Vorsicht ! – Stoppt den Mähtod !

Mittlerweile hat es sich längst rumgesprochen: Bei Wiesenflächen ist weniger oftmals mehr. Am Besten sollte man bezüglich der eigenen Wiese vorerst mal nichts zu tun und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Einfach wachsen lassen und weniger mähen. Die Insekten sind uns für diese Vorgehensweise sehr dankbar. Im hohen Gras entsteht eine Grünfläche, die ein ansehnliches Nahrungsangebot für verschiedene Kleinlebewesen bietet. Natürlich muss eine Wiese auch mal gemäht werden. Das Mähen ist sogar wichtig und erforderlich. Der Lebensraum Wiese gedeiht erst dann, wenn er regelmäßig gemäht wird. Leider geht gerade in dieser Angelegenheit immer mehr die Umsicht und die Vorsicht verloren. Im Frühjahr werden immer wieder viele am Boden brütende Vogelarten und besonders Rehkitze und Junghasen durch Mähwerke getötet. Dabei gibt es zahleiche Möglichkeiten, diesen grausamen Mähtod zu verhindern.

Leider fällt die Brut-, Setz- und Aufzuchtszeit von Rehkitzen, Junghasen und gefährdeten Wiesenbrütern genau in die Zeit des ersten Grünlandschnitts. Gegen die Großflächenmähwerke mit Geschwindigkeiten bis zu 15 Stundenkilometern und Arbeitsbreiten bis zu elf Metern haben Wildtiere keine Chance. Ausgerechnet die bewährten Überlebensstrategien der Wildtiere, wozu auch regungslose Verharren von Rehkitz und Feldhase als Schutz gegen Fressfeinde gehört, wirkt sich bei der sogenannten Mahd verheerend aus.

Die Tiere verharren im Gras und werden von den riesengroßen Mähern getötet. Beim Schutz des Jungwildes ist die Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten von großer Bedeutung. Präventionsmaßnahmen gibt es zu Genüge: Bereits einen Tag vor dem Mähen sollten unbedingt sogenannte Vergrämungsmethoden wie das Aufhängen von Plastiktüten eingesetzt werden. Jeder Wiesenbesitzer ist gesetzlich verpflichtet, vor dem Mähen die Wiesenfläche abzusuchen. Obwohl empfindliche Geldstrafen drohen, werden viele ihrer Verantwortung nicht gerecht. Die Zahl der getöteten Jungtiere ist immer noch sehr hoch. Besonders effektiv ist das Überfliegen der Fläche mit einem Multikopter (Drohne) und einer Wärmebildkamera: Anhand der Drohnen-Aufnahmen können Helfer die gefährdeten Tiere schnell auffinden.

Im Dirminger Revier wurde nun einiges an Geld investiert, um eine Drohne mit Wärmebild zu kaufen. Zudem hat der VJS in fast allen Revieren eine Drohne zur Verfügung gestellt! Es genügt ein Anruf bei dem zuständigen Jagdpächter und die meist ehrenamtlichen Jäger/in oder Helfer/innen nehmen sich der Sache an. Dennoch sind in den letzten Tagen so einige Jungtiere qualvoll verendet. Ist das Gleichgültigkeit oder einfach nur Faulheit?

Mittlerweile haben sich in Deutschland und auch in unserem Ländchen zahlreiche Organisationen und Vereine gegründet, die in Zusammenarbeit mit den Jagdpächtern vor Ort den Landwirten bei der Rehkitzsuche helfen. Ein guter Draht zwischen Landwirten, Jägern und Helfern ist der Schlüssel zum Erfolg.

Der Mensch ist der größte Feind des Tieres. Wenn wir nicht bald damit beginnen, uns um unsere Waldtiere zu kümmern, fliegt uns der ganze Salat recht bald um die Ohren. Das beginnt in anderer Angelegenheit bei den Insekten und insbesondere bei den Bienen und endet letztlichen bei den Jungtieren im Wald und auf der Flur. Bitte helfen Sie mit und verhindern Sie den Mähtod !

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