Kappensitzung des KKV „die Faasebooze“ Dirmingen – Besser geht’s nicht: „familiär, gemütlich und heimisch“
Bunt, vielfältig, innovativ und jedes Dorf auf seine Art und Weise. Gerade zur Fastnacht kann es nicht schaden, einmal einen Blick über die Dorfgrenze zu werfen. In den letzten Wochen habe ich in unserer Gemeinde einige Kappensitzungen besucht. Dabei war vieles nach dem gleichen Schema aufgebaut und doch immer wieder irgendwie anders. Jeder Ort feiert auf seine ureigene Weise und begeistert in seinem bekannten Muster. Viele schöne Begegnungen, lustige Highlights und emotionale Momente. Die Karnevalsvereine in unserer Gemeinde zeigen ein großartiges Engagement. Schon Wochen vor der ersten Kappensitzung wird gehämmert, geschraubt, organisiert, Pläne geschmieden und Ideen gesammelt.
Nach der pandemiebedingten Zwangspause wurde in diesem Jahr endlich wieder großes Programm aufgefahren. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Karnevalsvereine in unserer Gemeinde keineswegs über mangelnden Nachwuchs beschweren müssen. Überall wurde verstärkt auf die eigenen Kräfte gesetzt und versucht der Jugend eine Chance zu geben. Wie immer spielte auch in diesem Jahr das Heimatgefühl eine wichtige Rolle. Das oft zitierte „Wir-Gefühl“ ist besonders bei der „Faasend“ deutlich spürbar. Bekannte Lieder werden umgedichtet, Hymnen geträllert und die Dorfprominenz veräppelt. Das Ganze in den Farben und unter dem Wappen des jeweiligen Karnevalsvereins.
Unser Bürgermeister Dr. Andreas Feld brachte es nach der zweiten Kappensitzung unseres KKV Dirmingen auf den Punkt:“ Es war schön bei euch, hier ist alles so schön familiär, gemütlich und heimisch“. Besser kann man es nicht ausdrücken! Jeder Karnevalsverein aus unserer Gemeinde wird nach der schrecklichen fastnachtslosen Zeit mit sich selbst im Reinen sein. Ganz egal wo man sich umschaut: Überall fröhliche Gesichter und Begeisterung. Dabei spielt es am Ende überhaupt keine Rolle, wer es besser macht Wichtig ist, dass man es macht ! „Endlich werra Faasend“
Fastnacht ist Heimat und eigene Identität. Unsere Sprache, der eigene Dialekt spielt dabei eine nicht unwichtige Rolle. Dabei darf und sollte man sich selbst nicht so ernst nehmen und auch mal über die eigenen Fehler schmunzeln. Natürlich wurde auf den Kappensitzungen in unserer Gemeinde wieder mal kräftig ausgeteilt. Kommunalpolitiker, Kirchenleute und auch der ein oder andere Geschäftsmann bekam während so mancher Büttenrede sein Fett weg. Das muss man aushalten können ! Ein Narr sagte einmal: Diese Häme muss man sich verdienen!
Singen, Tanzen und Lachen. Was kann es Schöneres geben, als an einem Abend den Alltag und die Sorgen vergessen und das Leben zu genießen. Die Protagonisten geben ihr letztes Hemd, um den Gästen in der Narrhalla einen schönen Abend zu bereiten. Der Elferrat puscht sich in Hochstimmung, die Garde fiebert ihrem Tanz entgegen und die Büttenredner proben bis kurz vor der Bühne. Das alles für das Publikum und für eine schöne Fastnacht.
Die Kappensitzung in Dirmingen hat in diesem Jahr wieder mal alle Erwartungen übertroffen. Natürlich waren wir uns nach der pandemiebedingten Pause unsicher und wussten nicht so genau was auf uns zukommt und wie das närrische Volk reagiert. Schon sehr früh wurde klar, dass wir umsonst besorgt waren. Irgendwie war es wie immer und vielleicht auch noch einen Tick besser. Das feierwütige Volk war bereit endlich wieder durchzustarten und Fastnacht zu feiern.
Fastnacht vereint die Menschen! Fastnacht braucht Nähe, Harmonie, Miteinander, Umarmung und manchmal auch ein kleines Küsschen. Das alles wurde während der beiden Kappensitzungen unserer KKV Dirmingen in der Narrhalla Borrwiesa geboten. Ein fantastisches Programm, ein gut aufgelegter Elferrat, wunderschöne Gardemädchen, ein strammes Männer- Ballett und herrliche Büttenreden. Alles, was ein Fastnachtsherz begehrt! Was haben wir bei „Hans und Franz“, dem „Weber und der Esmeralda“, dem „Karnevals-Jubilar Thomas Kuhn“, dem Fernsehgraf, den Raumkosmetikerinnen und bei „Peggy und Enrico Kowalski“ gelacht. Was haben wir bei unseren Marsch-Funken – oder Showgarden gestaunt. Auch Emotionen und große Gefühle spielten eine gewichtige Rolle. Unsere langjährige Hausband „Katzengrau“ und die fantastischen „Lazzegallies“ wurden unter tobenden Applaus verabschiedet.
Da kommt in Zukunft etwas auf uns zu! Der KKV-Nachwuchs bekam mal wieder seine verdiente Chance und überzeugte auf ganzer Ebene. Die Band „Track im Ohr“ begeisterte ebenso wie unsere kleinen Tanzmäuse oder unsere beiden Funkenmariechen. Es steckt so viel Potential im KKV Dirmingen. Der Nachwuchs ist in der Technik, im Service oder bei den Glamour Dancers oder bei den Dance Girls zu finden. Mit diesen Talenten steuert unser KKV einer goldenen Zukunft entgegen.
In dieser Kappensitzung steckt so viel Herzblut! Ein Wahnsinns-Programm mit einem Gänsehaut-Finale. Unsere Garde überzeugte auch in diesem Jahr mit einer glänzenden Performance. Der Auftritt gipfelte in einem riesengroßen gemeinsamen Tanzauftritt mit allen Akteuren. Damit hatten wohl die wenigsten Gäste gerechnet. Es war einfach wunderbar!
Dahinter steht ein hervorragendes Team! Ein Team, dass sich stetig weiterentwickelt und aufkommende Kritik in positive Energie umwandelt. Eine hervorragende Technik, ein super Organisationsleitung und ein tolles Serviceteam sind Garant für den Erfolg dieser beiden Kappensitzungen.
Das alles bereitet mir große Freude und macht mich ein Stückweit stolz. Ich bin glücklich ein Teil dieses großartigen Vereins sein zu dürfen. Fastnacht ist auch ein Stückweit Familie. Meine beiden Töchter sind seit frühen Kindesjahren Gardemädchen und nun haben sie in dieser Session erstmals ein Traineramt übernommen. Ich bilde mir ein, dass die beiden ihren Job super gemacht haben und tatsächlich ihre Handschrift hinterlassen haben. Ja, es stimmt: Beim KKV Dirmingen ist alles ein wenig mehr „familiärer, gemütlicher und heimischer“ Genau das macht „Fasend“ aus! Unsere Heimat, unsere Sprache und unsere Fasend. So, wie wir sie gerne feiern und zelebrieren. Darauf ein dreifaches Hoppla Hopp!
