In Sachen Ortsvorsteher: Mein Jahresrückblick -Aufbruchstimmung in schwierigen Zeiten

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

dass nun ablaufende Jahr 2022 war für viele von uns verbunden mit Ängsten, Sorgen und Problemen. Die vielen globalen Katastrophen erreichten am Ende auch unser Dorf. Dabei haben wir speziell zum Jahresanfang sowie zum Jahresende wieder mal verstärkt die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren bekommen. Das Hochwasser im Januar sowie der Sturm im November dieses Jahres waren in ihrer Heftigkeit bestimmt kein Zufall. Auch die wirtschaftliche Krise mit steigenden Preisen und der Ausbruch des Ukraine-Konflikts mit einer Vielzahl von Flüchtlingen waren deutlich bis in unsere Heimatgemeinde spürbar. Auf der anderen Seite durften wir erneut feststellen, dass unsere Dorfgemeinschaft auf viele offenen Fragen eine Antwort findet.

Das Jahr 2022 hat uns in unserem Bestreben zu einer funktionierenden Dorfgemeinschaft ein gutes Stück vorangebracht. Viele gute Dinge wurden auf den Weg gebracht und erfolgreich umgesetzt. Ich habe auch in diesem Jahr durchaus das Gefühl gewonnen, dass die Menschen anpacken und helfen möchten. Das Ehrenamt spielte auch in den letzten 12 Monaten eine gewichtige Rolle. Es wurden Bänke aufgestellt, Mülleimer montiert, Parzellen aufgewertet, Ortschilder gereinigt, Holzkreuze erbaut und Müll beseitigt. Das ganze ohne große Ansage oder Aufforderung. Es scheint, dass viele Mitbürgerinnen und Mitbürger gerne in unserem Dörfchen leben und sich deshalb auch gerne aktiv beteiligen möchten.

Irgendwie sind wir in den letzten Jahren von einer Krise in das nächste Dilemma gestürzt. Besonders unsere Vereine und Organisationen leiden unter diesen Umständen. Von daher habe ich mich sehr darüber gefreut, dass im Jahr 2022 viele Vereine endlich wieder durchstarten durften. Einzig der KKV Dirmingen blieb auch im nun ablaufenden Jahr auf der Strecke und musste sich mit einem kleinen Alternativprogramm über Wasser halten. Keine leichten Zeiten für unsere „Fassebooze“. Bleibt die Hoffnung und die Zuversicht, dass es im nächsten Jahr endlich wieder eine „Derminga Kappensitzung“ in der Borrwieshalle geben wird. Ansonsten durfte nach der pandemiebedingten Pause endlich wieder ausgiebig gefeiert werden. Die durchgeführten Veranstaltungen wie. z.B das Maibaumsetzen, das Fischerfest, das „UDSF“ mit Jubiläumsveranstaltung des SVD, das „UDSH“ des TVD an der Kleinfeldanlage, das Seniorenturnier des TC Eppelborn-Dirmingen, das Feuerwehrfest des Lbz Dirmingen, das Imkerfest, das Jubiläum des SPD Ortsvereins, das „Park-und Strandfest“, die „Kerb“, der „Mittelalterliche Weihnachtsmarkt“, das 6x 11 des KKV Dirmingen und die Weihnachtsbaumaktion des Kulturvereins konnten allesamt unter großer Anteilnahme der Bevölkerung durchgeführt werden.

Mit dem Bau einer eigenen Boulhalle hat der neu gegründete Boulverein Dirmingen unsere Vereinslandschaft spürbar aufgewertet. Menschen nehmen ihr Glück selbst in beide Hände und gestalten ihre Zukunft. Solche Aktionen können unserem Heimatort nur guttun. Das Gleiche, wenn auch eine Nummer kleiner, ist auf dem Belker geschehen. Der Dirminger Georg Kleer erbaute in Eigeninitiative ein schönes Holzkreuz mit Sitzgelegenheit. Dem Dirminger ging es darum die Belkerhöhe, mit einer der schönsten Aussichtsplätzen unseres Dorfes, aufzuwerten. Das „Büttels Eck“ wurde durch den Paten Harald Gerstner aufpoliert und ist fast nicht mehr wiederzuerkennen. Auch der Dirminger Josef Wilhelm packt genau dort an, wo andere gerne wegsehen. Irgendwie fühlt sich der Dirminger für alles verantwortlich und ist dafür gerne bereit Mehrarbeit in Kauf zu nehmen: Müllentsorgung, Bänke errichten oder aktive Unterstützung der Ukraine-Hilfe. Gut, dass es solche Menschen in unserem Dorf gibt !

