Die alte RASTLOS- Band die heute noch jeder kennt aus dem „Derminga Dörfche“

Die Gruppe RASTLOS ist ein echtes Stück „Derminga“ Erfolgsgeschichte. Die Musiker überzeugten viele Jahre mit ihrer saarländischen Mund- und Lebensart und mit einem breiten Repertoire an Volksliedern, Mundartliedern und selbstgemachten Folk-Songs. Angefangen hat alles im Jahre 1984. In diesem Jahr trafen sich die begeisterten Wandervögel und Handballfreunde, um gemeinsam ihre alten Lieder auszupacken und zu musizieren. Mit Gitarren und Mundharmonika ausgestattet wurden die ersten Songs einstudiert. Ziel war die Teilnahme an einem Sängerwettbewerb während des Dirminger Volksfest im Jahre 1984. Die hiesige »Schäfer-Brauerei« hatte zur Aufwertung des damaligen Dorffestes zu diesem Wettbewerb eingeladen. Mit der Eigenkomposition »Dirminger Dörfche« gewann RASTLOS nicht nur diesen Wettbewerb, sondern auch ihre erste Plattenproduktion. Noch im gleichen Jahr wurde der erste RASTLOS-Song auf Vinyl gepresst. Das Lied „Nachts auf dem Dorfplatz“ wurde, zumindest in unserer Region, umgehend zum Kassenschlager. Erstaunlicherweise wurde erst im Jahre 1986 die Hymne „Dirminger Dörfche“ als B-Seite der Single „Dibbelabbes“ veröffentlicht.

Das Lied vom „Dirminger Dörfche“ war zeitgleich der Anfang zu einer beispiellosen Karriere. Bis heute wurden mehr als 120 Titel aufgenommen und tausendfach verkauft. Nach den ersten Vinyl-Platten folgten Audio-Cassetten und schließlich auch CDs. Im Laufe der Jahre fand die Gruppe immer mehr die Möglichkeit ihr Können in Rundfunk und Fernsehen zu präsentieren. Zahlreiche Live-Auftritte beim Saarländischen Rundfunk, dem SWR und dem ZDF waren die Folge einer erfolgreichen Karriere. Aus den sportbegeisternden Wandervögeln wurde eine saarlandweit anerkannte Musikgruppe. Dabei entstammt die Musik der Gruppe RASTLOS der sogenannten Nerother-Jugendbewegung. Die Nerother Wandervögel waren ein Jungenbund, der seine geistige Grundlage unter anderem in der Pflege von Volks- und eigenem Liedgut fand. Das besondere Augenmerk lag jedoch im Wandern und in der Stärkung der Kameradschaft.

Das Lied „Dirminger Dörfche“ ist bis heute die inoffizielle Hymne unseres Heimatortes. Ein Lied über das eigene Dorf in Mundart gesungen. Nicht jedes Dorf kann auf einen solchen Schatz zurückgreifen. Im Laufe der Jahrzehnte hat uns dieses Liedchen so manchen Gänsehaut-Moment beschert. Das Lied hat im Laufe der Jahre nichts von seinem Zauber verloren. Beim Singen der eigenen Dorfhymne wird man zwangsläufig Teil einer Gemeinschaft -unserer Dorfgemeinschaft. Musikalischer Kopf der Gruppe war Songschreiber Manfred „Mac“ Gabler. Aus seiner Feder stammen bekannte Lieder wie z.B das erwähnte „Derminga Dörfche“, „Bier, Lyoner on Kolle“, „Dibbelabbes, Schales“, “Mir läwe gere an da Saar“ oder „Do senn mir Dehemm“. Im Wesentlichen spiegeln die Lieder meistens das Leben eines einfachen Saarländers. In den Liedern geht es um Lebenslust, Freud, Leid, Ernst und Übermut, Heim- und Fernweh, Lustiges und Kritisches sowie viel Saarländisches und Internationales. Dabei stehen die Menschlichkeit und das gemeinsame Miteinander immer im Mittelpunkt.

