Wie alles begann – Entstehung der heutigen Gemeinde Eppelborn
Mitten in der sogenannten „Das-dat-Linie“, im Herzen des Saarlandes, liegt unsere Heimatgemeinde. Bis zur Gründung der heutigen Gemeinde Eppelborn, im Jahre 1974, mussten im Laufe der Jahrhunderte einige Hürden genommen werden. Dabei wuchs zunächst nur schwer zusammen, was heute zusammengehört. Allein die beiden Ortschaften Eppelborn und Dirmingen mussten große Schritte aufeinander zugehen. Dabei ging es nicht zuletzt um unterschiedliche Herrschaftsverhältnisse und verschiedene Konfessionen. Die Geschichte der beiden Ortschaften wurde im Mittelalter geprägt und könnte nicht unterschiedlicher sein. Eppelborn unterstand der Diözese Trier und dem Herzogtum Lothringen, dem auch später die Freiherrn von Buseck angehörten. Dirmingen dagegen gehörte zu der Diözese Metz und der Grafschaft Saarbrücken. Für Außenstehende sind die Unterschiede noch heute im Dialekt der älteren Bewohner hörbar.
Die ehemalige Herrschaft Eppelborn mit den Ortschaften Eppelborn, Bubach, Calmesweiler, Habach und Macherbach war einst Teil des Herzogtums Lothringen im Königsreich Frankreich. Dabei hat das Adelsgeschlecht der Busecks, in der Baronie Eppelborn, unsere Heimatgemeinde geprägt. Im 13. Jahrhundert entwickelte sich aus einer Vogtei in der Abtei Tholey um Schaumberg eine lothringische Landesherrschaft, zu der auch unser Nachbarort Eppelborn gehörte. In einem alten Lehensverzeichnis des Bischofs von Verdun, aus dem Jahre 1235, wird erstmals auf einen Haupthof „Ypulinire“ hingewiesen.
Dirmingen hingegen gehörte in wechselnden Herrschaftsverhältnissen seit dem Jahre 1330 zur Grafschaft Saarbrücken und später zur Grafschaft Nassau-Ottweiler. Im Jahre 1281 wird Dirmingen erstmals urkundlich erwähnt. Die „-ingen“ Endung unseres Heimatortes deutet darauf hin, dass unser Dorf zu den ältesten Orten der heutigen Gemeinde gehört. Hingegen wurden Ortschaften mit einer „-weiler“-Endung meistens jüngeren Datums gegründet. Während die Herren von „Ippelbrunn“ schon ganz früh die westliche Seite unseres heutigen Heimatgebietes beherrschten, wurde Dirmingen durch den östlichen Einfluss der Grafschaft regiert.
Aus dem Namen „Ippelbrun“ wurde im Jahre 1563 der ähnelnde Name Eppelbronn. Während, wie bereits erwähnt, der Ortsname Dirmingens auf einen Sippenführer aus der keltischen Epoche anspielt und von dem Namen Tiermund abgeleitet wird, stammt der Ortsnamen Eppelborn aus zwei Silben, die sich aus unterschiedlichen Sprachen zusammensetzen. Während das Wort „Eppel“ aus dem keltischen stammt, entzieht sich das Wort „Born“ der fränkischen Sprache. Dabei haben beide Wörter die gleiche Bedeutung. Auch das oft verwendete Wörtchen „Apul“ stammt aus dem keltischen und bedeutet kleines Wasser. Der ursprüngliche Ortsname „Ypulinire“ kommt aus dem Wort „Appulinire“ und bedeutet: wasserreiches Tal. Das Wörtchen „Born“ deutet auf einen Brunnen, Bächlein oder Quelle hin. Überliefert ist auch, dass im Mittelalter die Besitzer der Herrschaft Eppelborn nachweislich einen Apfel als Wappenzeichen in Schild und Helmzier aufwiesen. Nachweislich gab es in Eppelborn einst eine Wasserburg. Dabei handelte es sich um eine Schloss ähnliche Anlage mit Wassergraben und ausgedehnter Weiheranlage. Früher durfte die heutige Ortsmitte Eppelborns aus einer großen Wasserfläche bestanden haben. Heimatforscher haben übermittelt, dass dieses Schloss „Ippelbrunn“ eines den ersten festen Gebäuden in Eppelborn gewesen sein muss. Von diesem Schloss „Ippelbrunn“ existiert heute noch eine primitive Skizze aus dem Jahre 1600. Dieses Schloss dürfte nicht besonders groß gewesen sein und muss in der Nähe der heutigen Schlossstraße gelegen haben. Im Jahre 1595 wurde das Schloss mit Erlaubnis des Kaisers renoviert und befestigt. Es ist davon auszugehen, dass sich recht früh Adlige in Eppelborn niederließen.
