Mein Besuch in der Sängerstadt Finsterwalde
In der Zeit vom 02./03. September 2023 fand in unserer Partnerstadt Finsterwalde der nunmehr 17. Brandenburg-Tag statt. Gemeinsam mit den Ortsvorstehern Jürgen Nürnberger (Macherbach), Sebastian Michel (Bubach-Calmesweiler), Karl Barrois (Humes) und Marco König (Hierscheid) durfte ich in Begleitung unseres Bürgermeisters Dr. Andreas Feld eine Reise nach Finsterwalde antreten. Die Partnerschaft mit der Sängerstadt Finsterwalde besteht bereits seit satten 35 Jahren. Alt-Bürgermeister Fritz Hermann Lutz hatte damals diese Partnerschaft eingefädelt und letztendlich auf den Weg gebracht.
Die ersten Kontakte zwischen der einst zum Bezirk Cottbus in der ehemaligen DDR und dem heutigen Bundesland Brandenburg gehörenden Stadt Finsterwalde und der Gemeinde Eppelborn entstanden im Jahre 1987. Nur kurze Zeit später am 17. Juli 1988 wurde zunächst in Eppelborn und kurze Zeit später am 22. September 1988 in Finsterwalde die Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet. Nach der Wiedervereinigung erfolgte am 14. Dezember 1991 in Eppelborn und am 13. Juni 1992 in Finsterwalde die Unterzeichnung der neuen Partnerschaftsurkunde. Seit dieser Zeit pflegt die Stadt Finsterwalde und die Gemeinde Eppelborn eine ausgewogene Städtepartnerschaft. Zwei Partnerschaftsvereine wurden jeweils in Finsterwalde und in unserer Gemeinde gegründet. Auf diesen beiden Vereinen ist die Partnerschaft bis heute fundamentiert.
Finsterwalde liegt in der Lausitz im Bundesland Brandenburg. Die Stadt verfügt über ca. 16 5000 Einwohner und eine wunderschöne Stadtmitte. Das Finsterwalder Schloss aus der Renaissance- Zeit gehört zu den größten Sehenswürdigkeiten des schmucken Städtchens. Das Schlossgebäude gliedert sich in zwei Teile, das Vorder- und das Hinterschloss, mit je einem sehenswerten und frisch restaurierten Innenhof. Der erste urkundliche Nachweis auf einen Schloss- bzw. Burgherren finden wir in einem Dokument aus dem Jahr 1282. Damals war ein gewisser „Dominus Heinemanus de Vynsterwalde“ Herr über das Schloß. Im 14. und frühen 15. Jahrhundert soll die Burg Sitz eines Raubritters namens “von Gorenzen” gewesen sein, der von hier aus die Reisenden auf den Handelswegen der Umgebung zur Verzweiflung brachte. Viele Mythen, Sagen und Legenden bildeten sich um das schöne, kleine Schloss in der Lausitz. Im 19. Jahrhundert wurde das Vorderschloss Standort von zwei Tuchfabriken zur Produktionsstätte genutzt., Das Hinterschloss diente damals den Fabrikantenfamilien als Wohnhaus. Im Jahre 1885 wurde das Vorderschloss Sitz der Finsterwalder Stadtverwaltung. Im Jahr 1919 wurde auch das Hinterschloss von der Stadt erworben. 1925 wurde anstelle einer der Tuchfabriken im Bereich des Vorderschlosses ein neues Feuerwehrhaus errichtet, das heute als Feuerwehrmuseum dient.
Im Zuge der Partnerschaft der Gemeinde Eppelborn mit der Stadt Finsterwalde entstand eine weitere Partnerschaft zwischen der Feuerwehr Finsterwalde mit dem Löschbezirk Dirmingen. Im Laufe der Jahre sind aus dieser Partnerschaft viele private Freundschaften entstanden. Die Partnerschaft und der gegenseitig Austausch wird jährlich gepflegt. Jedes Jahr am “Tag der offenen Tür” des Löschbezirks Dirmingen besucht eine Abordnung der Feuerwehr Finsterwalde den Dirminger Löschbezirk. Im Gegenzug findet dann ein Besuch der Dirminger Feuerwehr am Feuerwehrfest des Löschbezirks Finsterwalde-Nehesdorf statt.
