besitz von „Rommeln“ sind. Aus diesem Grunde benutzen die Kinder heutzutage überwiegend den Kürbis zum Basteln. Auch gut ! Spätestens mit der “Verdeutschung” des irischen Brauchtums „Halloween“ hat der Kürbis im Herbst ohnehin Hochkonjunktur. Das ist okay und keineswegs verwerflich. Jede Generation sollte ihren eigenen Weg suchen und gehen. Dabei ist es die Aufgabe der Älteren die alten Bräuche und Sitten vor dem Vergessen zu bewahren. Wir müssen es einfach unseren Kindern weitergeben, dann geht es auch nicht verloren.

Im vergangenen Jahr habe ich erstmals am „Büttelseck“ ein „Rommelbootze“ schnitzen für Familien und insbesondere Kinder durchgeführt. Dabei war es gar nicht so einfach genügend „Rommele“ zu bekommen. In diesem Jahr hat sich die Lage aufgrund des heißen Sommers drastisch verschlimmert. Mit Unterstützung einiger Bekannter und Freunde durfte ich mich am Ende doch noch über eine große Anzahl von „Rommele“ freuen. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und die angesetzte Veranstaltung am „Büttelseck“ musste kurzfristig abgesagt werden. Alles umsonst ? Nein ! Jedes Kind bekam seine Rommel mit Nachhause und damit den Auftrag am Ende seiner Arbeiten ein Foto des persönlichen Exemplars zu versenden. So konnten wir am Ende doch noch dafür sorgen, dass eine uralte saarländische Tradition zumindest gepflegt und nicht vergessen wird.

Unsere Rommele für die Derminga Kinder
Danke an Reimund Klein und Harald Gerstner

Das Schnitzen von sogenannten Rübengeistern oder Rommelbootze ist eine uralte saarländische Tradition. Der Brauchtum hat seinen Ursprung aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Man erzählt sich, dass damals die Kinder Futterrüben von den Feldern klauten, um in der Not wenigstens eine Rübensuppe essen zu können. Aus den ausgehöhlten Rüben bastelten die Kinder dann Laternen, mit denen sie von Haus zu Haus zogen und um Essen bettelten. Die ganze Geschichte ähnelt natürlich sehr dem heutigen „Halloween“ Brauchtum. Mit dem Rückgang des Futterrübenanbaus in unserem Land, ging auch die Tradition des „Rommele“ Schnitzens fast verloren, In Dirmingen werden wir auch zukünftig alles daran setzen, dass Vergessen dieser uralten Tradition zu verhindern. Lasst es uns erzählen und weitergeben, dann bleibt es am Ende auch erhalten !

Danke an Steffi Guthörl, Markus Weber, Raimund Klein und Harald Gerstner.

Vielen Dank an die vielen Kinder und Familien die sich an unserer „Rommelbootze-Aktion“ beteiligt haben. Hier einige der vielen schönen Rübengeister oder Rommelbootze der „Derminga“ Kinder:

Tristan Klein
Elias Bodo
Elisa Bodo
Familie Schlaucher
Familie Anton
Familie Anton
Familie Anton
Ian Schulz
Haley Sarduy
Haley Sarduy
Familie Karina Hahn
Tristan Klein
Familie Altmeyer
Familie Anton
Familie Martina Schlaucher

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