Mit der „Derminga Kerb“ zurück in eine bessere Zukunft !

Einer Studie des Deutsche Schaustellerbundes zufolge wird bald jedes dritte Volksfest von der Bildfläche verschwinden. Kleinere Dorffeste und Kirmessen finden kaum noch statt und sterben langsam aus. Lediglich die größeren Volksfeste, wie z.B die Eppelborner Pfingstkirmes, konnten sich bis zur Pandemie behaupten. Die Schausteller nehmen längst nicht mehr alle Angebote an und suchen sich die lukrativsten Kirmessen aus.

Mehrere Gründe sind ausschlaggebend für das langsame Aussterben der Dorfkirmes. Zum einen hatten Kirmessen früher eine viel größere gesellschaftliche Bedeutung. Wurde in einem Dorf Kirmes gefeiert, waren die Menschen aufgeregt und voller Vorfreude. Viele junge Leute hatten die Hoffnung, bei einer Fahrt im Autoscooter oder auf dem Kettenkarussell ihren Spaß oder vielleicht sogar die große Liebe zu finden. In Zeiten der großen Freizeitparks hat sich das Ansehen der Kirmes grundliegend gerändert. Die Richtlinien, die zur Durchführung einer Großveranstaltung dienen sind kaum noch einzuhalten und werden immer strenger. Die Pandemie hat diese Entwicklung eigentlich noch gefördert. Auch unsere Dorfjugend ist längst nicht mehr auf die eigene Kirmes angewiesen. Die Jugendliche können heute einfach in die nächste große Stadt fahren um dort die nächste Party steigen lassen. Die Kirmes im eigenen Dorf ist da viel zu langweilig.

Dennoch sind weiterhin über 80 Prozent der Befragten der Meinung, dass Volksfeste „ein wichtiger Teil von Kultur und Tradition“ sind. Warum werden Sie dann nicht mehr angenommen und sterben weitgehend aus? Ich habe mittlerweile den Eindruck gewonnen, dass viele sich ihrem Schicksal ergeben und somit dem Untergang der eigene Dorfkirmes zusehen. Die Zeiten sind wie sie sind und wir können die Welt nicht verändern. Es lohnt sich jedoch immer für eine gute Sache zu kämpfen. Wie bereits erwähnt, scheitern viele Dörfer schon daran, dass sie keine Schausteller mehr finden. Es stellt sich die Frage, wie wir die Jugendlichen auf den Kirmesplatz locken, wenn dort kein passendes Fahrgeschäft vorhanden ist. Die Seuche greift weiter gnadenlos um sich und mittlerweile kämpfen auch größere Dörfer und Städte wie Püttlingen oder Heusweiler um den Erhalt ihrer Kirmes.

Ihren Ursprung hat die Kirmes in der Kirchweihe. Das kirchliche Fest wurde bereits im Mittelalter gefeiert. In Dirmingen erinnert die „Derminga Kerb“ an das Kirchweihfest der Evangelischen Kirche, im Jahre 1746. Bis zum Jahre 2019 war es uns stets gelungen eine kleine, aber auch stolze Kerb auf die Beine zu stellen. Dabei hat der Kulturverein große Verdienste um das bunte Kirmestreiben. Das Rahmenprogramm unserer „Kerb“ kann sich durchaus sehen lassen. Bis zuletzt wurde in Dirmingen ausgiebig Kirmes gefeiert.

Dann kam die Pandemie und mit ihr hat sich alles verändert!

Im Jahre 2020 wurde soviel ich weiß keine Kirmes im Saarland durchgeführt. In Dirmingen wollten wir jedoch nicht darauf verzichten zumindest an die Kerb zu erinnern. Ein Malwettbewerb wurde mit Hilfe der Grundschule und der Kita „Pusteblume“ durchgeführt. Am Kirmessamstag wurde im ganzen Dorf gratis Popcorn verteilt.

Und heute? Was wird im Jahre 2021?

Die Durchführung der Kirmes liegt in den Händen des Ortsvorstehers und seines Ortsrates. Aufgrund dieser Tatsache habe ich mich in den letzten Monaten sehr viel mit der Durchführung der „Kerb“ beschäftigt. Guter Rat war teuer und schwer zu finden.

Früh wurde uns klar, dass wir eine Kirmes nur unter den schwersten Sicherheitsvorkehrungen und Hygienerichtlinien in Betracht ziehen können. Aber, wie soll das Gelingen und vor allen Dingen können wir das stemmen? Am Ende ging es darum abzuwägen und zu einer vertretbaren Entscheidung zu kommen. Nach vielen intensiven Gesprächen mit Freunden bin ich zu folgendem Entschluss gekommen:

„Derminge“ feiert im Jahre 2021 seine traditionelle „Kerb“

Spätestens als der Ortsrat und auch der Kulturverein das Einverständnis gab, wurden die ersten Weichen gestellt. Wir Dirminger trauen uns einen weiteren Schritt zurück in die Zukunft. Voraussetzung ist jedoch, dass uns die Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht. Bei meiner Entscheidung war mir besonders wichtig, dass alle Gremien und Vereine einen Schulterschluss finden. Ich bin sehr froh darüber die Unterstützung des Ortsrates und des Kulturvereins genießen zu dürfen.

Heute darf ich feststellen:

Es ist angerichtet!!

Die „Derminga Kerb“ 2021 kann stattfinden!

Schausteller wurden gefunden, Gaststätten sind gerüstet und das „Lisje“ wartet darauf wachgeküsst zu werden.

Hier das Programm:

Derminga Kerb vom 23.10.2021 bis 25.10.2021

Einlass nur mit   3 G Regel

Samstag, 23.10.2021

15:00 Uhr Kirchweih Gottesdienst

16:00   Uhr Ausgrabung der Kerb am „Kläse“ Keller

17:00 Uhr Faßanstich und Eröffnung der Kerb auf dem Festplatz

17:30 Uhr Life Musik mit Finn Raber

Sonntag, 24.10.2021

11:00 Uhr Frühschoppen auf dem Festplatz

Life Musik mit Uwe Hansen

Montag, 25. 10.2021:

10:00 Uhr: Frühschoppen in allen Dirminger Gaststätten, buntes Kirmestreiben auf dem Festplatz.

Wem es die Kerb?

Einer für Alle, alle für Einen !