Dirmingen bekannte sich unter dem Grafen von Saarbrücken im Jahre 1575 zur Reformation und war fortan protestantisch. In Eppelborn hingegen kämpfte man lange um die Beibehaltung der katholischen Konfession. Diese Konfessionsstreitigkeiten dauerten über Jahre hinweg. Am 30. September 1621 bekundeten Herzog Heinrich von Lothringen und Graf Ludwig von Nassau, dass “…. einige Zwistigkeiten in Religionssachen zu Uchtelfangen zwischen den Untertanen des Herzogs von Lothringen und seines Lehnsmanns Georg Friedrich von Löwenstein einerseits und des Grafen von Nassau anderseits beigelegt worden sind.“ Die Freiherrn von Busek treten erstmals im Jahre 1668 in Erscheinung. Der katholische Zweig der Busecks kam durch die Ehe des Conrad Philipp mit Maria Margaretha von Löwenstein in den Besitz von Calmesweiler und kurze Zeit später auch in den Besitz der Herrschaft Eppelborn. Gegen Ende des 17 Jahrhunderts war das Verhältnis der Busecks zu den Herren von Kerpen, im nahen Illingen, ungetrübt und die Grafen von Nassau-Ottweiler stellten sogar die Paten bei den Busecks.
Eppelborn wurde nach der französischen Revolution Teil von Frankreich. Nach der Revolution entstanden die ersten Zivilgemeinden. Es entstanden die sogenannten „Maire“ zu Deutsch Bürgermeistereien. Die ersten Bürgermeistereien von Eppelborn und Dirmingen waren also Nachfolger der Grundherrschaft Eppelborn. Der konfessionelle Twist war zu dieser Zeit, zumindest vorübergehend, erloschen. Im Jahre 1794 entstanden in unserer heutigen Heimatgemeinde zwei Bürgermeistereien. Zum einen die Bürgermeisterei Eppelborn um die Orte der ehemaligen Herrschaft zu Eppelborn um Aschbach, Bubach, Calmesweiler, Dörsdorf, Eppelborn, Habach, Macherbach, Steinbach und Thalexweiler. Zeitgleich entstand die Bürgermeisterei Dirmingen mit den Ortschaften Dirmingen, Berschweiler, Hierscheid, Humes, Wiesbach und den Kolonien Mangelhausen und Steiterswald. Im Jahre 1816 wurde Eppelborn und Dirmingen preußisch.
Im Jahre 1822 wurden die beiden Bürgermeisterein Eppelborn und Dirmingen erstmals durch einen gemeinsamen Bürgermeister verwaltet. Über die beiden Weltkriege hinaus wurden die beiden Ortsteile von Eppelborn und Dirmingen immer wieder als selbständige Gemeinde mit wechselnden Orten geführt. Im Vorfeld des Gebiets und Verwaltungsreform im Jahre 1974 war zunächst geplant, dass die neue Einheitsgemeinde Eppelborn dem Keis Saarlouis zugeteilt werden sollte. Dirmingen war mit den Plänen dieser Verwaltungsreform alles andere als einverstanden. Allein die Trennung vom Nachbardorf Berschweiler wurde in allen betreffenden Gremien diskutiert. Eppelborn hatte ebenfalls bedenken und befürchtete eine Reduzierung der Gemeindefläche und der Einwohnerzahlen. Grundsätzlich gab es verschiedene Strömungen. Während Calmesweiler zunächst die Zuordnung in Richtung Lebach favorisierte, stimmte der Dirminger Gemeinderat einer Einteilung in die Gemeinde Eppelborn nur dann zu, wenn die neue Gemeinde nicht dem neuen Kreis Saarlouis zugeordnet würde. Sollte dies nicht funktionieren wollte Dirmingen eine Einteilung nach Illingen oder Marpingen, wegen kirchlichen Verbindungen zu Berschweiler bevorzugen. Grundsätzlich stimmten die Gemeinderäte von Dirmingen und Berschweiler dafür zusammenzubleiben. Dieses Ziel wurde nicht erreicht.
Im gesamten Saarland wurden während der Gebietsverwaltungsreform im Jahre 1974 zahlreiche Gemeinden zusammengelegt. Die eigenständige Bürgermeisterei Dirmingen wurde aufgelöst und der neuen Gemeinde Eppelborn zugeteilt. Die neue Gemeinde Epeplborn wurde dem Landkreis Ottweiler und später dem neun Landkreis Neunkirchen zugeteilt. Dirmingens Nachbarort Berschweiler wurde der Gemeinde Marpingen zugeordnet und Wustweiler der Gemeinde Illingen. Dirmingen bildet somit als östlichster Ortsteil der Gemeinde Eppelborn die Grenze zu den Gemeinden Marpingen im Landkreis St. Wendel gelegen und der Gemeinde Illingen das ebenfalls im Landkreis Neunkirchen liegt.