Seit Ende der 1980er Jahre gibt es in unserem Land Städtepartnerschaften zwischen westdeutschen Städten und ostdeutschen Städten. Nach der Wende gab es diesbezüglich einen wahren “Boom” und einen enormen Anstieg von Partnerschaften zwischen Wessis und Ossis. Manchmal wurden diese Partnerschaften noch in Zeiten der DDR gegründet. Diese Partnerschaften konnten nur mit großer Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit auf den Weg gebracht werden. In Eppelborn war das zweifelsohne der Verdienst von Alt- Bürgermeister Lutz. Unsere Heimatgemeinde Eppelborn pflegt seit dem September 1988 eine aktive, harmonische und gut funktionierende Partnerschaft mit der Stadt Finsterwalde in Brandenburg, Verantwortlich für diesen großartigen Erfolg ist das gute Miteinander zwischen der Stadtverwaltung Finsterwalde und der Gemeinde Eppelborn. Die Partnerschaft wird aktiv gepflegt und aufwendig betrieben.
Aus dieser Partnerschaft entstand auch eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Eppelborner Unternehmen IT Krämer und dem IT Unternehmen Kaupisch IT-Systeme GmbH in Finsterwalde. Seit geraumer Zeit setzt die Firma Kaupisch das Produkt Server-Eye, welches von Krämer IT entwickelt wurde, ein und betreut damit ihre Kunden. Innovation und Zusammenarbeit in vollen Zügen und in allen Bereichen. Auch Musikalisch gesehen “zischt” es zwischen den beiden Partnern. Während des diesjährigen 17. Brandenburg- Tages in Finsterwalde durfte die Eppelborner Band “Feinkost” auftreten. Das Gleiche ist vor etlichen Jahren schonmal der Dirminger Gruppe “Rastlos” gelungen,
Ich persönlich bin noch heute “ge-flasht” von der Freundlichkeit der Menschen aus diesem schönen Städtchen. Wir erlebten eine wahre und warmherzige Gastfreundschaft die alles andere als gespielt oder uns vorgegaukelt wirkte. Die Stadt erstrahlt in ihrer wahren Pracht und fasziniert durch ihren Facetten Reichtum. In den letzten Jahren wurde in Finsterwalde einiges in die vorhandene Infrastruktur und die vorhandenen Gebäuden investiert. Die ehemalige “Tuch-Stadt” Finsterwalde hat den Wandel von Industrie hin zu einem reichhaltigen Angebot für den sanften Tourismus geschafft. Der Marktplatz und die vielen Handelshäuser erinnern trotz der Sanierungen an die gute alte Zeit. Wunderschöne Lokale und gemütliche Eckkneipen laden mit viel Charme und tollen angeboten die Touristen ein. Finsterwalde ist eine Reise wert ! Das durfte nun auch ich, wenn auch etwas zu spät, feststellen. Bürgermeister Jörg Gampe und sein Team waren ein wundervoller Gastgeber. Wir haben die vier Tage in der Lausitz genossen und intensiv erlebt.
Was haben wir am Ende dieser Reise mitgenommen. Tatsächlich fallen mir nur wenige Städte an der Saar ein, die in den letzten Jahren dermaßen aufpoliert wurden wie unsere Partnerstadt Finsterwalde. Hier wurde hart gearbeitet und gutes Geld investiert. Dabei spielen kluge Investitionen und Mut zur Veränderung eine wichtige Rolle. Finsterwalde hat aus ihren grauen Stadtmauern eine farbenfrohe Meile gemacht. Manchmal sind es die kleinen Dinge die uns in Erinnerung bleiben. Was kann ich für mein Dorf mitnehmen und welche Ansätze sind hier an der Ill möglich. Ich konnte gerade in Bezug auf den sanften Tourismus gute Ideen und Eindrücke gewinnen. Mal sehen, was geht ?!?
Der 17. Brandenburg-Tag war der verdiente Lohn für eine beispiellose Entwicklung. In der ganzen Stadt wurde unter dem passenden Motto “Hier spielt die Musik” das Land Brandenburg vorgestellt und den Gästen näher gebracht. Auf 12 Bühnen fanden erstklassige Live-Acts mit toller Musik statt. Die Stadt Finsterwalde hat sich von ihrer besten Seite gezeigt und dabei mit Gastfreundschaft und Herzlichkeit nicht gespart. Ich persönlich habe diese wunderbare Zeit genossen. Ich durfte viele nette Menschen kennenlernen und habe erfahren, dass man mit Glück, Innovation und Geld vieles erreichen kann.
