Organspende – Helfen kann so einfach sein !
In Deutschland stehen aktuell etwa 8.496 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Leider gehört unser Land zu europäischen Ländern mit den wenigsten hirntoten Organspendern. Jedes Jahr sterben circa 1.000 Menschen, weil sie nicht rechtzeitig ein Organ erhalten. Solange es uns gut geht und wir nicht betroffen sind, berührt uns dieses wichtige Thema nur am Rande. Erst wenn wir eine schreckliche Nachricht im Familien- oder Bekanntenkreis erhalten, beginnt bei den Meisten von uns ein Umdenken. Mit einem verhältnismäßig kleinen Aufwand kann ich nach meinem Ableben andere Menschen das Leben retten. Dafür brauche ich am Ende nicht viel zu tun. Ich brauche nichts anderes als einen Organspenderausweis
Die Organ- und Gewebespende besteht nicht nur aus medizinischen Fakten und juristischen Richtlinien. Sie ist auch ein gesellschaftliches Thema, das mit seiner ganzen Fülle an Emotionen und persönlichen Einstellungen diskutiert werden muss. Ob für oder gegen Organ- und Gewebespende ist keine leichte Entscheidung. Das persönliche Abwägen von Pro und Contra bietet die Gelegenheit sich selbst zu reflektieren. Ich persönlich habe das Thema „Organspende“ immer weit von mir gerückt. Nachdem es in meinem Familienkreis dringenden Handlungsbedarf gab, und wir uns über eine solche Spende freuen durften, begann ich mit dem Umdenken.
Umfragen zufolge stehen die meisten Menschen einer Organspende positiv gegenüber. Dennoch verfügen nur etwa 35 Prozent über einem Organspenderausweis. Somit müssen nach einem plötzlichen Todesfall, in neun von zehn Fällen, die Angehörigen über eine mögliche Organspende entscheiden. Für viele Angehörige ist dies, in einer ohnehin schwierigen Situation, sehr belastend. Ein Organspendeausweis kann in einer solchen Situation auch die eigene Familie entlasten. In Deutschland rettet der kleine Organspenderausweis seit mehr als 40 Jahren Menschen das Leben. Bereits im Jahre 1971 wurden die ersten deutschen Organspenderausweise ausgehändigt. Seit dieser Zeit können die Menschen ihre Hilfsbereitschaft schriftlich dokumentieren. Die Bereitschaft zur Organspende wird in Deutschland nicht offiziell registriert.
Die Nachricht über den massiven Rückgang der Organspenderausweise hat mich nachdenklich gemacht. In vielen persönlichen Gesprächen habe ich festgestellt, dass die Menschen einem Organspenderausweis generell sehr positiv gegenüberstehen. Dennoch fällt es vielen Leuten schwer sich für einen solchen kleinen Ausweis zu entscheiden. Was hält die Leute eigentlich davon ab einen solchen Ausweis auszufüllen ?
Wir alle würden im Notfall liebend gerne von einer Organspende profitieren. Wir können uns glücklich schätzen, dass es überhaupt Menschen gibt die sich zu einer Organspende bereiterklären. Die Deutschen machen es sich beim Thema Organspende nicht leicht. Das Gleiche gilt auch für die Blutspende. Das „Rote Kreuz“ schlägt seit geraumer Zeit Alarm und bemängelt, dass es zu wenige Blutspender gibt. Warum eigentlich ? Meine Familie hat, wie bereits erwähnt, von einer Organspende profitiert. Obwohl es damals nicht um Leben und Tod ging war diese Organspende sehr wichtig für meine Leute. In solchen Fällen erkennt man erst den Ernst der Lage und die Notwendigkeit zum Helfen.
Bei den Frauen ist die Spendenbereitschaft von 40 Prozent im Jahr 2022 auf jetzt 44 Prozent gestiegen. Bei den Männern ist ein Anstieg von 27 auf 33 Prozent zu verzeichnen. Einen Organspenderausweis kann man ganz leicht anfordern und ausfüllen. Bereits Jugendlichen ab dem 16. Geburtstag können sich dazu bereiterklären. Im Internet kann man kostenlose Organspenderausweise in analoger und digitaler Form bekommen. Außerdem sind Organspenderausweise kostenlos in vielen Arztpraxen, Apotheken und sogar in Geschäften erhältlich. Auch in Dirmingen hat man vielerorts die Möglichkeit sich einen Ausweis zu besorgen. Kostet nix !
Was hält uns also davon ab ? Ich denke wir alle stehen hier irgendwo in der Verantwortung. Manchmal kann es ganz leicht sein ein Leben zu retten. Außerdem kann ich nach meinem Tod nichts mehr mit den eigenen Organe anfangen. Warum dann nicht einfach helfen ? Ich persönlich bin am Start – Mitmachen ist angesagt !