Heute hat jeder echte „Dirminga“ irgendeinen Tonträger von RASTLOS zuhause rumliegen. In Zeiten von Spotify oder Alexa wird es zugegebenermaßen immer schwieriger die Musik von RASTLOS anzuhören. Wer hat heute noch einen CD-Player zuhause? Nach immer wieder wechselnden Besetzungen, mit bis zu 14 Musikern und Sängern, kam ab 2006 der große Umbruch. Einige Mitglieder beendeten ihre Karriere, so dass die Aktivitäten der Gruppe deutlich reduzierte werden mussten. Mit dem Austritt verschiedener Mitglieder verlor die Gruppe zusehends ihre ursprüngliche Seele. Dennoch gab RASTLOS niemals auf und arbeitete stets an einem Comeback. Schließlich wurden die Bemühungen belohnt und der Gruppe, um Mac Gabler, gelang 2007 überraschend ein landesweites Comeback. Pünktlich zum Saarland-Jubiläum wurde, in neuer Formation, eine neue CD aufgenommen. Mit den Songs: „Saarland“ und „Bei us an da Saar“ entstanden zwei Liebeslieder an unser kleines wunderschönes Bundesland, im typischen Rastlos-Stil. Die Gruppe Rastlos hatte ein neues Gesicht bekommen und sich zudem neu erfunden. Neben Frontmann Manfred Gabler gehörten nun Hans-Jürgen Johann, Werner Pack, Gerd Wagner und Oliver Mohr zur Rastlos-Familie. Das allergrößte Comeback wurde jedoch im Jahre 2013 gefeiert. Die „Alten Barden“ hatten sich auf vielfachen Wunsch aus der Bevölkerung wieder zusammengefunden, um mit einem RASTLOS-Konzert für einen guten Zweck in Dirmingen auf der Bühne zu stehen und die “alten Lieder” erklingen zu lassen. Selbstverständlich waren beide angesetzten Konzerte binnen weniger Tage ausverkauft.

Zu den Gründungsmitgliedern der ersten Stunde gehörten: Manfred Gabler (Sologesang, Gitarre), Herbert Guthörl (Gesang), Peter Heidemann(Gesang, Mundharmonika), Hans-Peter Klein (Gesang), Klaus-Dieter Klein (Gesang), Manfred Klein (Gesang), Siggi Neufang(Betreuung), Hans Schaly (Gesang), Ernst Thiesies (Gesang, Gitarre), Eberhard Wagner (Gesang,Gitarre), Erhard Wagner ( Mandoline, Gitarre, Banjo),Gerd Wagner( Gesang, Moderation, E-Baß), Wolfgang Wagner (Gesang). Inzwischen sind einige Mitglieder der Urbesetzung verstorben. In den alten RASTLOS-Liedern leben sie jedoch weiter und schenken uns bis heute den unvergleichbaren RASTLOS-Sound. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Sounds war die Mundharmonika von Peter Heidemann. Der Heidemann’s Pit verlieh dem RASTLOS-Sound den unverkennbaren Wiedererkennungswert. RASTLOS ist bis heute ein echtes Stück „DERMINGE“! Die Gruppe hat Generationen von Dirmingern bewegt.

Was am Ende bleibt, ist auch ein Stück Romantik: RASTLOS mit Rucksack und Klampfe unterwegs, um Länder und Menschen kennen zu lernen. Die selbsternannte Zelt- und Lagerfeuerromantik zu erleben und zu musizieren. Mit vier Gitarren, Mundharmonika, Akkordeon, Bass und insgesamt elf Barden hat die Gruppe Geschichte geschrieben und unseren Heimatort geprägt. RASTLOS hat dafür Sorge getragen, dass der Name unseres Heimatortes bundesweit einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Wer heute RASTLOS hört, muss zwangsläufig an Dirmingen denken.  Gut so!