Genau diesem Ehrenamt wollten wir im November dieses Jahres einmal Dankeschön sagen ! Während des 1. „Derminga“ Ehrenamtsfestes in der „Scheune“ wurde allen Ehrenämtlern unseres Heimatortes gedankt. Die Finanzierung dieses Ehrenamtsabends wurde mit der Siegprämie des Wettbewerbs „Unser Dorf Dorf hat Zukunft“ gestemmt. Unser Heimatort hat mit der Teilnahme an diesem Wettbewerb Werbung in einer Sache betrieben und am Ende den 2. Platz auf Kreisebene belegt.

Was wäre unsere Dorfgemeinschaft ohne das Ehrenamt ? Vieles wurde in diesem Jahr in die Wege geleitet oder zum Wohle unseres Dorfes umgesetzt. Am Beispiel der CD- Produktion „Dirmingen für Ukraine“ durften wir beispielhaft erleben, zu was wir gemeinsam im Stande sind. Zahlreiche Musikerinnen und Musiker, Bands und Gruppen hatten sich unter der Federführung der Gruppe Perlregen zusammengetan um ein eigenes Lied zu schreiben und eine eigene CD aufzunehmen. Das Resultat kann sich sehen lassen ! Der Erlös dieses Projekts kam der „Ukraine-Hilfe in unserer Gemeinde zugute. Ich danke allen die an diesem wundervollen Projekt teilgenommen haben.

Auch aus kommunalpolitischer Sicht wurde in dem nun ablaufenden Jahr so einiges bewegt. Straßen wurden saniert, Brücken neugebaut und mit der Sanierung der Thalexweilerstraße auch eine echte Herzensangelegenheit vieler Anwohner umgesetzt. Die Sanierung des Brühlparks wurde realisiert und wird im in den ersten Monaten des kommenden Jahres fertiggestellt. Mit dieser Baumaßnahme wurde ein großer Wunsch unseres Ortsrates verwirklicht. Für mich persönlich schließt sich mit den Sanierungsmaßnahmen im Brühlpark der Kreis. Auch das kommenden Jahr wird viel Arbeit mit sich bringen. Dabei dürfte die Sanierung des Hallendachs der Borrwieshalle ebenso wichtig sein wie der Neubau einer Eisenbahnbrücke in der „Humeserstrasse“. An der größten „Baustelle“ arbeiten wir jedoch schon seit Jahren parteiübergreifend zusammen. Der Neubau eines Verbrauchermarktes sollte sich nun endgültig auf der finalen Schlussfahrt befinden. Die Verwaltung und die zuständigen Behörden haben alles notwendige auf den Weg gebracht. Nun liegt der Ball bei unserem Investor. Die aktuell hohen Baukosten sind für einen schnellen Baubeginn nicht gerade förderlich. Ich bin jedoch weiterhin davon überzeugt, dass wir uns auf einem guten Weg befinden. Sie können davon ausgehen, dass wir bezüglich des Neubaus eines Verbrauchermarktes in allen Gremien eng an der Seite der Verwaltung stehen. Vieles liegt nun nicht mehr in unseren Händen. Wir stehen jedoch im ständigen Dialog und arbeiten gemeinsam mit der Verwaltung an der Umsetzung dieser Herzenssache. Bitte bleiben Sie zuversichtlich !

Am schönsten ist es, wenn unser Dorf zusammenkommt und zusammenfeiert. Das diesjährige „Park- und Strandfest“ sowie der „Mittelalterliche Weihnachtsmarkt“ haben alle gesetzten Erwartungen erfüllt. Der Kulturverein Dirmingen hat wieder mal ganze Arbeit geleistet und mit seinen Veranstaltung eine echte Marke gesetzt. Überhaupt bleibt festzustellen, dass wir unserem Kulturverein so manches zu danken haben. Die Teilnahme an den saisonalen Veranstaltungen auf Finkenrech oder die Weihnachtsbaumaktion in der Ortsmitte sind wichtig für unsere Dorfgemeinschaft. Der Kulturverein setzt immer wieder neue Zeichen und ist gerne dazu bereit neue Wege zu beschreiten. Der Verein ist stets bemüht Verbesserungen herbeizuführen und Änderungen umzusetzen. Aus diesem Grunde freue ich mich über die enge Zusammenarbeit zwischen dem Kulturverein und allen unseren Ortsvereinen.

Gemeinsame Stunden konnten unsere Bürgerinnen und Bürger aber auch in unserer Ortsmitte genießen. Der Verkaufswagen Eistraum bereicherte genauso unsere Ortsmitte wie unsere Gastronomie. Die Neueröffnungen in unserem Dorf stärken unsere Infrastruktur und werten unsere Dorfgemeinschaft auf. Immerhin ist es gelungen für unsere Postfiliale eine neue Bleibe zu finden. Außerdem konnte das wichtige alteingesessene Geschäft „Schreiben und Schenken“ erhalten bleiben. Jedes Unternehmen oder Geschäft trägt mit dazu bei unser Dorf interessanter zu machen.

Während sich unsere Vereinslandschaft auf einem guten Wege befindet, bereitet mir das Benehmen von so manchen Mitbürger oder Mitbürgerin echtes Kopfzerbrechen. Ohne jeden Skrupel werden Sachgegenstände zerstört, Feuer gelegt, Müll entsorgt oder Menschen belästigt. Eine gewisse Verrohung hat sich in unserer Gesellschaft eingenistet. Unsere Feuerwehr geht immer dorthin wo es am meisten weh tut. Auch im nun ablaufenden Jahr 2022 musste der Löschbezirk Dirmingen zu vielen Einsätzen ausrücken. Ich möchte mich ganz herzlich für das ehrenamtliche Engagement unserer Feuerwehleute bedanken. Gut, dass es euch gibt !

Was bleibt, ist die Sehnsucht nach einer gewissen Normalität. Wir alle brauchen mal wieder ein Jahr ohne Krieg, Krisen, Probleme oder Pandemien. Wir alle möchten wieder vermehrt das Leben genießen und die gemeinsame Zeit feiern. Im nun ablaufenden Jahr 2022 ist uns dies zumindest teilweise gelungen. Ich möchte die Gelegenheit nutzten um allen Gewerbetreibenden, Geschäftsinhabern, Wirtsleuten, Unternehmen und Institutionen zu danken. Ohne ihre wertvolle finanzielle Unterstützung wäre das Aufblühen unserer Dorfgemeinschaft kaum möglich. Ein weiterer Dank geht an unsere Vereine, Gremien, Verbände, Gruppen und Organisationen. Genauso wie es im Jahr 2022 endete sollte es im kommenden Jahr weitergehen. Wir müssen uns weiterhin die Hände reichen und eng zusammenarbeiten. Abschließend möchte ich unserer Grundschule, der Kita „Pusteblume“ sowie der Nachmittagsbetreuung und den vielen Vereinen die Kinder und Jugendarbeit anbieten ganz herzlich danken. Mit eurer Arbeit leistet ihr einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Eine feste Anlaufstelle für Seniorinnen und Senioren bietet einmal im Monat die DRK -Begegnungsstätte. Der diesjährige Seniorentag des Ortsrates auf Finkenrech fand nach einer pandemiebedingten Pause großen Anklang. Eine solche Anlaufstelle benötigen wir für unsere Dorfjugend. Für mich persönlich gehört die Suche nach einem Jugendzentrum zu den größten Aufgaben im kommenden Jahr.

Die Hände sollten sich auch weiterhin unsere beiden Kirchengemeinden reichen. Der eingeschlagene Weg einer gepflegten Ökumene bedarf einer ständigen Pflege. Ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen in beiden Kirchengremien wissen was zu tun ist. Die letzten Jahre haben der Ökumene in unserem Dorf sehr gut getan. Der ökumenische Weg verbindet unsere Dorfgemeinschaft und schlägt wichtige Brücken. Ansonsten freue ich mich darüber, dass beide Kirchengemeinden endlich wieder ihre wichtige seelsorgerliche Arbeit aufnehmen konnten. Die Pfarreiengemeinschaft Eppelborn-Dirmingen hat mit Pfarrer Achim Thieser einen neuen Seelsorger bekommen. Unsere evangelische Kirchengemeinde hingegen hat diesbezüglich mit einigen Problemen zu kämpfen.

Neue Wege gehen und den Mut haben den alte festgefahrenen Weg zu verlassen. Genau das ist die Eigenschaft die wir zusammen für das kommende Jahr 2023 benötigen. Neue Ideen, Mut, Zuversicht und Einfallsreichtum sollten ständige Weg Begleiter sein. Viel Neues wurde in dem schon ablaufenden Jahr entdeckt: Ostereiersuchen im Brühl, Rommelbootzeschnitze für Kinder, Stolpersteinlegen für die Opfer des Holocaust oder eine Brücke nach einem verdienten Ortsvorsteher Manfred Klein benennen. Genau diese Innovationen halfen uns bereits durch die Pandemie. Wir sollten nicht Aufhören unsere Träume zu verwirklichen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, niemand kann sagen, was uns die Zukunft bringt. Ich möchte Sie jedoch bitten weiterzumachen oder vielleicht sogar mitzumachen. Helfen Sie mit unseren Heimatort lebens-und liebenswürdig zu gestalten. Wir brauchen Zusammenhalt, Innovation, Glück und Geld. Aus meiner Sicht, ist das die Basis für eine gut funktionierende Dorfgemeinschaft. Vieles ist auf dem Weg, Manches muss noch angeschoben oder verbessert werden. Der Zauber liegt im Miteinander anstatt im Gegeneinander ! Lassen Sie uns gemeinsam an der Zukunft unseres Dorfes arbeiten. Immerhin ist es auch ihr Dorf !

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen entspannten Start in das neue Jahr 2023. Ich wünsche Ihnen zudem viel Glück, Erfolg und Gesundheit.

Ihr Ortsvorsteher

Frank Klein

Impressionen des Jahres 2022